Beseitigung der Parkplatznot an der Stadthalle Aalen

Die Stadthalle Aalen soll durch verschiedene Maßnahmen attraktiver gemacht werden und der Hallenstandort gestärkt werden. Der Stuttgarter Architekt Thomas Zoller hat im Technischen Ausschuss des Gemeinderats am Dienstag, 28. April, Pläne zur Schaffung zusätzlicher Parkflächen für die Stadthalle und für die Erweiterung des Foyers vorgestellt.

Erweiterungsmöglichkeiten der Parkflächen an der Stadthalle
Eine Möglichkeit wäre, zusätzliche Parkmöglichkeiten zu schaffen durch die Umgestaltung des Berliner Platzes und dem Anlegen von Parkplätzen westlich der Stadthalle ohne Parkdeck. (© Stadt Aalen / Architekt Zoller)

Die Halle hat eine sehr gute technische und akustische Ausstattung, aber mit direkt zuordenbaren 107 Stellflächen einen eklatanten Mangel an Parkmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe. Um die Attraktivität der Halle zu erhalten und zu stärken, sollen bis zu 130 weitere Pkw-Stellplätze geschaffen werden. Außerdem sollen zwei gut anfahrbare Busstandplätze zur Verfügung stehen.

Davon werden die Anwohnerschaft, das Limesmuseum und die Besucher von Veranstaltungen profitieren. Der oftmals sehr kritischen Parksituation bei ausverkauften Veranstaltungen könnte so begegnet werden und der störende Parksuchverkehr in den umliegenden Straßen deutlich verringert werden. Bei der ersten Prüfung von zusätzlichen Parkflächen haben sich zwei realistische Alternativen herausgestellt. Die Petanque-Spielfelder oberhalb der Stadthalle und der Berliner Platz vor der Halle. Diese wurden vom Büro Zoller untersucht.

Oberbürgermeister Thilo Rentschler erklärte, dass Fragestellungen mit eingeflossen sind, die durch den Gemeinderat und die Anwohner aufgekommen seien. Er wies darauf hin, dass es um eine Lösung mit dem optimalen Kosten-Nutzen-Verhältnis gehe und dass nicht nach dem Maximum an Parkplätzen gesucht werde. Die Anwohner zur Stadthalle werden über die neuesten Planungen informiert. Eine Lösung des Parkplatzproblems wäre ein Gewinn für die Veranstaltungsbesucher und für die Anwohner. Rentschler schlug eine etappenweise Vorgehensweise vor: zunächst die Schaffung neuer Parkplätze an der Westseite, dann die Sanierung des Limesmuseums und schließlich eine Lösung der Platzproblematik vor der Stadthalle mit dem Umbau des Foyers und der Fassade.

Ostseite der Stadthalle, Berliner Platz

Momentan sind in diesem Bereich einschließlich der Plätze entlang der Hüttfeldstraße 79 Stellplätze vorhanden. Folgende Möglichkeiten gibt es aus Sicht der Planer am Berliner Platz:

  • Verbesserung der Stellplatzanordnung der bestehenden Parkflächen. Dadurch könnten mit relativ geringem Aufwand zwei Busflächen und 7 zusätzliche Parkplätze gewonnen werden.
  • Umbau der Vorplatzfläche zu einer großen multifunktionalen Platzfläche, die teilweise auch beparkt werden kann. Damit wäre ein Angebot von ca.  100 Plätzen zu erreichen.
  • Bau einer möglichst großen eingeschossigen Tiefgarage vor der Stadthalle mit teilweiser Nutzung des Oberdecks als Parkfläche mit insgesamt ca. 180 Plätzen. Diese Lösung ist allerdings sehr aufwendig und wäre nur im Zusammenhang mit einem Stadthallenumbau und nicht kurzfristig denkbar.
  • Herstellung eines neuen Vorplatzes durch Umlegung der Steimlestraße mit einer zusammenhängenden Parkierungsstruktur für 95 Pkw und  einer erlebbaren Verbindung der Stadthalle mit dem Limesmuseum.

Westseite der Stadthalle, Parkbereich

Rund 28 relativ schmale Parkplätze sind im hinteren Bereich der Stadthalle vorhanden. Die Erweiterungsmöglichkeit besteht im anschließenden Plateaubereich am Rande des Parks, wo derzeit vier Petanque-Spielfelder angelegt sind. Hier könnten mit geringem Eingriff in die Grünanlage Parkflächen realisiert werden. Ausgehend von der Topographie wird von einer terrassierten Stellplatzanlage ausgegangen, die den bestehenden Hof mit einbezieht, um eine direkte Anbindung an die Halle zu ermöglichen. Dadurch werden die Eingriffe in das Gelände minimiert.

  • Einstreifige Parkanlage parallel zur Hüttfeldstraße mit 85 Plätzen. Dabei könnten zwei Petanquefelder erhalten werden.
  • Zweistreifige, terrassierte Anlage mit durchgehendem Grünstreifen an der Hüttfeldstraße und 110 Plätzen.
  • Maximale Ausnützung des Bereichs und teilweise Aufgabe des Grünstreifens würde 126 Parkplätze ermöglichen.
  • Zweistreifige Anlage, ergänzt um eine einfach Parkpalette über dem nördlichen Parkstreifen: 160 Plätze. Das Parkbauwerk wäre in die Topographie eingesenkt und ebenerdig begeh- und befahrbar. Durch den Grünstreifen wäre eine Abschirmung zur Wohnbebauung gegeben.

Zoller kam zu dem Fazit, dass im Osten vor der Stadthalle ohne eine aufwendige Tiefgarage nur geringfügig mehr Parkflächen geschaffen werden können. Eine Tiefgarage wäre allerdings sowohl städtebaulich als auch finanziell als problematisch anzusehen und in Zusammenhang mit möglichen Umbauten der Stadthalle im Moment gar nicht realisierbar. Das Augenmerk müsse somit im ersten Schritt auf die Westseite der Stadthalle gelegt werden.

Die Fraktionen tauschen sich nun über die Planungen aus und dann soll der Gemeinderat im Juli über die weitere Vorgehensweise entscheiden.

Vergrößerung Foyerbereich

Seit dem Umbau im Jahr 1989 wird das untere Foyer nur für den Garderobenbereich genutzt. Der obere Foyerbereich ist mit seinen 350 Quadratmetern zu klein bei größeren Veranstaltungen. Dies zeigt auch der Vergleich mit anderen Hallen oder Kongress-Zentren. Es kann keine effektive Bewirtschaftung rund um Veranstaltungen erfolgen, da es an Aufenthaltsfläche fehlt.

Erste Bürgermeisterin Jutta Heim-Wenzler stellte zwei Entwürfe für den Umbau des Stadthallenfoyers vor. Das Büro D’Inka Scheible Hoffmann aus Fellbach und das Stuttgarter Büro Kaestle & Ocker möchten in ihren Planungen das Foyer im Obergeschoss vorziehen und einen Korridor zum Stadthallenrestaurant schaffen. Dort könnten Konferenzräume eingerichtet werden, die durch Trennwände flexibel geöffnet werden könnten. Der Eingangsbereich der Stadthalle wäre dadurch über die gesamte Breite überdacht. Ein großer Vorplatz ist vorgesehen als Ausstellungs-, Aktions- oder Bewirtungsfläche. Das Foyer wird um ca. 150m² vergrößert.

Das Büro D’Inka sieht die Neuanordnung der zentralen Treppenanlage mit Schaffung eines zusätzlichen Luftraumes vor und ein Oberlicht im Flur.
Kaestle würde einen Teil der Foyerfläche als Balkon Loggia ausbilden.
Der Gemeinderat soll sich im Herbst mit den Entwürfen befassen, eine Ertüchtigung des Foyers ist ab 2018/2019 möglich.

© Stadt Aalen, 02.01.2015