Ältestenräte von Aalen und Ellwangen bleiben im Gespräch

Bereits zum dritten Mal haben sich die Ältestenräte von Aalen und Ellwangen vergangene Woche im Aalener Rathaus zum informellen Gedankenaustausch getroffen. Turnusgemäß hatte Oberbürgermeister Martin Gerlach zur Abstimmung regional bedeutender Themen eingeladen.

Dazu gehört ohne Zweifel die Schließung des Bundeswehrstandorts Ellwangen. Abgesehen von dem Sprachenzentrum Süd, das in der Reinhardt-Kaserne verbleiben soll, wird das Bundeswehrgelände bis Anfang 2015 aufgegeben. Damit habe in Ellwangen niemand gerechnet, berichtete Oberbürgermeister Karl Hilsenbek und warb um Unterstützung. Die Konversion der Grundstücke mit Kasernen, Schieß- und Sportanlagen, Standortübungsplatz und Depots sei nicht nur Thema für Ellwangen, sondern auch für den Landkreis und die gesamte Region. Hilsenbek schilderte die gravierenden Auswirkungen für die Stadt und die Region, vom Rückgang des Gemeindeanteils an der Einkommens- und Umsatzsteuer bis hin zu Folgen für den Arbeitsmarkt und zum Wegfall von Veranstaltungen und Patenschaften. Für die Nachnutzung und die Finanzierung müsse man Partner suchen, alleine könne das die Stadt nicht stemmen. Denkbar seien gewerbliche Nutzungen, Wohnbauent-wicklung oder aber auch die Ansiedlung von Bildungseinrichtungen. In diesem Zusammenhang verwies OB Gerlach auf die relativ stabile demografische Bevölkerungsprognose für Ellwangen und Aalen. Auf Grundlage der demografischen Entwicklung und der neuen Bildungspolitik des Landes bezogen sich auch die vergleichbaren Ergebnisse der Schulentwicklung in beiden Kommunen. Die Zahl der einzuschulenden Kinder nimmt laut Prognose bis 2029/30 weiter leicht ab. Ellwangen wird deshalb die strategische Ausrichtung in einem Schul- und Schulsportstätten-Entwicklungsplan definieren mit den Zielen, den Schulstandort zu stärken, Schulräume optimal zu nutzen und die Werk-Realschule zu Gemeinschaftsschulen zu entwickeln. Bürgermeister Wolf-Dietrich Fehrenbacher bestätigte den Trend rückläufiger Schülerzahlen auch für Aalen. Die Probleme seien ähnlich. Die Erfahrung zeige aber auch, dass ein guter Schulverbund einer Gemeinschaftsschule nahe komme. Abschließend ging OB Gerlach noch einmal auf den Wirtschaftsraum Aalen und seine Markungsnachbarn ein. Für das Innovationszentrum an der Hochschule Aalen habe man gute, überwiegend ideelle Unterstützung erfahren. Die Zusammenarbeit auf kleinster Ebene finde in den Gemeindeverwaltungsverbänden, z.B. von Aalen mit Essingen und Hüttlingen statt. Angesichts wachsender Personalknappheit sei die Zusammenarbeit weiter ausbaufähig. Der Dialog zwischen den Ältestenräten von Aalen und Ellwangen und die Abstimmung gemeinsamer Themen soll fortgesetzt werden, so das Fazit der Beteiligten nach Diskussion weiterer Themen. OB Hilsenbek lud für die nächste Gesprächsrunde nach Ellwangen ein.
© Stadt Aalen, 10.07.2012