Weihnachts-Grußwort

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

ich lade Sie herzlich ein, das Weihnachtsfest zum Anlass zu nehmen, um innezuhalten und auf das vergangene Jahr zurückzublicken sowie den Blick auf das kommende Jahr zu richten. Das vergangene Jahr war geprägt von vielen schönen und unvergesslichen Begegnungen. Anknüpfend an das Zitat von Martin Buber „Alles wirkliche Leben ist Begegnung“ möchte ich das kommunalpolitische Jahr Revue passieren lassen.

Weihnachtsbeleuchtung auf dem Marktplatz und Spion-Rathaus in Aalen
Weihnachtsbeleuchtung auf dem Marktplatz und Spion-Rathaus in Aalen (© Stadt Aalen)

Im Januar hatten wir einen ganz besonderen Jahresauftakt mit dem Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble. Als dienstältestes Regierungsmitglied, mittlerweile Parlamentspräsident, hat er deutlich gemacht, wie wichtig die Zusammenhänge in Europa sind, insbesondere auch im Zusammenspiel mit der Rolle von Deutschland.

Wenige Monate später war Bundestagspräsident Norbert Lammert in der Stadt und hat eine bemerkenswerte Rede gehalten, wie wichtig der Parlamentarismus ist, damit Demokratie funktionieren kann. Bundespolitisch gesehen können wir aktuell nur die Daumen drücken, dass der schwierige Sortierungsprozess nach der Bundestagswahl zu konstruktiven Ergebnissen und einer stabilen Regierung führt - um Reformen voranbringen zu können, den wirtschaftlichen Erfolg für unser pulsierendes Land zu garantieren und einen wichtigen Beitrag für Europa leisten zu können.
 
Aufgrund sehr guter Konjunkturlage hatten wir 2017 auf Bundes- und Landesebene, aber auch vor Ort in unserer Stadt hervorragende Steuereinnahmen und niedrige Arbeitslosenzahlen - dies ist Grundvoraussetzung für wichtige Entscheidungen, die mutig, aber ohne Risiko auf den Weg gebracht werden konnten.

Zahlreiche Begegnungen unterschiedlichster Art ziehen sich durch das ganze Jahr. Ich erinnere an die Menschenkette rund um die Innenstadt am 8. Mai, um ein Zeichen zu setzen gegen Gewalt, Fanatismus und gegen Rassismus. Hier muss eine Gesellschaft aufstehen und zeigen, dass sie für ein anderes Weltbild steht und für Toleranz und Mitmenschlichkeit in dieser Stadt.

Daneben konnten wir viele Feste feiern, ich möchte beispielhaft die Wasseralfinger Tage, die Reichsstädter Tage, das Internationale Festival und die Interkulturelle Woche erwähnen. Dies zeigt, wie lebendig unsere Stadt pulsiert.
 
Ein besonderer Glanzpunkt war das Spendenprojekt für syrische Flüchtlingskinder in unserer Partnerstadt Antakya/Hatay. Wir konnten beeindruckende und sehr bewegende Momente in Antakya erleben. Gerade jetzt ist die Pflege von partnerschaftlichen Beziehungen zu unseren türkischen Freunden wichtig und mit den Besuchen konnten wir ein Zeichen setzen, dass die Menschen friedlich miteinander über Grenzen und politische Systeme hinweg zusammenarbeiten wollen. Das Ganze wurde in einem Buch dokumentiert und geht derzeit als Wanderausstellung durch die Schulen als anschauliches, bewegendes Unterrichtsmaterial. Es zeigt, dass die vielen Spendengelder bei den Kindern angekommen sind und sinnvoll in Bildung investiert wurden.
 
Ich bin froh und stolz, dass es auch in Aalen eine Pulse of Europe-Initiative gibt, die deutlich macht, dass wir für ein gemeinsames Europa einstehen. Die Gruppe setzt alle vier Wochen in Aalen ein starkes Zeichen für die Werte von Europa und für ein Zusammenleben über Grenzen hinweg. Die Vizepräsidentin des Europäischen Parlamentes Evelyne Gebhardt konnten wir im Dezember begrüßen, ein ganz besonderer Besuch mit entsprechender Ausstrahlungskraft.

Aalen lebt von dem sehr großen ehrenamtlichen Engagement, durch das ein großer Beitrag zum Gemeinwesen und zum Gedeihen der Stadt geleistet wird. Dies macht die Stadt lebendig und dient in besonderem Maße dem Zusammenhalt. Das bürgerschaftliche Engagement ist eine der tragenden Säulen unserer Gesellschaft. Zur Würdigung und öffentlichen Anerkennung dieser unbezahlbaren Dienste an der Gemeinschaft haben wir die Tradition des Ehrenamtstags wiederbelebt und an ganz besondere Ver-dienste Ehrenamtsmedaillen verliehen. Besonders hervorzuheben war dabei die Lokale Agenda 21, die in Berlin vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Deutschen UNESCO-Kommission abermals als Vorbild für Nachhaltigkeit ausgezeichnet worden ist. Im Gemeinderat und den Ortschaftsräten wurden viele wegweisende Entscheidungen getroffen. Ich denke an den Grundsatzbeschluss zum Bau des Kulturbahnhofs auf dem Stadtoval. Dieses innerstädtische Areal soll über einen Steg über die Bahngleise mit der Innenstadt verbunden werden. Bei der Hochschule Aalen wurde der städtebauliche Wettbewerb für den Waldcampus entschieden und mit dem Bau zweier Forschungseinrichtungen begonnen. Außerdem haben sich Verwaltung und Gemeinderat unter anderem mit dem Bahnhalt West, dem Radwegeausbau oder der Rathaussanierung befasst.

In der letzten Gemeinderatssitzung am 14. Dezember wurde eine Reihe von wichtigen Beschlüssen gefasst. Einstimmig wurde der Weg zu dem Jahrhundertprojekt eines Kombibads im Hirschbach und der gesamten Ertüchtigung der Bäderlandschaft freigemacht. Begleitet von einer breiten Bürgerinformation, Exkursionen und ausführlichen Präsentationen durch das Schweizer Gutachterbüro Kannewischer wurde die Zukunft der Aalener Bäderlandschaft offen mit allen Beteiligten diskutiert. Vom Ergebnis werden alle Bürgerinnen und Bürger profitieren.

Auch in den Stadtbezirken werden gute Projekte vorbereitet und umgesetzt. Exempla-risch möchte ich nennen: die Neue Mitte in Dewangen, die Ortsdurchfahrt Waiblingen, die Planung der B29a in Unterkochen, die Nordumfahrung in Ebnat oder die Maiergasse in Wasseralfingen.

Im Jahr 2018 stehen weitere wichtige Entscheidungen an. Ich danke allen ehrenamtlich Tätigen im Gemeinderat und den Ortschaftsräten und der Rathausmannschaft herzlich für den großen Einsatz. Ich wünsche Ihnen allen von Herzen ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest und ein erfolgreiches, gesundes und glückliches Jahr 2018.

Oberbürgermeister
Thilo Rentschler

© Stadt Aalen, 22.12.2017