Konzept für mehr Existenzgründungen in Aalen

Die Entwicklung eines optimalen Förderungskonzeptes für Existenzgründungen am Standort Aalen – das war die Aufgabenstellung, die Katrin Maier im Rahmen einer Diplomarbeit an der Hochschule Aalen im Studiengang Betriebswirtschaft für kleine und mittlere Unternehmen bearbeitet hat. Die Ergebnisse wurden nun den Betreuern, Hartmut Bellinger von der Wirtschaftsförderung Aalen und Prof. Dr. Holger Held sowie Marc Ruppert, Leiter des Gründer- und Careercenters der Hochschule Aalen, präsentiert.

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Existenzgründungen sind am Standort Aalen, aber auch bundesweit, in den vergangenen drei Jahren rückläufig, obwohl diesen Existenzgründungen eine hohe volkswirtschaftliche Bedeutung zukommt. Dass gerade in konjunkturell starken Zeiten wie den vergangenen Jahren Existenzgründungen abnehmen, ist ein seit längerem bekannter Trend. Trotzdem sind Existenzgründungen für das ökonomische Wachstum eines Standortes ein zentraler Faktor und daher gilt es, die Förderinfrastruktur einer Stadt für potenzielle Gründerinnen und Gründer optimal auszurichten. Katrin Maier hat daher analysiert, wie die momentane Förderlandschaft am Standort Aalen ausgerichtet ist, international erfolgreiche Fallbeispiele betrachtet und dann versucht, eine idealtypische Förderkonzeption für Existenzgründungen am Standort Aalen zu entwickeln. Die Arbeit hat sich daher auch folgerichtig mit Paradebeispielen für innovative Existenzgründungen auseinandergesetzt. So wurden im Rahmen einer Kurzanalyse unter anderem Silicon Valley, wo Firmen wie zum Beispiel Hewlett Packard, Google, IBM angesiedelt sind, und die Stanford University als Vorbild für Existenzgründungen aus Hochschulen betrachtet. Die Anbindung der Unternehmen an die Universitäten, gepaart mit einer deutlich höheren Risikobereitschaft der amerikanischen Unternehmer im Vergleich zu Deutschland, konnten dann auch als zwei wesentliche Treiber für den Existenzgründererfolg festgestellt werden. „Im internationalen Vergleich fällt auf, dass das deutsche Fördersystem sehr stark auf finanzielle Förderprogramme ausgerichtet ist. Unser Problem einer unterdurchschnittlichen Gründerquote liegt jedoch in der Gesellschaft begründet. Zum einen zeichnen sich die Deutschen durch eine zu geringe Risikobereitschaft aus. Zum anderen akzeptiert unsere Gesellschaft nach wie vor das Scheitern einer Existenzgründung nicht, die Gründer sind gebrandmarkt, wenn es nicht gelingt. Daher ist die Angst vor einem Scheitern nach wie vor ausgeprägt. Das ist in den USA ganz anders“, führt Maier aus.
© Stadt Aalen, 21.04.2009