Oberbürgermeister Rentschler besucht Wischauer Sprachinsel

Vor 35 Jahren (am 13. September 1980) hatte die Stadt Aalen die Patenschaft über die Wischauer Sprachinsel übernommen. Da war es selbstverständlich, dass Oberbürgermeister Rentschler „seine“ Patenkinder zum Jahresende in ihrem Zentrum in Aalen-Fachsenfeld besucht. Ganz nach Wischauer Tradition wurde der Besucher mit einem deftigen Weißwurst-Frühstück empfangen.

Oberbürgermeister Thilo Rentschler besuchte die Wischauer Sprachinsel
Oberbürgermeister Thilo Rentschler besuchte die Wischauer Sprachinsel (© Stadt Aalen)

Auch 70 Jahre nach der Vertreibung aus ihrer Heimat im heutigen Tschechien bewahren die ehemaligen Bewohner der Wischer Sprachinsel ihre Kultur. Im damaligen Grenzgebiet Böhmens und Mährens lebten viele Deutsche und Österreicher in insgesamt acht Dörfern. Das auffälligste Merkmal der Wischauer waren ihre bunt bestickten und mit Spitze besetzten Trachten.

Noch heute wird diese Tracht von den Mitgliedern gehegt und gepflegt. Eine Kostprobe vom Wischauer Dialekt, der eine Mischung aus schwäbisch, fränkisch, bayerisch und schlesisch ist, gab es von der 1. Vorsitzende der Aalener Wischauer Sprachinsel, Rosina Reim. Nach der Vertreibung fanden im Juli 1946 rund 970 Wischauer eine neue Heimat in Aalen und Umgebung. Damit stellen sie die größte Gruppe der Vertriebenen Wischauer in Deutschland.

Heute sind sie alle in der Aalener Bucht verwurzelt. Auch auf die Nachfrage von OB Rentschler, ob jemand zurück in die alte Heimat möchte, verneinten die Wischauer Sprachinsler.

Wer neugierig auf die Wischauer Sprachinsel und deren Kultur geworden ist, in 2016 ist eine große Ausstellung in Aalen-Fachsenfeld geplant.

© Stadt Aalen, 10.01.2016