Bewegender Abend mit Autorin Gilda Sahebi

Im Rahmen des internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen und Mädchen fand am Donnerstag, 23. November im KUBAA eine Lesung mit Autorin und Journalistin Gilda Sahebi zum Thema „Unser Schwert ist Liebe - Die feministische Revolte im Iran“ statt.

„Es ist ein Spiegel ihrer Macht, ob Frauen ein Kopftuch tragen oder nicht.“ So beschreibt die Autorin die Sittenpolizei im Iran, die durch ihr brutales Vorgehen und dem Tod von Jina Mahsa Amini im September 2022 Proteste auslösten, die bis heute anhalten. Und der Widerstand gegen das iranische Regime ist weiter ungebrochen.Gilda Sahebi berichtete auf bewegende Art und Weise, wie das Regime Menschen verhaftet oder sie sogar tötet, mit dem Ziel, sie zum Verstummen zu bringen oder die Gesellschaft abzuschrecken. Sahebi wurde in Irans Hauptstadt Teheran geboren, wuchs in Deutschland auf, studierte Politikwissenschaften und ist ausgebildete Ärztin. Sie arbeitet als freie Journalistin mit den Schwerpunkten Antisemitismus und Rassismus, Frauenrechte, Naher Osten und Wissenschaft. Während ihrer Lesung im KUBAA berichtete sie von unterschiedlichen Menschen, die für Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichberechtigung kämpften und dabei physische Gewalt in schlimmster Form erlitten. Unter anderem leiden bereits Kinder unter Schlägen, Folter und Tod durch das iranische Regime. „Dieses brutale Vorgehen ist Teil eines staatlichen Systems, um den Protest zu unterdrücken“, erklärte Sahebi. Die Ergriffenheit der Zuhörer*innen war deutlich zu spüren und auch der Autorin war anzumerken, dass sie emotional betroffen war. Sie selbst steht mit vielen Menschen im Iran in engem Kontakt. Während ihrer Lesung war es ihr ein Anliegen, den Fragen der Zuhörer*innen Raum zu geben. Auf die Frage, wie die Gesellschaft mit der brutalen Gewalt umgehen würde, antwortete die Autorin: „Verbundenheit ist das einzige Gegengift. Es ist eine unheimliche Kraft, als Gesellschaft eins zu sein.“ Zudem waren in einer kleinen Ausstellung Bilder von Iraner*innen ausgehängt. Die Künstlerin Claudia Hertfelder aus Oberkochen portraitierte die Menschen, die auf unterschiedliche Weise Opfer von Gewalt wurden. Die Portraits entstanden im Rahmen einer Kunstaktion auf der Social Media Plattform Instagram. Unter dem Hashtag #WeAreYourVoice werden dort von Menschen auf der ganzen Welt Beiträge geteilt, um internationale Aufmerksamkeit für die Protestierenden im Iran zu erzeugen.

INFO:

Die Veranstaltung fand als Kooperation zwischen der Stabsstelle für Chancengleichheit, demografischen Wandel und Integration, der Volkshochschule Aalen und der Stadtbibliothek statt.

© Stadt Aalen, 30.11.2023