Grundstücksmarkt Aalen 2017 – vorläufige Auswertung des Geschäftsjahres 2016

Nach Erfassung aller Grundstücksübertragungen informiert die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses über die vorläufigen Zahlen zum Aalener Grundstücksmarkt im Geschäftsjahr 2016.

Grundstücksmarktbericht 2017
Grundstücksmarktbericht 2017 (© Gutachterausschuss Aalen)

Im vergangenen Jahr wurden insgesamt knapp 930 Übertragungen an Immobilien in Aalen registriert. Dieser Wert bedeutet, nach leichten Rückgängen der Kauffallzahlen in den vorherigen beiden Jahren, wieder einen Anstieg von +4,3% gegenüber 2015 und entspricht praktisch dem Mittelwert der letzten fünf Jahre.

Der Geldumsatz stieg von ca. 167 Mio. Euro in 2015 (bisheriges Spitzenjahr!) auf sagenhafte knapp 250 Mio. Euro, was einem Zuwachs von fast +50% entspricht. Allerdings beträgt der Anteil der Sonderobjekte in 2016 (z.B. Kubus, Mercatura, Union-Gelände usw.) allein etwa 102 Mio. Euro. Der um diese Investorenobjekte bereinigte Umsatz liegt mit ca. 146 Mio. Euro nur etwa +3,3% über dem entsprechenden Vorjahreswert – dennoch ein neuer Spitzenwert.

Auf dem Teilmarkt für Eigentumswohnungen im Neubau stieg die Kauffallzahl von 77 (2015) auf 91 (+18%), gleichzeitig legte der Umsatz auf ca. 25,5 Mio. Euro (+8%) zu. Damit wird sogar das bisher stärkste Jahr 2010 übertroffen. Mitverantwortlich ist u.a. das Großprojekt „Quartier am Stadtgarten“. Der mittlere Preis steigt, ähnlich dem Vorjahr, um ca. 5,6% auf etwa 3.400 Euro/m² Wohnfläche.

Der Markt für gebrauchte Eigentumswohnungen entwickelt sich ebenfalls weiter nach oben: Die Zahl der Übertragungen stieg in 2016 auf 281, der Umsatz auf 34,5 Mio. Euro. Dies entspricht jeweils einer Steigerung von ca. +15% gegenüber 2015. Der mittlere Preis steigt um ca. 5,8% auf etwa 1.570 Euro/m² Wohnfläche. Damit wird zwar das Kauffall stärkste Jahr 2011 (327 Übertragungen) nicht erreicht, die Preise sind jedoch auf bisherigem  Höchstniveau, wobei die Preissteigerung deutlich unter der in 2015 zurückblieb.

Bei den bebauten Grundstücken (inkl. Gewerbe, ohne Sonderobjekte – siehe oben) zeichnet sich für 2016 ein eher schwächeres Jahr in Anzahl und Umsatz ab. Danach sinken beide Werte um etwa -13% gegenüber 2015. Bei den aktuellen Marktverhältnissen ist dieser Umstand eher dem knappen Angebot geschuldet. Mit Berücksichtigung der Sonderobjekte ergibt sich mit 162 Mio. Euro natürlich ein absoluter Spitzenumsatz.

Allerdings ist wohl gleichfalls von steigenden Preisverhältnissen auszugehen. Zwar sinkt der Kaufpreis-Mittelwert eines Ein- bzw. Zweifamilienwohnhauses in 2016, allerdings deutet der relativ niedrige mittlere Bodenrichtwert darauf hin, dass in 2016 überdurchschnittlich viele Objekte aus den Teilorten veräußert wurden – der mittlere Kaufpreis somit strukturellen Sondereinflüssen unterliegt.

Im Laufe dieses Jahres werden die neuen Bodenrichtwerte 2017 erscheinen. Da im Auswertezeitraum 2015 und 2016 deutlich steigende Bodenpreise zu verzeichnen waren, ist entsprechend mit einer spürbaren Anhebung der Richtwerte zu rechnen. Dies betrifft insbesondere zentrale Wohnbauplätze. Durch den allgemeinen Mangel an zentralen Bauflächen erreichten die Preissteigerungen in 2016 auch verstärkt die Teilorte. In Ebnat, Waldhausen, Fachsenfeld und Dewangen stiegt das Preisniveau für einen modernen Bauplatz auf 150 bis 160 Euro/m², in guten zentralen Wohnlagen (Kernstadt, Weststadt, tlw. Wasseralfingen) auf 250 bis 350 Euro/m².

Die endgültigen Ergebnisse zum Grundstücksmarkt 2016 werden nach vollständiger Auswertung und Bereinigung der Daten mit dem Erscheinen des Grundstücksmarktberichtes 2017 (vorauss. Ende Juni 2017) präsentiert.

© Stadt Aalen, 21.02.2017