Habitatbäume

Alte Bäume haben sowohl ökologisch als auch wissenschaftlich, sozioökonomisch, ästhetisch und kulturell eine hohe Wertigkeit.

Habitatbaum
Habitatbaum (© Stadt Aalen)

Ein besonders wichtiges und kennzeichnendes ökologisches Merkmal der sogenannten „Habitatsbäume“ (lat. habitare = bewohnen) ist deren oft hoher Totholzanteil. Totholz und Habitatbäume sind bedeutende Bestandteile des Ökosystems Baum/Park, zum Beispiel als Lebensgrundlage vieler Arten von Tieren, Pflanzen, Pilzen, Moosen und Flechten. Tote bzw. absterbende Bäume spielen eine Rolle als Keimbett und Brutplatz. Sie speichern Wasser, Nährstoffe und Kohlenstoffe, welche im Laufe des Totholzabbaus teilweise in den Boden überführt werden.

Ein Ziel moderner naturnaher Parkbewirtschaftung ist es, Habitatbäume und Totholz zu erhalten und zu fördern. Hierbei kommen folgende Maßnahmen in Frage:

  1. Erhalt des zu fällenden Baumes als Habitatbaum durch Rückschnitt zu einem Baumtorso.
    Bezüglich der Verkehrssicherheit nachweislich nicht mehr oder nur begrenzt oder mit nicht vertretbarem Aufwand zu erhaltende Bäume können bis auf wenige Meter im Stamm- oder Stämmlingsbereich reduziert werden, um sie kurz- bis mittelfristig als Biotop- oder Habitatbäume zu erhalten. Auch als Baumtorso bieten sie noch einen Lebensraum für Spechte, Insekten und zahlreiche andere Lebewesen. Im Unterschied zum Kronensicherungsschnitt verbleiben nur Stammreste. Die Maßnahme ist eine Alternative zur Fällung.
     
  2. Rückschnitt auf die Sekundärkrone. 
    Aufgrund von Schäden, zunehmender Holzzersetzung oder Kronenbruchs zerfällt die ursprüngliche Krone. Der Baum überlebt, indem er eine Sekundärkrone aufbaut. Hauptzweck der Baumpflege ist der Erhalt der Sicherheit und in der letzten Phase der Erhalt des Baumes als Habitatbaum, evtl. mit Sekundärkrone.