Zur Planinsolvenz des Drittligisten VfR Aalen

"Bedauerlicherweise hat es der VfR Aalen bislang nicht geschafft, seit dem Wegfall von zwei Hauptsponsoren im Jahr 2013 wieder aus eigener Kraft auf die Beine zu kommen" erklärt Oberbürgermeister Thilo Rentschler. Dies solle jetzt nach einer strukturierten Planinsolvenz gelingen.

Stadion des VfR Aalen
Stadion des VfR Aalen (© Stadt Aalen)

"Der VfR Aalen hat seit Mitte letzten Jahres ein sehr gutes Führungs-Team mit dem vierköpfigen Präsidium und Herrn Vogt als Sprecher sowie den beiden Geschäftsführern Thiele und Hadek. In der Führungsspitze wurde damit der Aufbruch nach der Ära Berndt-Ulrich Scholz erfolgreich eingeleitet", betont OB Rentschler.

Stadt und VfR stimmen sich regelmäßig über die weiteren Planungen und die finanzielle Situation ab. Die Entwicklung beim Sponsoring ist seit dem personellen Neustart positiv und es konnten in der Region zusätzliche Unterstützer gewonnen werden. Die Kampagne "Wir sind Ostalb" trägt erste Früchte und soll weiter vorangetrieben werden.

Aufgrund der bestens bekannten Altschuldenproblematik mit negativem Eigenkapital von 3,6 Mio. Euro fehlt jedoch die Kraft, sich ohne geordnetes Verfahren wieder erfolgreich aufzustellen. Es hat sich herausgestellt, dass eine Planinsolvenz der einzige Weg ist, um handlungsfähig zu bleiben. Die Planinsolvenz wurde am Dienstag, 14.02.2017 beim Amtsgericht Aalen eingereicht. Der Insolvenzplan wird erarbeitet und den Gläubigern vorgelegt.

Dieser Schritt bietet auch die lang ersehnte Chance, um den VfR kurzfristig wieder aufzubauen. Damit kann der Verein saniert und entschuldet werden, um dann einen echten Neuanfang in der Region zu beginnen - ohne die Lasten aus der Vergangenheit. "Der Schuldendienst vergangener Tage nagt zu sehr am finanziellen Fundament des Vereins und schränkt die Handlungsfähigkeit und erforderliche Flexibilität der Entscheidungen ein" erklärt OB Rentschler.

Der Oberbürgermeister ist gemeinsam mit der VfR-Führung in enger Abstimmung mit der DFB-Spitze. Der VfR Aalen will die Lizenz für die kommende Drittliga-Saison beantragen und die Wirtschaftlichkeit des Etats darlegen. "Der Spielbetrieb in der laufenden Saison wird aufrechterhalten und der Verbleib in der Dritten Liga wird sichergestellt werden - sowohl in sportlicher als auch finanzieller Hinsicht", zeigt sich OB Rentschler optimistisch und vertraut auf die gute Zusammenarbeit von Insolvenzverwalter und neuer Vereinsführung.

© Stadt Aalen, 14.02.2017