Energetische Sanierung

Unter der „energetischen Sanierung“ eines Gebäudes versteht man die baulichen Änderungen an einem bestehenden Gebäude, mit dem Ziel, dessen Energiebedarf zu reduzieren.

Auf dem Bild ist die Isolation der Außenwände eines Hauses zu sehen.
Senkung des Energieverbrauchs durch Isolation der Außenwände eines Hauses (© Unsplash)

Zur Erreichung der Klimaschutzziele ist der Gebäudesektor von großer Relevanz. In Deutschland entfallen rund 35 Prozent des Energieverbrauchs und etwa 30Prozent der Treibhausgase auf diesen Bereich. Entscheidet man sich für eine energetische Sanierung des Eigenheims, leistet man einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz. Außerdem  wird das Gebäude fit für die Zukunft gemacht und der Wert der Immobilie deutlich gesteigert. Zudem verbessert sich das Raumklima, was zusätzlichen Wohnkomfort und Behaglichkeit in den eigenen vier Wänden mit sich bringt. Die immense Einsparung von Energie bringt zudem einen großen wirtschaftlichen Vorteil: deutlich geringere Heizkosten. Die Einsparung kann bis zu 80 Prozent betragen, je nach Zustand, Alter und Lage des Hauses sowie der hauptsächlichen Energiequelle. 

Das genaue Einsparpotenzial Ihrer Immobilie können Sie mit Hilfe eines qualifizierten Energieberaters oder Energie-Effizienz-Experten (EEE) ermitteln lassen.

Wichtig ist, vorab ein Gesamtkonzept in Form eines individuellen Sanierungsfahrplans (ISFP). Dieses wird von einem zertifizierten Energieberater anhand eines Besichtigungstermins vor Ort erstellt und umfasst verschiedene Maßnahmenpakete, die die Möglichkeiten für die Umsetzung unverbindlich aufzeigen. Die Beratungsleistung wird zu 50 Prozent durch das BAFA gefördert. Dadurch können alle Elemente der Sanierung im Detail technisch aufeinander abgestimmt werden. Frühzeitige und umfassende Planung ist also die Grundlage für einen späteren, bestmöglichen Einspareffekt. Außerdem wird die Komplettsanierung finanziell deutlich höher gefördert.

Der Energieberater hilft auch bei wichtigen Themen wie zum Beispiel der Analyse der wichtigsten Gebäude-, Anlagen- und Verbrauchsdaten, gibt Vorschläge zu Energieeffizienzmaßnahmen inklusive Abschätzung der Wirtschaftlichkeit und berät zu Förder- bzw. Zuschussmöglichkeiten. Das Umweltministerium Baden-Württemberg hat einige Informationen zur Energieberatung zusammengefasst. Diese sind unter 
www.um.baden-wuerttemberg.de zu finden.

Mit der kostenlosen App „Sanierungsnavi“ von „Zukunft Altbau“ kann sich jeder selbst einen ersten Überblick über den energetischen Zustand seines Hauses verschaffen. Die App für Android-Geräte ist im Google Play Store erhältlich.

Gerne kann auch das kostenfreie Angebot der Stadtverwaltung zur klimafreundlichen Bauberatung in Anspruch genommen werden. Informationen hierzu finden Sie auf der Seite „Beratung und Information“.

Zusätzlich zu den energetischen Maßnahmen wird dabei auch das komplexe Themenfeld des klimafreundlichen Bauens beleuchtet:

  • Lebenszyklusbetrachtung eines Gebäudes
  • ökologische Baustoffauswahl bzw. Recyclingmöglichkeiten
  • Klimaanpassungsmaßnahmen

Um bei einem Bestandsgebäude effektiv Energie einzusparen, ist es sinnvoll, vorab die sogenannte „Hüllfläche“ des gesamten Hauses zu isolieren. Darunter versteht man die Außenwände einschließlich der Fenster und Türen, die Kellerdecke und die oberste Geschossdecke bzw. das Dach. Hier können verschiedene Maßnahmen sinnvoll ineinandergreifen und in verschiedenen Schritten eine energetische Verbesserung erzielen. So ist z.B. die Dämmung der obersten Geschossdecke zum unbeheizten Dachraum eine einfache, sehr effektive Möglichkeit, Energie zu sparen. Zudem ist dies kostengünstig und schnell selbst umzusetzen.
Bei weiteren Schritten an der Fassade sollten sogenannte „Sowieso-Maßnahmen“ auf energetische Vorteile mit betrachtet werden. So sollte man prüfen, ob die Sanierungsschritte sinnvoll nacheinander folgen. Es ist zum Beispiel unsinnig, zuerst die Fassade zu dämmen und erst später die Fenster auszutauschen.

Eine weitere Maßnahme ist, eine alte Heizanlage gegen eine neue zu tauschen. Die moderne Anlage ist dabei mit erneuerbaren Energien zu betreiben, z.B. mit Wärmepumpen, Blockheizkraftwerken, Pelletheizungen, Solarthermieanlagen oder Hybrid-Lösungen.

Zum Heizkostenrechner des Projekts „Kommunale Wärmewende“ gelangen Sie über den Link waermewende.de.

Informationen zu verschiedenen Fördermöglichkeiten und Beratungsangeboten sind unter „Beratung und Zuschüsse“ zu finden.

Der Bund unterstützt Hausbesitzer mit zahlreichen Fördermöglichkeiten bei der Sanierung und Energieerzeugung. Unter anderem über zinsvergünstigte Darlehen der KfW Bank (über die Hausbank zu beziehen) und die Zuschüsse des BAFA. Für die meisten Förderungen wird zur Antragsstellung ein Energieberater, der vor Auftragsvergabe eingeschaltet werden muss, benötigt.

Weitere Informationen finden Sie auf der Seite „Förderprogramme und Zuschüsse“.