Stadt Aalen gewährt Fördermittel für Eine-Welt-Projekte

Oberbürgermeister Rentschler übergibt Schecks an acht Aalener Initiativen



Die Stadt Aalen fördert in jedem Jahr lokale Initiativen der Entwicklungshilfe mit insgesamt 15.000 €. In diesem Jahr hat der Gemeinderat den Beschluss gefasst, acht Engagements mit einem finanziellen Zuschuss zu unterstützen.

(© Stadt Aalen)

Oberbürgermeister Rentschler übergab am Montag, 20. Oktober im Umwelthaus im Aalener Torhaus den anwesenden Vertretern der Initiativen symbolisch den Förderbetrag. „Wir haben als Kommune zwar nicht die gesetzliche, jedoch die moralische und humanitäre Verpflichtung d e n Menschen auf der Welt zu helfen, denen es nicht so gut geht wie uns .“ meinte Oberbürgermeister Rentschler zu Beginn bei der Übergabe der Schecks.

Folgende Initiativen haben eine finanzielle Unterstützung der Stadt Aalen erhalten:

1. Deutsch-Mosambikanische Gesellschaft: 1.500 Euro
Herr Siegfried Lingel
Seit 1999 betreibt und unterhält die DMG die Grundschule in Costa do Sol. Die Schule wird ausschließlich von Kindern armer Familien besucht, die ansonsten keine Chance auf eine Schulausbildung hätten. Derzeit werden rund 300 Kinder von der 1. bis zur 7. Klasse unterrichtet. Der jährliche Unterhaltsbedarf liegt bei 21.000 Euro.


2. Katholische Kirchengemeinde St. Stephanus 2.000 Euro
Herr Gerhard Graule
Die Kirchengemeinde engagiert sich im Slum von Ndola, Sambia. Die Dominikanerin Schwester Gloria kümmert sich um „Großelternfamilien“, die ihre verwaisten Enkel aufziehen. Ohne eigenes Einkommen sind die Großmütter und –väter auf die Hilfe Dritter angewiesen. 30 Familien erhalten derzeit Lebensmittel und Hygieneartikel. Mitglieder der Wasseralfinger Gemeinde haben das Projekt 2013 besucht.
Die Kirchengemeinde erhielt letztmals im Jahr 2011 einen Zuschuss der Stadt Aalen.


3. Govinda 2.000 Euro
Frau Brigitte Lessle
Govinda baut in der Karnali-Zone,(Westnepal) im Projektzeitraum bis Juni 2014 sieben Schulen für mehr als 1500 Kindern. Pro Gemeinde werden vier neue Schulräume erbaut und nach einheitlichem pädagogischen Konzept mit Lehrmaterialien, Spielzeug und Lehrertrainings ausgestattet.
Govinda wurde 2011 und 2013 mit jeweils 2.000 Euro unterstützt

4. Katholische Kirchengemeinde St. Maria 2.000 Euro
Frau Inge Schmid-Birkhold und Dekan Dr. Pius Angstenberger
Die Kirchengemeinde St. Maria engagiert sich seit mehr als 20 Jahren in der südafrikanischen Gemeinde Mount Ayliff. Eine Folge der Aids-Problematik ist, dass viele Waisen auf sich gestellt sind oder von ihren Großeltern nur unzureichend versorgt werden können. Die Gemeinde vor Ort bietet für die Kinder Wochenendveranstaltungen an mit Förderunterricht, Hausaufgabenbetreuung, medizinischer Versorgung und gemeinsa-men Mahlzeiten.
Die Kirchengemeinde erhielt 2012 eine Förderung für das Projekt.

5. Agape Mission 1.500 Euro
Herr Herbert Gail
Seit 1984 besteht die Agape Mission Simbabwe. Das christliche Missionswerk unterstützt die notleidende Bevölkerung und bietet Hilfe zur Selbsthilfe durch Ausbildungsprojekte,
Gesundheitsaufklärung und landwirtschaftlichen Bildungsprojekten. In drei ländlichen Gemeinden mit insgesamt 4500 Gemeindemitgliedern soll über ein Hühner-Projekt die Versorgung mit Eiern und Frischfleisch dauerhaft gesichert und die Selbstversorgung der Menschen gestärkt werden. Jede Gemeinde soll 100 Hühner und das notwendige Equipment erhalten. In workshops werden die fachlichen Kenntnisse vermittelt.
2012 erhielt die Initiative auf Antrag einen Beitrag aus dem Aalener Eine-Welt-Fonds.

6. ISA, ( International Society Aalen) 2.000 Euro
Herr Pascal Cromm
Die Hochschule Aalen hat eine Partneruniversität in Valparaiso, Chile, wo im April diesen Jahres ein verheerender Großbrand rund 2500 Unterkünfte von 11000 Menschen zerstört hat. Besonders betroffen sind die Armenviertel. Hier möchte der Verein International Society Aalen (ISA) sich mit der Partneruniversität engagieren und die Stiftung „Junto al Barrio“ (JAB) unterstützen. Diese widmet sich mit 32 Mitarbeitenden und 100 Ehrenamtlichen sozialen Brennpunkten der Metropolregionen Santiago und Valparaiso. Sie arbeitet in den Bereichen Wohnen und Bewohnbarkeit, im Sozialbereich, um lokale Nachbarschaftsinitiativen zu fördern. Zudem ermutigt die Stiftung zu ehrenamtlicher Arbeit in den Bereichen Sport, Umwelt, Kultur und ältere Menschen.

7. Solwodi 2.000 Euro
Frau Dr. Annette Speidel
In Kenia sind viele Kinder und junge Frauen von Sextourismus und Elendsprostitution betroffen, allen im Küstengebiet um Mombasa leben schätzungsweise 20.000 bis 30.000 Kinder und Jugendliche, die als Prostituierte ausgebeutet werden. Solwodi unterstützt die Organisation „Okoa Sasa“, was soviel heißt wie: Jetzt retten! Ziel ist es, den Kreislauf von Armut, Prostitution, Krankheit, Ausbeutung und Missbrauch zu durchbrechen. Mädchen und Frauen bekommen durch Ausbildung und Bildung eine
Alternative angeboten, sie engagieren sich in Selbsthilfegruppen und qualifizieren sich, um auf anderen Wegen ein konstantes Einkommen zu erzielen. Dazu gehören u.a. Sei-fenherstellung, Schmuckverkauf, Kuchenherstellung, Hand- und Fußpflege.

8. Neurochirurgische Hilfe Indien 2.000 Euro
Herr Sigmund Opferkuch
Der Verein hat 2013 beschlossen, für 25.000 Euro endoskopische Instrumente zu erwer-ben. Der Verein unterstützt damit den renommierten Rückenmarks-Chirurgen Dr. Jaydev Panchawagh in Indien. Von den schonenden OP-Methoden profitieren Menschen, die sich eine Behandlung normalerweise nicht leisten können. Die Stadt Aalen hat Projekte der neurochirurgischen Hilfe Indien bereits im Jahr 2012 gefördert.

Anträge für 2015

Die Stadt Aalen gewährt auch im kommenden Jahr wieder Zuschüsse für Eine-Welt–Initiativen.

Die Ausschreibung erfolgt Anfang 2015.

© Stadt Aalen, 21.10.2014