Die Elektromobilität steht zunehmend im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Politik und Industrie haben im Gipfel für Elektromobilität im Mai 2010 ihr Ziel zum „Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität“ bekräftigt. Ein umweltfreundlicher und klimaschonender Individualverkehr soll ermöglicht werden. Die Automobilindustrie geht nach bisherigen Angaben davon aus, dass Elektro-Fahrzeuge serienmäßig ab 2013 verstärkt auf den Markt kommen. Der von Politik und den Großkonzernen gesetzte Focus auf Elektroautos ist aus heutiger Sicht allerdings fraglich - sowohl wirtschaftlich als auch umweltpolitisch.
Die Stadtwerke Aalen setzen dagegen verstärkt auf Elektrofahrräder (Pedelecs). Hier ist ein regelrechter Boom zu verzeichnen. Gerade aufgrund der hügeligen Landschaft in Aalen und der Ostalb, wo das Fahren mit dem Rad für den Einen oder Anderen etwas beschwerlich wird, sind Pedelelcs eine gute Alternative. So manche Autofahrt kann dadurch problemlos mit dem Elektrofahrrad ersetzt werden.
Im Sommer dieses Jahres sollen auch Elektroroller das Angebot der Stadtwerke Aalen ergänzen. Elektroroller sind insbesondere in den Sommermonaten eine Ergänzung zum motorisierten Individualverkehr. Zum einen sind sie von Verkehrsverboten und Feinstaubplaketten befreit - damit können sich die Fahrer entsprechend frei in allen Umweltzonen bewegen. Zum anderen sind Roller seit Jahren Ausdruck eines modernen Lebensgefühls.
In einigen Jahren wird die Stromerzeugung zunehmend aus Regenerativen Energiequellen kommen und bezahlbare und alltagstaugliche PKW zur Verfügung stehen. Dann sind leistungsfähige Ladeinfrastrukturen auch im öffentlichen Straßenraum erforderlich.
Ladeinfrastruktur notwendig
Voraussetzung für den Erfolg der Elektromobilität ist der Aufbau einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur und deren Anbindung an das Stromnetz vor Ort. Die Stadtwerke Aalen sind als kommunaler Energiedienstleister hierzu genau der richtige Ansprechpartner.
Um dieses Thema gemeinsam mit der Stadt Aalen zu realisieren, unterzeichneten Oberbürgermeister Martin Gerlach und Cord Müller, Geschäftsführer der Stadtwerke Aalen GmbH, am Dienstag, 19. April 2011, einen Konzessionsvertrag, der für die nächsten 20 Jahre die Errichtung und den Betrieb von Elektromobilitätsanlagen im Gemarkungsgebiet Aalen regelt.
Unter anderem sind in diesem Vertrag eine Vielzahl an Einzelfragen, wie beispielsweise das Wegenutzungsrecht, die Kostentragung bei Baumaßnahmen, Schnittstellen zu straßenrechtlichen Genehmigungen, die Zulässigkeit von Werbemaßnahmen, usw. geregelt. Als Grundlage diente ein von der Stadt Aalen und den Stadtwerken Aalen gemeinsam entwickeltes Elektromobilitätskonzept.
Warum ein Konzessionsvertrag?
Im Gegenzug zu normalen Benzin- und Diesel-Tankstellen sowie den beiden - von den Stadtwerken errichteten und betriebenen - Erdgastankstellen in Aalen (Tankstelle Tank & Shop Gartenmeier, Pfromäckerstraße 1, 73432 Aalen-Unterkochen und Tankstelle bft, Gartenstraße 35, 73430 Aalen), die auf privaten Grundstücken errichtet sind , werden die Strom-Ladestationen in der Regel auf öffentlichen Grundstücken (z. B. Plätze, Gehwege usw.) errichtet. Die Grundstücke gehören der Stadt Aalen. Deshalb ist ein Konzessionsvertrag notwendig. Da die Stadt auch Verantwortung für das Stadtbild trägt und optischen und technischen Wildwuchs verhindern muss, ist mit dem Vertrag die übergeordnete Obhut durch die Stadt sichergestellt.
KIZ nun auch Testcenter für Pedelecs
Abgeschlossen wurde die Vertragsunterzeichnung durch eine Übergabe von insgesamt sechs Pedelecs an Oberbürgermeister Martin Gerlach und die Fraktionen (CDU, SPD, Grüne, Freie/FDP und Linke) zum Testen. Die sechs Pedelecs sollen nach den Sommerferien für einen guten Zweck versteigert werden.
In diesem Zuge wurde auch das Testcenter für Pedelecs im KundenInformationsZentrum (KIZ) der Stadtwerke Aalen eingeweiht. Hier können die Stadtwerke-Pedelecs stundenweise getestet werden.
Elektromobilität (kurz E-Mobilität) ist in aller Munde und wird als die Lösung für den zukünftigen umweltfreundlichen Individualverkehr favorisiert. Allerdings täuscht der Hype über die aktuellen Möglichkeiten hinweg. Praxistaugliche und bezahlbare PKW mit Elektroantrieb sind nicht verfügbar. Die heutigen Elektroautos sind überwiegend hochpreisige Sportwagen, die für den Normalverbraucher nicht erschwinglich sind oder handgefertigte Einzelanfertigungen, welche den heutigen Sicherheitsbedürfnissen nicht entsprechen. Trotz dem heutigen Widerspruch zwischen Anspruch und Wirklichkeit werden die Elektrofahrzeuge nicht in den Schubladen der Entwicklungsbüros verschwinden. Die Hersteller arbeiten intensiv an Lösungen, egal ob es um reine Elektroantriebe oder um Hybridantriebe mit kombiniertem Elektro- und Verbrennungsantrieb geht. Langfristig ist es sicher, dass immer mehr Autos an der Steckdose und nicht mehr nur an der Tankstelle tanken werden. Erste bezahlbare und alltagstaugliche Fahrzeuge werden in den kommenden Jahren erwartet.
Bereits heute präsentieren sich hingegen sogenannte E-Bikes (=Electric Bike oder Elektro-Fahrräder) praxistauglich und erprobt. Mit ausgereifter Technik kann man heute schnell und unangestrengt fahren und dabei ganz ohne Stau- und Parkplatzsorgen ankommen. E-Bikes ermöglichen dabei nicht nur Komfort und Geschwindigkeit - sie sind auch die perfekte Symbiose aus Individualität, Umweltbewusstsein und uneingeschränkter Mobilität. Unter dem Überbegriff E-Bike gibt es mehrere Typen:
Die Stadtwerke Aalen als Stromversorgungsunternehmen und Dienstleister haben sich in den vergangenen Monaten intensiv mit dem Thema Elektromobilität beschäftigt, um die eigene Position und zukünftige Rolle zu finden.
Bereits heute präsentieren die Stadtwerke im Umfeld der E-Bikes mit dem StadtwerkeRad eine praxiserprobte Lösung zur E-Mobilität. Gemeinsam mit anderen Stadtwerken und dem Fahrradproduzenten Raleigh wurde ein Pedelec entwickelt, welches exklusiv als StadtwerkeEnergieRad für Energiekunden zum Preis von 1.750,- EUR incl. MwSt. (sonst 2.000 Euro incl. MwSt.) angeboten wird. Bei der Entwicklung wurde Wert auf Qualität und sichere Komponenten gelegt. Die Auslieferung, der Service und die fachliche Betreuung erfolgt dabei mit den Raleigh Fachhandelspartnern.
Noch in diesem Sommer soll ein StadtwerkeEnergieRoller präsentiert werden. Bewusst haben sich die Stadtwerke Aalen in Kooperation mit anderen Stadtwerken beim Thema E-Bike für das Pedelec und den E-Roller entschieden. Im Pedelec vereint sich höchste Sicherheit auf Radwegen und Gesundheit mit Fitness durch das weiterhin aktive Treten.
Im E-Roller findet man maximalen Regenschutz mit unkomplizierter kleiner Transportmöglichkeit. In der Abwägung aller Argumente sind Pedelec und E-Roller in der Bewertung eine bessere Wahl als Speed-Pedelec und E-Mofa.
Im KundenInformationsZentrum (KIZ) der Stadtwerke Aalen (neben Einfahrt zur Tiefgarage Rathaus Aalen) ist eine StadtwerkeEnergieRad Teststation errichtet. Energiekunden können hier gratis testen. Die Gebühr für Normalkunden beträgt fünf Euro, wobei 50 Prozent dieser Einnahme zur Unterstützung der Verkehrsschulung in Grundschulen zur Verfügung gestellt wird.