OB Rentschler an Minister Sigmar Gabriel: EEG-Reform darf Wirtschaftsstandort nicht gefährden

In einem Schreiben an den Minister für Wirtschaft und Energie, Sigmar Gabriel hat Oberbürgermeister Thilo Rentschler die Befürchtungen ortsansässiger Industrieunternehmen zur geplanten EEG-Reform vorgetragen. Das Stadtoberhaupt warnte vor möglichen negativen Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort Aalen.

Oberbürgermeister Thilo Rentschler
Oberbürgermeister Thilo Rentschler (© Ingrid Hertfelder)

Der Industriestandort Aalen ist traditionell geprägt von energieintensiven Betrieben. Dazu gehören Firmen aus dem Werkzeug- und Maschinenbau, aber auch Lindenfarb, Munksjö und Palm in Unterkochen. Vor allem die Papierfabriken fürchten um ihre  Wettbewerbsfähigkeit, wenn das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) nach den bisherigen Plänen der Bundesregierung umgesetzt wird.

Am Beispiel der Papierfabrik Palm erläutert Rentschler die möglichen Folgen. Die Energiekosten bei Palm machten 25% der Gesamtkosten aus. Die EEG-Umlage bedeute für das Unternehmen jährlich 10 Mio Euro Mehrkosten. Für alle drei deutschen Standorte, so die Sorge des Unternehmens, könne die langfristige Mehrbelastung auf ein Vielfaches ansteigen.

Hinzu komme, dass Unternehmen wie Palm in vorbildlicher Weise für die Eigenstromerzeugung in firmeneigene Kraftwerke investierten. „Dies nachträglich zu ändern, erschüttert das Vertrauen in die Verlässlichkeit der Politik“ warnt Rentschler. Die Firma Palm, die mit insgesamt 3000 Mitarbeitern einen Umsatz von 1,1 Milliarden Euro generiere, plane am Standort Aalen-Unterkochen eine umfassende Weiterentwicklung des Betriebes. Die Planungen seien derzeit in Abstimmung mit der Stadt Aalen.

„Für den Wirtschaftsstandort Deutschland und insbesondere für unsere, von energieintensiven Industriebe-trieben geprägte Stadt darf die Energiewende nicht zur existentiellen Frage werden“ appelliert OB Rentschler in seinem Schreiben an den Bundeswirtschaftsminister.

© Stadt Aalen, 10.03.2014