Hans Christoph Buch mit Schubart - Literaturpreis ausgezeichnet

Der Schriftsteller, Journalist und Weltreisende Hans Christoph Buch ist in Aalen mit dem Schubart-Literaturpreis ausgezeichnet worden. In einer viel beachteten öffentlichen Feierstunde mit prominenten Gästen, darunter der Botschafter der Republik Haiti, Jean Robert Saget und Honorarkonsul Dr. Edgar Scherer, überreichte Oberbürgermeister Martin Gerlach am Sonntagvormittag im Rathaus den mit 12.000 Euro dotierten Preis.

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Gewürdigt wurden zudem die Preisträger des erstmals gestifteten Förderpreises, den die Jury in diesem Jahr auf zwei Preisträger aufteilte: der Förderpreis in Höhe von 2.500 Euro, ging an den Sprachkünstler und Vertreter der Slam Poetry Timo Brunke. Für seine Schubart-Biografie wurde der Tübinger Kulturwissenschaftler Prof. Bernd Jürgen Warneken mit dem Sonderpreis ausgezeichnet. Hans Christoph Buch ist ein Vielschreiber. „Kaum zu glauben, er hat 40 Bücher veröffentlicht, ich kenne ein Viertel davon“ sagte Laudator Wolf Biermann um schnell anzufügen, das reiche ihm, um den Freund mit dem chinesischen Autor und Musiker Liao Yiwu – ein guter Kandidat für einen der nächsten Schubart-Preisträger – in eine Reihe zu stellen. „Ein tapferer Soldat im Freiheitskrieg der Menschheit“ so Biermann. Buch habe groteske Sittenbilder der Barbarei gezeichnet, in „Blut im Schuh“ zum Beispiel. Und zugleich Literatur geschaffen, „verwackelte Selbstbildnisse des rasenden Reporters“ aus allen Ländern, „in denen wir unschuldige Augenzeugen sind, aber mitschuldig werden wegen unterlassener Hilfeleistung.“ Schon vor der Ausbürgerung Biermanns aus der DDR sei Buch im Biermannschen Vogelhaus in der Ostberliner Chausseestraße eingeflogen, wie andere Schubartpreisträger F.C. Delius und Peter Schneider oder „andere Vögel“ wie Ulrike Meinhoff, Heinrich Böll und Rudi Dutschke. Buch sei aber nie ein „romanticher Revolutionstourist“ gewesen. „Ich musste dem Weltenkind mit einem Liter Kreolenblut aus Haiti nie erklären, dass die Diktatur des Proletariats die Diktatur über das Proletariat war“.

© Stadt Aalen, 03.04.2011