Aalener Fasnachtszunft: Goldorden für Martin Gerlach

Die Aalener Fasnachtszunft "zum sauren Meckereck" (AFZ) verleiht an Oberbürgermeister Martin Gerlach den Goldorden und nimmt ihn als "politischer Narr" in die Zunft auf.

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"Sie sind unser Lieblingsfeind", meinte Angelika Steinert, Goldordensträgerin der letzten Saison, am Samstagabend bei der Ordensfeier der AFZ in der Cafeteria des Berufschulzentrums zu Oberbürgermeister Martin Gerlach in ihrer Laudatio. Mit der Narrenkappe sei Gerlach nun ein echter und amtlicher Narr, fuhr Steinert fort und zählte Gemeinsamkeiten zwischen ihr und Gerlach auf. Sie erwähnte Ski-Urlaube beider Familien in Südtirol oder auch den gemeinsamen Arbeitgeber "Rathaus". "Ich darf täglich mit Kindern arbeiten und Sie fühlen sich vielleicht manchmal wie im Kindergarten", meinte Steinert und lobte die durchdachte Verteidigung beim Rathaussturm. Sogar Ballone und Bonbons für die Kinder würden nicht fehlen. Unterstützt durch die Gemeinderäte biete Gerlach standesgemäß viel Ausgangsstoff für die Fasnacht. Eine ideale Zielperson für das Meckereck und die Lästermäuler, so Steinert, die sich daraufhin einen eigens mitgebrachten Schemel schnappte und sich draufstellte um Gerlach den Orden umzuhängen. Der Orden erinnere ihn daran, auch in schwierigen Zeiten nicht den Humor zu verlieren, dankte Gerlach. Mit dem großen Verdienstorden am Bande des Landesverbands Württembergischer Karnevalsvereine (LWK) wurde Gertrud Ernecker ausgezeichnet. Die Elferrätin gehörte in den 1970er Jahren der allerersten Garde an, war später Mitglied der Zunftheuler und gehört bis heute zum Team des Meckerecks. Sie sei ein Vorbild an Trainingsfleiß und Zuverlässigkeit, lobte Laudator Hannsi Gässler, Präsident der AFZ, der zu Beginn der Feier auf die Fasnacht als Kulturgut hinwies. In öffentlichen Diskussionen würde die Fasnacht oft auf spektakuläre Einzelprobleme reduziert, beklagte sich Gässler. Dabei würden die nNarren als Freizeitkünstler der Gesellschaft in der fünften Jahrenzeit nur einen Spiegel vorhalten. In dieser Zeit, in der die gesellschaftlichen Grenzen aufgehoben seien, dürfte persfliert und übertrieben werden, ohne Angst vor juristischen Nachspielen haben zu müssen. Dazu sei auch immer eine Portion Anarchie undFrechheit notwendig, meinte Gässler und warb dafür, die Fasnacht als großes Ganzes zu sehen und nicht nur die Einzelfälle zu betrachten. Mit jeweils einer eigenen Laudatio wurden weitere zehn Mitglieder der AFZ für ihr Engagement und ihre Verdienste innerhalb der Zunft geehrt. Das Großkreuz der LWK erhielten Nadine Meier, Roohi Tunda-Katruff, Timo Kaufmann und Gerhard Luleiy. Mit dem AFZ Orden in Silber wurden Matthias Ihden und Pirmin Heusel von den Ruassgugga, sowie Matthias Zeilinger und Klaus Katruff ausgezeichnet. Den goldenen Gardeorden durften Caroline Faul und Nathalie Faul von der Rot-Weißen Garde entgegennehmen.
© Stadt Aalen, 21.11.2012