Schule für syrische Flüchtlingskinder startet

Bewegende Eröffnungsfeier

Fünf Jahre Krieg in Syrien haben auch in der Region Hatay, in der die Aalener Partnerstadt Antakya liegt, ihre Spuren hinterlassen. In Hatay in unmittelbarer Nähe zur syrischen Grenze leben rund 450.000 syrische Flüchtlinge und ein Drittel davon sind Kinder. Kinder, die einer verlorenen Generation angehören, wenn sie nicht die Chance zum Besuch einer Schule haben, betont Oberbürgermeister Thilo Rentschler nach seiner Rückkehr von einem viertägigen Besuch in Antakya/Hatay.

Schule für syrische Flüchtlingskinder startet
Schule für syrische Flüchtlingskinder startet (© Stadt Aalen)

Gemeinsam mit dem ehemaligen SPD-Fraktionsvorsitzenden im Landtag Claus Schmiedel, den Abgeordneten Winfried Mack (CDU) und Martin Grath (Bündnis90/Die Grünen), Ehrenbürger Ulrich Pfeifle und Mitgliedern des Aalener Gemeinderats war er vom 30. September bis 3. Oktober 2016 in die Türkei gereist, um bei der Einweihung des Schulneubaus für syrische Flüchtlingskinder am 1. Oktober in Reyhanli mit dabei zu sein.

Finanziert wurde das Gebäude mit 24 Klassenzimmern mit Hilfe von 100.000 Euro an Spendengeldern aus Aalen, 50.000 Euro stammen aus dem städtischen Haushalt. Das Land Baden-Württemberg hat die Summe verdoppelt, so dass insgesamt 300.000 Euro für den Schulbau zusammenkamen. „Auch die türkischen Partner haben ihren Teil dazu beigetragen, aber der größte Teil für die Baukosten kam aus Baden-Württemberg“, berichtet der OB.

„Wir wollen ein deutliches Zeichen setzen für eine lebendige Partnerschaft auf kommunaler Ebene. Es ist gerade jetzt sehr wichtig, die in über 20 Jahren der Städtepartnerschaft gewachsenen Beziehungen zu pflegen und Hilfe vor Ort zu leisten, wo sie am wirkungsvollsten ankommt.“

Schule für syrische Flüchtlingskinder startet
Schule für syrische Flüchtlingskinder startet (© Stadt Aalen)

VEREIN FÜR SYRISCHE FLÜCHTLINGSKINDER GEGRÜNDET

Aus Anlass der Feierlichkeiten zum 20-jährigen Bestehen der Partnerschaft zwischen Aalen und Antakya im vergangenen Jahr war OB Rentschler gemeinsam mit Alt-OB Ulrich Pfeifle und Claus Schmiedel die Idee zu der Hilfsaktion gekommen. Noch in der Türkei wurde beschlossen eigens einen Verein für den Schulhausneubau zu gründen. „Auf diese Weise bekämpfen wir Fluchtursachen vor Ort und diese Kinder haben eine Chance auf eine lebenswerte Zukunft“, erläutert der OB, der gleichzeitig Vereinsvorsitzender ist, die Motive für das Aalener Engagement.

Im Zweischichtbetrieb können in der neuen Schule 1.500 Kinder von syrischen Lehrkräften unterrichtet werden. „Wenn man die Dankbarkeit und die Zufriedenheit in den Kinderaugen sieht, dann geht einem das Herz auf“, erzählt Rentschler von intensiven Begegnungen mit den syrischen Kindern während seines Besuchs in den vergangenen Tagen.

APPELL AN DIE WELTGEMEINSCHAFT: BEENDET DIESEN KRIEG

Einig waren sich Thilo Rentschler und sein türkischer Amtskollege Dr. Lütfü Savas, dass in Syrien ein Stellvertreterkrieg zwischen den Großmächten USA und Russland tobt, der auf dem Rücken der syrischen Familien ausgetragen wird. Die Aalener Aktion sei auch ein Hilferuf verbunden mit dem Appell an die Kriegsmächte „Beendet diesen Krieg!“

DIE SPENDENAKTION GEHT WEITER

Die Hilfe für syrische Flüchtlingskinder in Antakya soll weitergehen. Für die Schülerinnen und Schüler in der neuen Aalener Schule in Reyhanli soll ein Sportplatz gebaut werden. Es kann nochmals gespendet werden. Das Land-Baden Württemberg will das Aalener Schulbauprojekt auch weiterhin unterstützen und jeden Euro, der aus Aalen kommt, verdoppeln. Insgesamt betragen die Kosten für den neuen Sportplatz rund 60.000 Euro, 30.000 Euro müssten demnach durch Spendengelder aus Aalen finanziert werden.

Spendenkonto:

Verein für syrische Flüchtlinge in Antakya e.V.
Stichwort Syrische Flüchtlingskinder
IBAN DE64 6145 0050 1000 9096 29
BIC OASPDE6A







© Stadt Aalen, 25.10.2016