Mit einer stimmungsvollen und traditionsreichen Barbarafeier hat der Verein „Besucherbergwerk Tiefer Stollen e. V.“ den Tag der Heiligen Barbara begangen. Zahlreiche Gäste, Vereinsmitglieder und Unterstützer trafen sich im Bürgersaal Wasseralfingen, um den Bergmannsbrauch zu pflegen und auf eine ereignisreiche Saison zurückzublicken.
Zu Beginn dankte der 1. Vorsitzende, Bürgermeister Bernd Schwarzendorfer, Pastoralreferent Michael Fürst für den ökumenischen Gottesdienst, der der Feier einen würdigen und besinnlichen Rahmen gab. Für die mu-sikalische Begleitung im Alten Kirchle sorgte der „Scha-lom-Chor“. Schwarzendorfer überbrachte die Grüße von Oberbürgermeister Frederick Brütting und Ortsvor-steher Josef A. Fuchs.
Ein zentraler Bestandteil des Brauchtums ist das traditi-onelle Entzünden eines Lichts im Berg am 4. Dezem-ber. Dieses Licht steht für die Fürsprache der Heiligen Barbara als Symbol der Hoffnung und als Bitte um Schutz vor Unglück und Tod unter Tage.
Geologe Werner Mayer begeisterte die Gäste mit sei-nem Vortrag „Franz Anton Dopfer – Produzent der Dopfersteine und Pionier in der Gesteinsverwertung“. Die Besucherinnen und Besucher erhielten dabei span-nende Einblicke in die Herstellung und Verbreitung des sogenannten Dopfersteins, der u. a. an der Katholischen Kirche St. Peter und Paul in Oberkochen, an der Pau-luskirche in Zuffenhausen, am Amtsgericht in Ellwan-gen, der Happold-Schule in Westhausen, dem Parler-Gymnasium in Schwäbisch Gmünd und zahlreichen Gebäuden in Wasseralfingen verbaut wurde.
Mit 45.000 Besucherinnen und Besuchern endete die
39. Saison des Besucherbergwerks. Eine Saison, die von zahlreichen Neuerungen geprägt war. Unter der Lei-tung von Stefan Maier und der Leiterin des Touris-musamts der Stadt Aalen, Ricarda Grünig, wurden zahl-reiche Modernisierungsmaßnahmen umgesetzt. Dazu zählen:
• die barrierefreie Umgestaltung des unterirdischen Bahnhofs
• umfassende Gleisarbeiten für eine komfortablere und sichere Fahrt mit der Grubenbahn
• ein neues, energiesparendes Beleuchtungskonzept unter Tage
• die Einführung moderner Medientechnik
• die Neugestaltung der Grubenschänke mit neuen, gepolsterten Sitzmöbeln
• die aufwändige Sanierung des Pulverhäuschens, das nun in neuem Glanz erstrahlt.
Ein bedeutender Impuls kam zudem aus der neuen Studie zur Heilstollentherapie, die im Sommer vorge-stellt wurde. Sie belegt eindrucksvoll die Wirksamkeit des „Tiefen Stollens“, insbesondere für Asthmatiker und Long-Covid-Betroffene.
Auch inhaltlich entwickelt sich das Besucherbergwerk weiter, so Bürgermeister Bernd Schwarzendorfer: Neue Führungskonzepte wurden erarbeitet und werden in der kommenden Saison, ab dem 14. März 2026, umge-setzt.
Trotz der zahlreichen Neuerungen blickt das Team auf eine unfallfreie Saison zurück. Ein Umstand, der für große Erleichterung sorgte und den viele als Zeichen der schützenden Hand der Heiligen Barbara deuten.
PNr. 767/2025