Breitbandausbau in der Stadt Aalen – Erschließung unterversorgter Gebiete

Ausgangslage 

Eine Versorgung mit schnellem Internet ist in der heutigen Zeit für die persönliche Lebensqualität, für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen sowie für technologische Entwicklungen elementar. 
Die Stadt Aalen ist daher seit einigen Jahren im kommunalen Breitbandausbau aktiv und war so zum Beispiel Modellkommune der Deutschen Telekom, wodurch seit 2014 der Vorwahlbereich 07361 mit VDSL-Anschlüssen versorgt wird. Als Mitglied im Verbund der Komm.Pakt.Net (Anstalt des öffentlichen Rechts), hat die Stadt mit Unterstützung des Ostalbkreises und durch Zuschüsse des Landes bereits einige Ortsteile und Schulen (u. a. Rauental, Fachsenfeld, Dewangen, Waldhausen, Geiselwang, Simmisweiler, Arlesberg, Bernlohe, Niesitz, Diepertsbuch, Beuren) mit Breitbandanschlüssen er-
schlossen.

Derzeitige Versorgungslage mit Breitband in Aalen

Der Großteil des Stadtgebiets Aalen ist hinsichtlich Internet-Anbindungen durch die vier Netzbetreiber Deutsche Telekom, Vodafone, NetCom BW und sdt.net mindestens mit Geschwindigkeiten im Bereich eines (V)DSL-Anschlusses versorgt (dies entspricht Bandbreiten von bis zu 250 Mbit/s). 

Vodafone bietet zusätzlich derzeit bei über der Hälfte der Gebäude in Aalen Bandbreiten von bis zu 1.000 Mbit/s über HFC-Netze (Hybrid Fiber Coax) an. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus Glasfaseranbindung (bis zum Kabelverzweiger) und bestehendem COAX-Kabelnetz, über welches auch der Fernsehempfang realisiert wird. 

In Fachsenfeld und Dewangen wurde das Netz zwischen 2020 und 2021 durch Vodafone entsprechend fast flächendeckend ertüchtigt. Auch dort sind mittlerweile Bandbreiten von bis zu 
1.000 Mbit/s buchbar. Von den 21 städtischen Schulen sind derzeit 19 an das Glasfasernetz angebunden, zwei weitere verfügen über einen HFC-Anschluss (Kabel mit Bandbreiten von bis zu 1.000 Mbit/s).
Trotz der guten Ausgangssituation gelten dennoch einige Gebäude als unterversorgt. Grundsätzlich ist der Aufbau einer Breitbandinfrastruktur nicht Aufgabe der Kommunen. Wenn Telekommunikationsunternehmen ihrem Versorgungsauftrag, insbesondere in ländlicheren Regionen nicht nachkommen, können die Kommunen für die Privatwirtschaft eintreten und entsprechende Netze aufbauen.

Die Stadt Aalen wird daher in den kommenden Jahren den Aufbau leistungsfähiger Glasfasernetze vorantreiben, um der Bürgerschaft sowie ortsansässigen Gewerbetreibenden einen Zugang zu verbesserten und zukunftsorientierten Breitbandanschlüssen zu ermöglichen.

Ein solcher Ausbau stellt aus finanzieller Sicht eine große Herausforderung dar. Förderprogramme des Bundes und des Landes bieten jedoch die Möglichkeit, solche Projekte umzusetzen.

Ausbau mit Fördermitteln

Unterstützt durch Mittel aus dem Breitbandförderprogramm des Bundes mit Ko-Finanzierung des Landes Baden-Württemberg wird die Stadt Aalen unterversorgte Gebiete in der Stadt Aalen an ein leistungsfähiges Glasfasernetz anbinden. 

Im November 2020 hat die Stadt Aalen hierfür eine Förderzusage des Bundes in vorläufiger Höhe über 7.659.785,00 € (50 Prozent der förderfähigen Kosten) und im August 2021 des Landes über 6.127.828,40 € (40 Prozent), für die Versorgung der bisher unterversorgten Gebäude in der Stadt Aalen mit Glasfaser (FTTB-Ausbau = Fibre-To-The-Building, bedeutet: Glasfaser bis ins Gebäude) erhalten. Die Stadt Aalen erhält somit eine Gesamtförderung von bis zu 90 Prozent und hat lediglich einen Eigenanteil von rund 10 Prozent zu tragen.

Nur durch diese finanzielle Unterstützung ist es möglich, alle unterversorgten Wohngebäude/Gewerbegebäude an ein Glasfasernetz anzuschließen. 

Anschluss für unterversorgte Gebiete

Als unterversorgt werden Gebiete/Gebäude angesehen, die eine Versorgung von weniger als 30 Mbit/s aufweisen. Zusätzlich können auch Gebäude, die über eine Bandbreite von weniger als 100 Mbit/s aufweisen angebunden werden, sofern sie geografisch nahe gelegen sind.

Eigentümer*innen, die im Zuge dieses Ausbaus einen kostenfreien Anschluss erhalten können, werden in den kommenden Wochen postalisch informiert. Kosten entstehen nur dann, wenn der Anschluss auch aktiviert und genutzt wird. 

Der geplante Baustart ist derzeit auf Mitte 2022 datiert. Es werden im gesamten Stadtgebiet und den Teilorten Anschlüsse hergestellt. Bis Mitte 2024 sollen alle Anschlüsse hergestellt und bis spätestens Ende 2024 in Betrieb genommen werden.

Netzbetrieb durch die NetCom BW

Im Jahr 2017 hat die Komm.Pakt.Net mehrere Netzbetriebsausschreibungen auf Landkreisebene durchgeführt. Die Zuschlagserteilung für den Ostalbkreis und damit auch für die Stadt Aalen ging an die NetCom BW. Aus diesem Grund werden die einzelnen Teilnetze an die NetCom BW für den Netzbetrieb verpachtet. Geplant ist, einzelne Teilnetze/Bauabschnitte fertigzustellen und über Medien, wie zum Beispiel das Amtsblatt entsprechend zu informieren. Die NetCom BW wird zudem gesondert auf die Bürgerschaft zukommen und ihre Tarife vorstellen.

Auf dem Bild sind die Logos zur Förderung der Breitbandprojekte zu sehen.
(© Stadt Aalen)

Fragen zum Thema Breitbandausbau?

Bei Fragen und für weitere Informationen zum Breitbandausbau in Aalen wenden Sie sich bitte an:

Zugehörige Einrichtung

Amt für Tiefbau und Mobilität
Rathaus
Marktplatz 30
73430 Aalen
Tel.: 07361 52-1304
Fax: 07361 52-1903
E-Mail: tiefbauamt@aalen.de