Gemeinsame Presseerklärung des Oberbürgermeisters der Stadt Aalen, Thilo Rentschler, Landrat Klaus Pavel sowie der Bürgermeister des Wirtschaftsraums „Aalen plus“ zum notwendigen Ausbau der Bundesstraße zwischen Aalen und Essingen, der Ebnater Steige in Unterkochen, dem Bau der Nordumfahrung Ebnat und der Ertüchtigung der Westumfahrung Aalen.
„Die Bundesstraße 29 ist die wichtigste Verkehrsachse des Ostalbkreises und der Ausbau von Schwäbisch Gmünd bis zur bayrischen Landesgrenze bei Nördlingen ist von grundlegender Bedeutung für die Entwicklung der produktionsstarken und exportorientierten Wirtschaft des Ostalbkreises“ betonen OB Rentschler, Landrat Pavel und die zahlreichen Bürgermeister rund um Aalen, BM Dr. Gunter Bühler, Bopfingen, BM Gerd Dannenmann, Neresheim, BM Günter Ensle, Hüttlingen, BM Manfred Fischer, Neuler, BM Wolfgang Hofer, Essingen, BM Armin Kiemel, Abtsgmünd, BM Christoph Konle, Rainau, BM Werner Kowarsch, Lauchheim, BM Peter Lang, Heuchlingen, BM Peter Traub, Oberkochen und BM Herbert Witzany, Westhausen. „Die Strecke erfüllt eine großräumige Verbindungsfunktion zwischen der Metropolregion Stuttgart und dem Oberzentrum Augsburg. Nur der Abschnitt durch den Ostalbkreis ist auf dieser Strecke nicht verkehrsgerecht ausgebaut“ wird kritisch angemerkt.
„Wir begrüßen es, dass die B29 als Gesamtes in den Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion gerückt ist“ betonen OB und Landrat. „Der Fokus muss nun auf den weiteren Ausbau der B29 im Großraum Aalen gerichtet werden. Hier fungiert die Bundesstraße als Hauptschlagader für die Wirtschaft und den gesamten Lebensraum des gesamten Ostalbkreises. Sie lenkt die großen Pendlerströme zu ÖPNV-Anschlüssen oder ihren Arbeitsstätten. Täglich pendeln auch viele der 5.500 Studenten der Aalener Hochschule nach Aalen ein.“ Außerdem läuft im Drehkreuz auf der „Aalener Brezel“ der Verkehr aus den Richtungen Ulm und Stuttgart sowie zu den Autobahnanschlüssen nach Norden und Süden zusammen. Dies führt bereits heute zu einer starken verkehrlichen Belastung.
"Wir nehmen zwei Signale aus Berlin für die Ertüchtigung der Straßeninfrastruktur in Deutschland sehr ernst. Durch die geplante Einführung der Maut kommt jedes Jahr ein großes finanzielles Aufkommen zusätzlich in das System, wovon ein signifikanter Teil für den Straßenbau zur Verfügung stehen muss“ stellen Pavel und Rentschler fest. Außerdem hat Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble für die Jahre 2016 bis 2018 zusätzlich zehn Milliarden Euro für Investitionen angekündigt, von welchen ebenfalls ein großer Teil in den Straßenbau fließen sollte.
Seit der Eröffnung des Einhorn-Tunnels in Schwäbisch Gmünd Ende letzten Jahres hat sich der Verkehrsfluss von und zur Region Stuttgart verbessert. Gleichzeitig hat der Verkehr auf dieser Strecke signifikant zugenommen, wie Verkehrsminister Winfried Hermann kürzlich bestätigte. „Die Beseitigung des Nadelöhrs in Mögglingen ist beschlossen und wird sich ebenfalls sehr positiv auswirken. Als Folge wird sich der Verkehr zwischen Essingen und Aalen und im Bereich des Albaufstiegs in Unterkochen und Ebnat weiter aufstauen und die Situation an diesen kritischen Stellen noch weiter verschlechtern“ sind sich OB Rentschler und Essingens Bürgermeister Hofer sicher.
„Die Sperrung der B19 zwischen Unterkochen und Oberkochen im Oktober dieses Jahres hat gezeigt, wie neuralgisch diese Stellen sind und wie belastet Unterkochen bereits vom Verkehr ist“ bestätigt auch Oberkochens Bürgermeister Peter Traub. Wichtige Wirtschaftsachsen wurden durch diese Umleitung lahm gelegt.
Die Nordumfahrung Ebnat ist bereits seit 2003 im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans ausgewiesen. Diese Maßnahme muss durch die Zusammenlegung mit dem Abschnitt Aalen-Unterkochen im Zuge der B29a weiterhin im vordringlichen Bedarf eingestuft werden. Die bereits erkannten Dringlichkeiten haben sich aufgrund der Verkehrszunahmen weiter erhöht. Die Stadt Aalen hat bereits ein Bebauungsplanverfahren in die Wege geleitet und wird die Maßnahme weiter vorantreiben. „Dieser Südzubringer zur Autobahn wäre die wichtige Fortführung der Hauptverkehrsachse von Stuttgart bis zur A7. Nach fast vierzigjähriger Vorgeschichte muss das Vorhaben nun endlich realisiert werden“ so OB Rentschler.
Weit über 10.000 Fahrzeuge, darunter viel Schwerlastverkehr, der tagtäglich durch Unterkochen und Ebnat in Richtung Autobahn schleicht, ist für Bevölkerung und Umwelt nicht zumutbar. Die B29a wird vor allem für die Bürgerinnen und Bürger, aber auch für die Autos und LkWs eine wesentliche und dringend erforderliche Entlastung bringen. Der Verkehr steht tagtäglich kurz vor dem Infarkt und es ist Zeit für die längst überfällige Umfahrung.
„Außerdem sind die Knotenpunkte im Zuge der Westumfahrung Aalen, insbesondere der Bereich Aalen-Oberalfingen bis zur A7, einschließlich der Zufahrt Westhausen, an die aktuellen verkehrlichen Herausforderungen anzupassen und entsprechend zu ertüchtigen“ ergänzen Landrat Pavel und OB Rentschler.
„Die geplante ortsdurchfahrtsfreie Trasse der B29 von Aalen bis nach Nördlingen ist eine wichtige und notwendige Ergänzung für die West-Ost-Achse in der Region und im Rahmen der Gesamtbetrachtung der Bundesstraße“ fügt Landrat Pavel hinzu und verweist auf die Machbarkeitsstudie, die im Auftrag des Landratsamts erstellt worden ist. Der bayrische Raum könnte damit deutlich besser angebunden werden.
Landrat, Oberbürgermeister und Bürgermeister des erweiterten Wirtschaftsraums „Aalen plus“ sprechen sich stellvertretend für die Bürgerinnen und Bürger geschlossen für eine rasche Verbesserung der Straßenverkehrsinfrastruktur im Ostalbkreis aus. Die dringendsten Maßnahmen für die Region müssen im Bundesverkehrswegeplan eine aussichtsreiche Platzierung im vordringlichen Bedarf erhalten: Ausbau zwischen Aalen und Essingen (planfestgestellt und rechtstechnisch begonnen), Ebnater Steige und Nordumfahrung Ebnat (im vordringlichen Bedarf), jetzt! Dann die weiteren genannten Ertüchtigungen im Zuge der B29 von Aalen nach Nördlingen.