Singen – Bewegen – Sprechen: ein einzigartiges Programm macht in Baden-Württemberg Schule

Kinder haben beim Musizieren Freude – das ist seit langem bekannt. Dass es ihre Intelligenz und Leistungsfähigkeit fördert, ebenso. Die Musikschule der Stadt Aalen nutzt diese Erkenntnisse, um die Entwicklung von Kindern mit dem Programm der Landesregierung Baden-Württemberg „Singen-Bewegen-Sprechen“ ganzheitlich und individuell zu unterstützen und den Übergang der Kindergartenkinder in die Schule zu erleichtern.

Im Oktober 2010 startete das Landesförderprogramm „Singen-Bewegen-Sprechen“ in Aalen an insgesamt drei Kindergärten mit insgesamt 40 angemeldeten Kindern. Das Programm ist auf eine Dauer von sechs Jahren angelegt und soll die letzten beiden Kindergartenjahren und die ersten vier Schuljahre umfassen. Einmal in der Woche vermittelt die Musikpädagogin Roswitha Maul zusammen mit der Erzieherin den Kindern Inhalte im Bereich Singen, Bewegen und Sprechen. Diese Tandemarbeit gilt als ideal, da die aktive musikalische Betätigung von der musikpädagogischen Fachkraft in Zusammenarbeit mit der Erzieherin oder dem Erzieher durchgeführt und im Kindergarten oder in der Kindertagesstätte unter der Woche vertieft wird. Das Tandem aus Lehrkräften und Erziehern wird in Fortbildungen speziell geschult. Im laufenden Schuljahr wird das Programm zunächst im vorletzten Kindergartenjahr angeboten und soll dann Jahr für Jahr um eine Stufe weiter ausgebaut werden. Später werden die Kinder in den Grundschulen dann auch an Musikinstrumente herangeführt. Auf Anregung des Landesverbandes der Musikschulen Baden-Württembergs e.V. fand von 2007 bis 2009 in 17 baden-württembergischen Kindergärten ein Modellversuch unter dem Titel „Singen Bewegen Sprechen unter fachlicher Anleitung im Kindergarten“ statt. Der erfolgreiche Verlauf des Projektes nahm die Landesregierung zum Anlass, um es auszuweiten: Wie vom Staatsministerium bekannt gegeben, soll jedem Kind einen Aufstieg durch Bildung ermöglicht werden. Ein wichtiger Baustein hierfür ist das Programm Singen-Bewegen-Sprechen. Mit dem Modellversuch galt es nicht nur, empirisch wissenschaftlich zu untersuchen, dass Musik und die aktive musikalische Betätigung den Spracherwerb, motorische Fähigkeiten und das Sozialverhalten positiv beeinflussen können. Diese Erkenntnisse sind nicht ganz neu, doch es kann mehr daraus gewonnen werden: Es konnte nachgewiesen werden, dass aktives Musizieren Einfluss auf die gesamte Persönlichkeitsentwicklung eines Kindes hat. Der Entwicklungsprozess wird positiv beeinflusst und damit auch die Schulreife grfördert. Die Sprach- und Bewegungsspiele, die inhaltlich einen ebenso großen Raum einnehmen wie das Singen, wirken ebenso entwicklungsanregend für Kognition und Motorik. Im Gegensatz zu anderen Förderprogrammen liegt die Neuartigkeit in der ganzheitlichen musikalischen Unterstützung des Kindes. Das kostenlose Programm zielt auf Breitenförderung. Gerade Kinder aus finanzschwachen Elternhäusern oder aus Familien mit Migrationhintergrund können davon profitieren. Einzigartig ist die Kooperation zwischen dem Landesverband der Musikschulen, dem Landesmusikverband als Dachverband der Laienmusik, sowie den Kindergärten, Tageseinrichtungen und den Grundschulen. In das Projekt wird viel Geld investiert. Im Durchschnitt kostet jede Kooperation ca. 2.300 Euro. Im Endausbau, das heißt ab 2016, werden jährlich bis zu 25 Millionen Euro in das innovative Programm fließen. Diese großangelegte Initiative zeigt, wie wichtig es dem Land Baden-Württemberg ist, Kinder in ihren allgemeinen Anlagen und ihrer Entwicklung zu unterstützen. Weitere Informationen sind bei Ralf Eisler, Musikschule der Stadt Aalen, Telefon: 07361 52-49610 oder E-Mail: $(link:m:musikschule@aalen.de|musikschule@aalen.de)$ erhältlich.
© Stadt Aalen, 12.04.2011