Ärztliches Notfallzentrum und Fieberambulanz werden im Bedarfsfall in Aalen in Betrieb genommen

Weltweit steigt die Zahl der Corona-Erkrankten rasant an, Italien hat viele Tausend Corona-Tote zu beklagen und auch in Deutschland und den anderen Ländern der EU nimmt die Zahl der Infizierten inzwischen exponentiell zu. Noch gehört der Ostalbkreis nicht zu den Corona-Hotspots, aber auch hier steigen täglich die Erkrankungsfälle. Mit Blick auf die Erfahrungswerte aus China und Italien bereiten die Verantwortlichen der Kliniken Ostalb vorausschauend bereits seit längerem die drei Krankenhäuser in Aalen, Ellwangen und Schwäbisch Gmünd auf die Zeit vor, in der Patienten mit schweren Corona-Verläufen stationär und möglicherweise sogar intensiv behandelt werden müssen.

Die Vorbereitungen sind getroffen: Bei Bedarf kann der Ostalbkreis in der Aalener Ulrich-Pfeifle-Halle ein ärztliches Notfallzentrum einrichten. Die Kassenärztliche Vereinigung kann das Fieberzentrum kurzfristig in Betrieb nehmen. Stimmten sich vor Ort mit dem gebotenen sozialen Sicherheitsabstand ab: (v.l.n.r) Dr. Sebastian Hock, Dr. Hariolf Zawadil, Wolfgang Schlipf, Landrat Klaus Pavel, Oberbürgermeister Thilo Rentschler, Prof. Dr. Ulrich Solzbach, Silvia Heisig (Kliniken Ostalb), Bernd Schiele (Malteser Hilfsdienst), Dezernent Thomas Wagenblast und Frank Abele (Landratsamt Ostalbkreis).
Die Vorbereitungen sind getroffen: Bei Bedarf kann der Ostalbkreis in der Aalener Ulrich-Pfeifle-Halle ein ärztliches Notfallzentrum einrichten. Die Kassenärztliche Vereinigung kann das Fieberzentrum kurzfristig in Betrieb nehmen. Stimmten sich vor Ort mit dem gebotenen sozialen Sicherheitsabstand ab: (v.l.n.r) Dr. Sebastian Hock, Dr. Hariolf Zawadil, Wolfgang Schlipf, Landrat Klaus Pavel, Oberbürgermeister Thilo Rentschler, Prof. Dr. Ulrich Solzbach, Silvia Heisig (Kliniken Ostalb), Bernd Schiele (Malteser Hilfsdienst), Dezernent Thomas Wagenblast und Frank Abele (Landratsamt Ostalbkreis). (© Landratsamt Ostalbkreis)

"Wir haben uns frühzeitig entschlossen, aktiv zu werden, um uns nicht überraschen zu lassen", betonen Landrat Klaus Pavel und der Vorstandsvorsitzende der Kliniken Ostalb, Prof. Dr. Ulrich Solzbach. "Verschiebbare Operationen und Behandlungen wurden abgesagt, sodass an den Kliniken inzwischen bis zu 100 Betten zur Behandlung von Coronapatienten zur Verfügung stehen. In großem Umfang können auch Isolierbetten geschaffen werden."

Einen Schritt weiter haben die Verantwortlichen von Kreis, Kliniken und Ärzteschaften jetzt schon gedacht. So wurden in den vergangenen Tagen gemeinsam mit dem Malteser Hilfsdienst und dem DRK mit Hochdruck ein ärztliches Notfallzentrum und eine Fieberambulanz geplant. Diese sollen zunächst zentral für den gesamten Ostalbkreis in der Ulrich-Pfeifle-Halle und auf dem Greutplatz in Aalen eingerichtet werden. Die auf dem Platz momentan betriebene Drive-in-Teststrecke zur Corona-Abstrichnahme wird zu gegebener Zeit zu einer Fieberambulanz umgestaltet. "Die Fieberambulanz soll - wie landesweit in sämtlichen Landkreisen und kreisfreien Städten - zur Unterstützung der Haus- und Facharztpraxen durch die Kassenärztliche Vereinigung BW eingerichtet und mit Ärzten sowie ärztlichem Hilfspersonal ausgestattet werden", informiert Dr. Sebastian Hock, Vorsitzender der Kreisärzteschaft Aalen/Ellwangen.

In der Ulrich-Pfeifle-Halle wird der Landkreis in Form einer eigenständigen Abteilung der Kliniken Ostalb ein ärztliches Notfallzentrum mit Notfallbetten einrichten. "Dies gibt uns die Möglichkeit, neben den bis zu 100 Betten in unseren drei Kliniken weitere Plätze für eine stationäre Patientenversorgung verfügbar zu haben. Im Notfallzentrum wollen wir zunächst 70 Betten vorsehen, insgesamt können wir bei Bedarf kurzfristig die Plätze auf bis zu 125 aufwachsen lassen", erläutern der Landrat und Prof. Solzbach. Im Notfallzentrum übernehmen Ärzte und Pflegekräfte aus den Kliniken Ostalb die Betreuung der Erkrankten. Bei Bedarf ist ein weiteres Zentrum in Schwäbisch Gmünd vorgesehen. "Wir treffen an unseren Kliniken alle betrieblichen Maßnahmen, um möglichst noch mehr Kapazitäten freizuhalten", betont Pavel. "Natürlich muss aber die Betreuung von anderen Erkrankten, wie etwa Schlaganfallpatienten, Menschen mit Herzinfarkten oder Unfallopfern parallel weiterhin an den Kliniken sichergestellt bleiben. Dies ist eine Herkulesaufgabe! Ich danke deshalb allen Ärztinnen und Ärzten, auch allen niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen vor Ort, und dem gesamten Pflegepersonal für ihren Einsatz. Mein Dank gilt ebenso allen Hilfsorganisationen und sonstigen ehrenamtlich Engagierten!"

Einen besonderen Dank richtet der Kreischef an die Stadt Aalen und Oberbürgermeister Thilo Rentschler, der schnell und unbürokratisch die Örtlichkeiten zur Verfügung gestellt und personelle Unterstützung zugesagt hatte. Beeindruckt ist Landrat Pavel von der Welle der Unterstützungsbereitschaft, die der Ostalbkreis in diesen Tagen von verschiedensten Seiten erfährt und die dem Führungs- und Organisationsteam bei der Kreisverwaltung die Umsetzung der erforderlichen Maßnahmen und weitere strategische Planungen erleichtert.

"Wir sind gut vorbereitet! Bitte tragen auch Sie Ihren Teil dazu bei, dass wir das, was auf uns zukommt, bewältigen können: Folgen Sie den Appellen der Behörden, meiden Sie so weit wie möglich soziale Kontakte und vertrauen Sie ausschließlich auf die Informationskanäle seriöser Quellen!", bittet Landrat Klaus Pavel nochmals eindringlich. "Nur wenn sich ALLE in ihrem Verhalten zurücknehmen und sich an die Regeln halten, können wir diese Krise, die nicht nur eine Belastungsprobe für unser Gesundheitssystem sondern auch für unsere Unternehmen aller Art und Größe ist, meistern!"

© Stadt Aalen, 22.03.2020