Schloss Fachsenfeld zeigt „Abgefahren“ – Mythos Auto im Leben und in der Kunst

Eine höchst ungewöhnliche Aufarbeitung von Mythen rund um das Auto ist seit dem 22. Juli 2007 auf Schloss Fachsenfeld in der Nähe von Aalen zu sehen.

(© )
Dieser automobilistische Standort besonderer Güte präsentiert eine Kunstausstellung, die aber viel mehr ist als nur eine Bilder- und Skulpturenschau. Denn sie wagt den Dialog von Ikonen der „Autokunst“ wie Andy Warhol mit zum Teil einmaligen, legendären Autos und Rennwagen aus den letzten 75 Jahren Autogeschichte. Spannende Inszenierungen in historischem Ambiente vermitteln große, eindrückliche Bilderlebnisse. Im Schloss wird die Geschichte des Barons Reinhard, der ein bedeutender Konstrukteur strömungsgünstiger Autokarosserien in den 30er Jahren war, erzählt. Und das mit sonst kaum zu sehenden Exponaten, wie Öltonmodellen von Autokarosserien (Leihgabe Neue Sammlung der Pinakothek, München) oder mit seinen berühmten Stromlinienautos, die im Schloss (!) höchst eindrucksvoll zum Beispiel in der Jugendstilbibliothek inszeniert werden. Aber auch junge zeitgenössische Künstler beschäftigen sich zum Teil höchst witzig mit Automobilformen. Auch das eigentliche große Ausstellungsgebäude, die Ökonomie, beherbergt ungeahnte Schätze und großartige Kunst im stimmungsvollen Scheuerambiente von FLATZ über Helmut Newton bis hin zu HA-Schult und Lambert Maria Wintersberger. Dabei werden immer wieder Mythen aufs Korn genommen: „Der amerikanische Traum“, „die Autobahn“, „das Kriegsende“,“ Autosex“, eher düster dunkel im Erdgeschoss „das Verhängnis“ und „das Ende“, wo zum Beispiel der Autosarg eines berühmten afrikanischen Künstlers dem Besucher einen finalen Schlusspunkt bietet.
© Stadt Aalen, 10.08.2007