An diesem Abend treffen zwei eigenständige Pop-Entwürfe aufeinander, die sich auf unterschiedliche Weise zwischen Melancholie, Leichtigkeit und eingängigen Melodien bewegen.
Choky, das Duo-Projekt der Geschwister Jeanne-Lilli und Jonathan Ohr, die nie in derselben Stadt gelebt haben. Zwischen Stuttgart, Augsburg und Paris entstehen ihre Songs: catchy Pop-Melodien mit meist mehrstimmigem Gesang auf Deutsch, Französisch und Englisch. Verwaschene Gitarren treffen auf 2000er-Grooveboxes und formen einen verspielten Dreampop, in dem Einflüsse aus Shoegaze, French House und Elektropop mitschwingen.
Sloe Paul, das Projekt des in Berlin lebenden Songwriters und Produzenten Paul Abbrecht, ist mit seinem dritten Studioalbum „Searching/Finding“ (2025, Treibender Teppich Records) zurück. Seine klassischen Popsongs sind unaufgeregt und weitläufig, mit Melodien, die sich langsam öffnen, und klaren, eleganten Arrangements. Sie erzählen von Abschieden und Neuanfängen, tragen Melancholie ebenso wie Hoffnung in sich – das letzte Schimmern des Sommers, in Klang übersetzt. Erinnerungen an Brian Wilsons Surf’s Up, John Cales europäische Chanson-Balladen oder den One-Man-Beatles-Pop von Emitt Rhodes blitzen auf, nur um sich schließlich als unverkennbar Sloe Paul zu erweisen. Live präsentiert er seine Songs mit einer fünfköpfigen Band, die die feine Linie zwischen Präzision und echter Emotion mühelos hält.
Ein Doppelkonzert, das intime Popmomente und träumerische Klangwelten verbindet – zwei Perspektiven, ein Abend.