Die seit fast 150 Jahre bestehende Wasserversorgung in Wasseralfingen und Hofen ist in die Jahre gekommen und wird umfassend saniert und modernisiert. Hierbei wird mit der Neuerrichtung des zentralen Wasserhochbehälters Wilhelmstollen die Trinkwasserversorgung umgestaltet, mehrere kleinere Anlagen stillgelegt und damit eine bessere und kostengünstigere Lösung realisiert.
Ausgangslage
Über mehrere Jahre wurde bei den Stadtwerken Aalen an einer zukunftsfähigen Trinkwasserversorgung für Wasseralfingen und Hofen geplant. Mehrere Varianten wurden untersucht. Am Ende kristallisierten sich zwei mögliche Alternativen heraus, die weiter untersucht wurden. Nach eigenen Planungen und Planungen des Ingenieurbüros Fritz zeigte sich, dass eine Sanierung der bisherigen Speicheranlagen und Hauptversorgungsleitungen unwirtschaftlich ist und es für einen optimierten Betriebsablauf besser ist, mehrere kleine Anlagen stillzulegen und durch eine größere kompakte Speicheranlage zu ersetzen. Die seither vorhandenen Anlagen entstanden damals noch unter der Sichtweise getrennter Gemeinden (Wasseralfingen und Hofen). Die Neuerrichtung der Wasserversorgung stellt nunmehr die Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit für beide Stadtteile gemeinsam in den Vordergrund.
Wasserhochbehälter Wilhelmstollen mit zentraler Funktion
Neben vielen Leitungsbaumaßnahmen nach Röthardt, Attenhofen und Oberalfingen ist der Wasserhochbehälter (WHB)„Wilhelmstollen“ der zentrale Punkt, in dem das Wasser gespeichert und anschließend verteilt wird. Insgesamt wurden Baukosten von rund drei Millionen Euro ermittelt, wobei über eine Million Euro der Neubau des Wasserhochbehälters ausmacht. Durch Optimierung im Rahmen der Ausführungsplanung und kostengünstige Angebote konnten beim Bau des Behälters rund 120.000 Euro eingespart werden.
Um den 1.300 Kubikmeter fassenden Behälter zu errichten, wurden die Firmen Ebert, Pommertsweiler (Tief- und Stahlbetonbau), Schachtbau Memmingen (Metallbauarbeiten) und Elektro-Jerg, Aalen (elektrotechnische Arbeiten) beauftragt.
Bereits im Winter 2013 wurde ebenfalls durch die Firma Ebert mit der Rodung der Fläche begonnen. In enger Abstimmung mit der Forstverwaltung des Landratsamtes konnten diese Arbeiten zügig durchgeführt werden. Der eigentliche Baubeginn mit dem Aushub der Baugrube fand am 15. Mai 2013 statt. Dank des wenig frostigen Winters konnten die Arbeiten zügig nacheinander durchgeführt werden, so dass nun die Inbetriebnahme des zweikammerigen (jeweils 650m³) Behälters unmittelbar bevor steht. Letzte Chance also, für die Ortschaftsräte Wasseralfingen und Hofen sowie den Aufsichtsrat der Stadtwerke, das gesamte Bauwerk mit den Behälterkammern zu besichtigen.
Danach beginnen die Reinigungs- und Desinfektionsarbeiten und - sobald dann das mit der Untersuchung beauftragte Labor grünes Licht gibt - die Inbetriebnahme des Behälters. Dann ist ein Zugang nur dem Fachpersonal der Stadtwerke vorbehalten, da Hygiene beim Trinkwasser als bestkontrolliertes Lebensmittel besonders wichtig ist.
Parallel zur Reinigung des Behälters werden dann die ersten neu verlegten Leitungen mit dem vorhandenen Versorgungsnetz verbunden, so dass zeitnah ein entsprechender Durchfluss im Behälter erfolgt. In Abhängigkeit von den Inbetriebnahmen der Leitungen erfolgt erst am Ende der Gesamtumsetzung die volle Nutzung des Speichervolumens, damit sichergestellt ist, dass die Verweilzeit des Wassers im Behälter nicht zu lange ist.
Ausbauzustand beim Leitungsbau