Buch über das Römerkastell Aalen erschienen
Pünktlich zu den 11. Aalener Römertagen erscheint im Theiss-Verlag „Das Römerkastell Aalen“ von Dr. Martin Kemkes und Dr. Markus Scholz mit aktuellen Forschungsergebnissen zu Dimension und Bedeutung der hier stationierten Elitekavallerie-Einheit ala II Flavia.
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Das Buch behandelt auf 112 Seiten das über sechs Hektar umfassende größte Militärlager als Schaltzentrale am UNESCO-Welterbe Limes. Bis zur Mitte des 3. Jahrhunderts nach Christus war im Römerkastell Aalen eine Kavallerie-Einheit mit 1.000 Reitern stationiert, eine Seltenheit im gesamten Römischen Reich. Durch die Truppenstärke konnten auch weite Teile jenseits des Limes kontrolliert werden. In der angrenzenden Zivilsiedlung lebten die Familien der Soldaten, aber auch Handwerker und Dienstleister wie Schmiede und Schankwirte.
Vor mehr als 100 Jahren wurden Kastell und Zivilsiedlung wiederentdeckt. Durch die großflächigen Ausgrabungen auf dem Kastellgelände wurde Aalen in den letzten 30 Jahren zu einem der wichtigsten Zentren der Forschungs- und Vermittlungsarbeit am Limes. Der Band stellt das Aalener Kastell umfassend vor – von den noch heute sichtbaren Spuren über die einstige Bedeutung der Reitereinheit ala II Flavia bis hin zum heutigen Limesmuseum. Es ist durchgängig farbig und zeigt viele Bilder von Ausgrabungen und Funden, aber auch Karten und 3D-Rekonstruktionen des Kastells.
Die Autoren sind zwei wahre archäologische Experten: Dr. Martin Kemkes als Leiter des Referats Zweigmuseen beim Archäologischen Landesmuseum Baden-Württemberg und Dr. Markus Scholz vom Römisch-Germanischen Zentralmuseum Mainz, der die letzten Ausgrabungen im Aalener Kastell zwischen 2003 und 2005 geleitet hat.
Das Buch setzt die 1965 begonnene Schriftenreihe der Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern fort. Es handelt sich um eine traditionelle, bahnbrechende Reihe, in der viele Themen erstmalig wissenschaftlich fundiert aufbereitet worden sind. In der Limesreihe soll künftig einmal im Jahr ein neuer Band herausgegeben werden.
© Stadt Aalen, 26.09.2012