Equal Pay Day: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit
Neue Broschüre informiert über Minijobs
Seit über hundert Jahren gefordert und auf den ersten Blick völlig unverständlich, dass es sie immer noch nicht gibt: Lohngleichheit zwischen Männern und Frauen.
Ein überregionales Bündnis, dem neben dem Deutschen Frauenrat auch die Deutschen Arbeitgeberverbände oder der Verband deutscher Unternehmerinnen angehören, ist bundesweit aktiv, wenn am 20.März 2009 zum zweiten Mal zum `Equal Pay Day´ aufgerufen wird.
„Die Verdienstunterschiede zwischen Männern und Frauen sind europaweit insbesondere in Deutschland auffällig hoch: Die Differenz beträgt runde 22% zwischen den Geschlechtern - Baden-Württemberg tut sich hier unrühmlich hervor mit satten 28% und Ostwürttemberg mit seiner starken Ausrichtung auf den gewerblich-technischen Bereich bildet hier wohl keine Ausnahme“, so Ingrid Krumm, Familien- und Gleichstellungsbeauftragte des Ostalbkreises. Sie weist, ebenso wir ihre Kollegin Uta-Maria Steybe, darauf hin, dass es eine Vielzahl von Ursachen gibt, die dieser Tatsache zugrunde liegen:
Frauen arbeiten häufiger in Branchen, in denen deutlich weniger bezahlt wird, sie sind seltener in hoch bezahlten Führungspositionen und haben aufgrund ihrer traditionell zugeschriebenen Erziehungs- und Pflegefunktionen deutlich weniger Berufsjahre, was sich negativ auf die Gehaltsentwicklung und die Karrierechancen auswirkt.
Direkten Einblick in die Arbeit mit den betroffenen Frauen gibt Susanne Wanner, die im Landratsamt in der Kontaktstelle Frau & Beruf insbesondere Familienfrauen zum Wiedereinstieg berät: „Die Frauen, die zu uns kommen, sind oft zwischen 40 und 45 Jahre alt, haben 2 bis 3 Kinder und planen dann wieder ihren Weg ins Erwerbsleben. Fast alle verfügen über eine sehr gute berufliche Ursprungsqualifikation und sind hoch motiviert.“
Gerade diesen Frauen, die oftmals den Kontakt zur Arbeitswelt nur über geringfügige Beschäftigungsverhältnisse halten, wollen die Frauenbeauftragten, die Kontaktstellen im Ostalbkreis und Heidenheim zusammen mit der IG-Metall nun in einer neu aufgelegten Broschüre „Minijobs – da ist mehr für Sie drin“ Information und Unterstützung geben:
„Seit dem Jahr 2000 haben sich die Minijobs in unserer Region nahezu verdoppelt, und die Tendenz geht dahin, nicht nur einen, sondern mehrere nebeneinanderher zu haben. Ein Minijob kann durchaus ein Weg zum beruflichen Wiedereinstieg sein - dazu aber muss ich wissen, wie meine Rechte aussehen und wie ich sie durchsetzen kann!“ so Uta-Maria Steybe, Beauftragte für Chancengleichheit und demografischen Wandel bei der Stadt Aalen bei der Vorstellung der Broschüre.
Die Broschüre ist kostenlos erhältlich im Landratsamt, bei der IG-Metall und in den Rathäusern des Ostalbkreises.
© Stadt Aalen, 20.03.2009