Baggern am Biotop
Mit großem Gerät werden derzeit die Taufbacheisweiher am Taufbach wieder hergestellt. Schilf, Schlamm und Ablagerungen werden ausgebaggert, um so das besonders schützenswerte Biotop zu retten und die Artenvielfalt zu erhalten.
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Seit mehr als 30 Jahren pflegt die Ortsgruppe Aalen des BUND das hinter dichten Hecken liegende Bio-top im Taufbachtal gegenüber der Musikschule. Doch mit den Jahren sind die Weiher, die Anfang des 19. Jahrhunderts von Brauereien als Eisweiher genutzt wurden, zugewachsen. Auf der dicken Schlammschicht, die in Jahrzehnten aus abster-benden Pflanzen entstanden ist, hat sich eine dich-te Grasnarbe gebildet. Erlen und Weiden sprießen, offene Wasserflächen gibt es nicht mehr. Dagegen kamen die Naturschützer mit Sense und Spaten nicht mehr an.
So entschied sich die Stadt in Absprache mit dem Landschaftserhaltungsverband Ostalbkreis und der unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes für einen Großeinsatz.
Mit wendigen und naturschonenden Geräten brin-gen die Firmen Grünlandservice Schütz aus Unter-kochen und das Biber-Team aus Königsbronn Luft ins Dickicht. Weiden und Erlen werden gestutzt und an Ort und Stelle gehäckselt. Die Weiher werden anschließend ausgebaggert, damit die Artenvielfalt erhalten bleibt, wie Rudolf Kaufmann vom Grünflä-chen- und Umweltamt erläutert. Die offenen Was-serflächen sind unter anderem Lebensraum für Gelbbauchunke, Laubfrosch, Libelle und Ringelnat-ter.
Der Schlamm wird auf einem städtischen Grund-stück nicht weit entfernt im Taufbachtal als guter Dünger aufgebracht, die umliegenden Feuchtwie-sen gepflegt, indem der Zulauf aus dem höher ge-legenen Taufbach gerichtet wird. Robert Jenewein, Landschaftsplaner bei der Stadt Aalen hat für die Landschaftspflege jährlich rund 50.000 Euro zur Verfügung. Diese Maßnahme an den Taufbachwei-hern wird mit 50 Prozent vom Land Baden-Württemberg gefördert.
Auch am Friedhof Wasseralfingen sollte der vor zehn Jahren angelegte Weiher entschlammt werden. Nachdem der Wasserspiegel gesenkt wurde, konnte Entwarnung gegeben werden: kein Schlamm, dafür 350 Kilogramm Goldfische, die vom Angelsportverein Ostalb abgefischt wurden.
Im Oktober ist am Regenrückhaltebecken Dürrwiesen eine weitere landschaftspflegerische Maßnahme geplant. Ein Teleskopbagger, der mit langem Ausleger über die Böschung reicht, wird in spektakulärer Aktion den See ausbaggern. Ansonsten würde auch dieses Gewässer zu schnell zuwachsen.
© Stadt Aalen, 06.09.2012