Die Erwartungen an die Stadt Aalen seien hoch – und zwar nicht nur aus Aalen mit seinen Teilorten, sondern aus der gesamten Region, sagte Oberbürgermeister Rentschler anlässlich der Haushaltseinbringung für das Jahr 2015. Dies sei jedoch keine Bürde sonder eine Chance. „Aalen muss wieder die klare Vorbildfunktion für die Region übernehmen. Hierzu bedürfe es klarer Signale für eine langfristige Stadtentwicklung.“ Es gelte jetzt die Chance für einen Aufbruch zu nutzen, appellierte der Oberbürgermeister an die Stadträtinnen und Stadträte.
Die letzten Jahre waren davon geprägt, die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise auf kommunaler Ebene zu meistern und Schulden zu tilgen. Auch in 2015 sei es der Stadt möglich 3,2 Millionen € Darlehen zu tilgen und 13,6 Millionen € umzuschulden.
Bis zum Jahresende sinkt dann der Schuldenstand auf 48,3 Mio €. Dies entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung Ende 2015 von 723 €.
Der Haushaltsplanentwurf 2015 ist durch einen Mix an hohen Investitionen in Ökonomie, Ökologie, Soziales und Bildung- und Betreuung geprägt. Oberbürgermeister Rentschler sieht hier aufgrund der hervorragenden Rahmenbedingungen entsprechenden Handlungsspielraum. Allein der Ergebnishaushalt weist ein Volumen von 154 Mio € und in der mittelfristigen Finanzplanung sind für die Jahre 2015 – 2018 ein Investitionsvolumen von insgesamt 86 Mio € eingeplant. Im Jahr 2015 sollen rund 20,3 Mio € garantiert werden.
Dieser Bereich hat im städtischen Haushalt erste Priorität. Die Neuausrichtung des Aalener Schulentwicklungsplanes wurde im Januar 2014 gestartet und wird nun konsequent fortgeführt. In den kommenden Jahren werden rund 20 Mio € an Investitionen und für die Unterhaltung in die städtischen Schuleinrichtungen fliessen. „Damit stärken wir unsere Schulstandorte im interkommunalen Wettbewerb“ sagte Oberbürgermeister Rentschler.
Für die Umsetzung der Ergebnisse des Sportentwicklungsplanes sollen im Haushalt 200.000 € bereitgestellt werden.
Im Betreuungssektor biete die Stadt Aalen beste Voraussetzungen, um Beruf und Familie vereinbaren zu können, meinte Rentschler im Hinblick auf das finanzielle Engagement der Stadt für die Kinderbetreuung. Insgesamt ist hier ein Betrag von 15,5 Mio € vorgesehen. Bekanntlicherweise hat das Land bei der Förderung der Kinderbetreuung die Zuschüsse reduziert. Oberbürgermeister Thilo Rentschler sicherte zu, sich auch weiterhin auf Landesebene für höhere Zuschüsse in der Kinderbetreuung einzusetzen.
Für das breit aufgestellte Kulturangebot in Aalen sieht der Ergebnishaushalt für 2015 Aufwendungen in Höhe von 7,3 Mio € vor.
Im investiven Bereich ist eine der wichtigsten Maßnahmen der Stadt die geplante Sanierung und Ertüchtigung des Limesmuseums. Sofern die beantragten Gelder vom Bund bewilligt werden, kann im Jahr 2015 mit den Planungen begonnen werden. Auch das Urweltmuseum und der Tiefe Stollen sollen ertüchtigt werden, insgesamt sind Mittel in Höhe von 3,4 Mio € in der mittelfristigen Finanzplanung vorgesehen.
Im ehemaligen Bahnverwaltungsgebäude auf dem Stadtoval soll ein Kulturzentrum als gemeinsames Haus für das Theater der Stadt Aalen, die Musikschule der Stadt Aalen und dem Kino am Kocher entstehen. Des weiteren sind ein Veranstaltungssaal und Galerieräume angedacht, noch in diesem Jahr sollen hier die Weichen für die weiterführende Planung gestellt werden.
Mit dem forcierten Radwegeausbau, Einstieg in die E-Mobilität und der Kocherrenaturierung stehen wichtige Themen auf der Agenda. Aalen kann ab dem Jahr 2015/2016 einen modernen, barrierefreien Hauptbahnhof vorweisen.
Das Handlungsprogramm Wohnen wird auch im kommenden Jahr mit Nachdruck fortgeführt werden, um das Ziel, jährlich rund 230 Wohneinheiten zu schaffen, einzuhalten.
„Was wäre Aalen ohne seine Teilorte?“ sagte OB Rentschler und betonte die Wichtigkeit einer ausgewogenen und nachhaltigen Zusammenarbeit zwischen der Kernstadt und den Teilorten.
Unter dem Begriff „Attraktives Aalen“ soll der langfristige Stadtumbau, beginnend in der nördlichen Innenstadt zusammengefasst werden. Hier sind aber nicht nur städtebauliche Maßnahmen zu verstehen, sondern auch eine gute Symbiose aus Gewerbeentwicklung, Wohnungsbau, Freizeiteinrichtungen und stadtnaher Erholung sein. „Die Stadt Aalen muss mit gutem Beispiel vorangehen, beim Quartier Rötenberg, in der Maiergasse oder beim Stadtoval. Hier liegt der Schlüssel für den Stadtumbau.“ so der Oberbürgermeister am Ende seiner Haushaltsrede.
Der Haushalt soll im Dezember 2014 verabschiedet werden.