Die zwei Gesichter der Türkei

ARD-Korrespondentin Karin Senz berichtet

In „wortgewaltig“ ist seit Beginn der Kulturreihe auch der Journalismus ein Thema. Reporter, Auslandskorrespondenten, Nachrichtensprecher oder Medienwissenschaftler kommen zu Wort und berichten von ihrer Arbeit. Am 10. März hält die ARD-Hörfunkkorrespondentin Karin Senz um 19 Uhr im KUBAA einen bebilderten Vortrag über die Türkei. Darin geht es der Journalistin um ein differenziertes Bild vom Land am Bosporus: Im „Erdo-Land“ gibt nicht nur schwarz oder weiß. Senz möchte den Menschen in Deutschland die andere Türkei näherbringen und auch die Geschichten hinter den Nachrichten erzählen.

Karin Senz stammt aus Nördlingen im Ries. Ihre ersten Radio-Erfahrungen sammelte sie bei Radio 7 beziehungsweise Radio 7,1 in Aalen. Später ging es zu Antenne 1 ins Studio Pforzheim und schließlich zum SWR, erst ins Studio Karlsruhe, dann zu SWR1 in Stuttgart. Ihr Herz gehört der Reportage sowie spannenden Ländern und Ereignissen. So war sie beispielweise 2002 in Afghanistan kurz nachdem die Taliban die Hauptstadt Kabul verlassen hatten. Später hatte sie zahlreiche Einsätze im ARD Studio Kairo und wurde ARD-Krisenreporterin. Im September 2017 zog sie in die Türkei, um ARD-Korrespondentin für die Türkei, den Iran und Zypern zu werden. Zu dieser Zeit waren nicht nur ihr Kollege, der Zeitungs-Korrespondent Deniz Yücel im Gefängnis, sondern auch die Übersetzerin Mesale Tolu aus Ulm und der Menschenrechtler Peter Steudtner. Die Beziehungen zwischen Ankara und Berlin waren auf einem Tiefpunkt und das Interesse an der Türkei in Deutschland immens, was ihre Arbeit ab dem ersten Tag prägte. Dabei stellte sie schnell fest, für viele Menschen gibt es bei der Türkei nur schwarz oder weiß, in der Regel aber schwarz. Präsident Erdogan polarisiert. Oft hört sie in Deutschland den Satz: „Die Türkei ist ein tolles Urlausland, aber nach Erdo-Land gehe ich nicht“.

Sie sieht eine ihrer wichtigsten Aufgaben darin, die Vorgänge im Land zu erklären und auch mal Grau-Töne herauszuarbeiten. Außerdem will sie den Menschen in Deutschland die andere Türkei abseits von Erdogan und Antalya näherbringen. Für sie ist die Gastfreundschaft, die sie in jeder Phase der politischen Probleme erlebt hat und erlebt, eine der schönsten Erfahrungen im Land. 

Karten für die Veranstaltung gibt es für 12/9,80 Euro im VVK in der Tourist-Info Aalen, Reichsstädter Straße 1, Tel: 07361 52-2359 und unter www.reservix.de.

© Stadt Aalen, 31.01.2022