Suche schließen

Einblicke in das Leben von Lea De Gregorio

Im Rahmen der Aalener Inklusionswege fand in Kooperation mit der Katholischen Erwachsenenbildung am 9. Mai zum dritten Mal das Veranstaltungsformat „IN_60 Minuten – Eine Stunde, ein Dialog“ sowie eine Lesung mit Lea De Gregorio im Kulturbahnhof statt.

Vier Personen diskutieren auf einem Podium.
(v.r.n.l.) Tonio Kleinknecht, Lea De Gregorio, Bürgermeister Bernd Schwarzendorfer, Nadine Dinc. (© Stadt Aalen)

Unter der Moderation von Tonio Kleinknecht, Intendant des Theaters der Stadt Aalen, legte die Veranstaltung das Augenmerk auf nicht sichtbare Beeinträchtigungen. Neben Bürgermeister Bernd Schwarzendorfer und Lea Di Gregorio, die selbst Psychiatrieerfahrung hat, nahm auch Nadine Dinc, Initiatorin der „Stillen Stunde“ in Aalen, an dem Format teil. In dem Podiumsgespräch wurden die unterschiedlichen Aspekte von nicht sichtbaren Beeinträchtigungen hinsichtlich der gesellschaftlichen Akzeptanz und kommunalen Aufgaben beleuchtet. Lea De Gregorio, Autorin des Buches „Unter Verrückten sagt man Du“, appelliert an die Gesellschaft, über die unterschiedlichsten Erkrankungen zu informieren, damit sich eine gesellschaftliche Akzeptanz entwickeln kann. Bürgermeister Bernd Schwarzendorfer macht deutlich, dass jeder Mensch von heute auf morgen von einer Behinderung betroffen sein kann. Umso wichtiger sei es, diese Themen bewusster in die vielfältigen kommunalen Planungen zu integrieren. Hierbei werde die Stadt Aalen seit 15 Jahren vom Beirat von Menschen mit Behinderung unterstützt, so Schwarzendorfer. Um eine Teilhabe für Menschen mit einer Neurodivergenz zu erreichen, setzt sich Nadine Dinc in Aalen für die „Stille Stunde“ ein. 

Im Anschluss las Lea de Gregorio aus ihrem Buch. Die Diskriminierungskritik der Gesellschaft und die Kritik an dem psychiatrischen System könne man nicht voneinander trennen, so De Gregorio. Sie beschreibt ihre Erfahrungen während ihrer Aufenthalte in psychiatrischen Einrichtungen. Sie gibt Einblicke in Strukturen des Psychiatriekonstrukts und übt starke Kritik an Routinen im Umgang mit Klienten sowie am exzessiven Gebrauch von Medikamenten in der Behandlungsphase. 

INFO

Weitere Informationen gibt es unter www.aalen.de/inklusionswege

PNr. 290/2025

© Stadt Aalen, 19.05.2025