Eichen im Stadtgebiet sind teilweise stark mit den Raupen des Eichenprozessionsspinners befallen. Besonders in der Zeit vor der Verpuppung der Tiere, von Mai bis Ende Juli, kann es im Bereich der befallenen Bäume zu einem Kontakt mit den giftigen Brennhaaren der Raupen kommen. Die Haare können bei Hautkontakt verschiedene Symptome wie Rötungen oder juckende Stellen auslösen.
Im Folgenden sind die wichtigsten Informationen zum Eichenprozessionsspinner zusammengefasst:
Im Zeitraum zwischen April und Mai können die Blätter der Eichen mit einem für Menschen ungefährlichen Biozid besprüht werden, um die Population zu reduzieren. Nach diesem Zeitraum werden die Raupen und ihre Gespinste von einer Fachfirma abgesaugt.
Hauptsächlich die Waldgebiete Burren, Greut, Rohrwang, Weidenfeld und Mönchsbuch betroffen. Auch die Anwohner in der Nähe einiger Waldgebiete können möglicherweise Auswirkungen spüren.
Es wird empfohlen, diese Waldgebiete zu meiden, oder falls das nicht möglich ist, sich mit Kleidung entsprechend zu schützen. Empfohlen werden langärmelige Oberteile und lange Hosen. Zudem sollten die Waldwege nicht verlassen werden. Anwohnern in der Nähe der Waldgebiete wird geraten, die Fenster geschlossen zu halten.
Die Stadt hat zeitweise den Kurt-Früh-Weg bis zum Hundesportplatz, den Fußweg parallel zum Stadionweg bis zum Waldfriedhof sowie den Fahrradstreifen der Rombacher Straße gesperrt und weist in den betroffenen Gebieten mit Schildern auf den Befall hin. Seit 28. Juli sind diese Sperrungen wieder aufgehoben. Es wird aber empfohlen, die Waldwege nicht zu verlassen.
Entlang der befallenen Bereiche waren Teams von Fachunternehmen unterwegs, um die Raupen und ihre Nester abzusaugen. Der städtische Bauhof hat mit Kehrmaschinen öffentliche Straßen entlang der befallenen Waldstücke, besonders am Ostalbklinikum, die Flächen der Hochschule, den Greutplatz sowie die Schulhöfe der Greutschule, des Schubart-Gymnasiums und der Galgenbergschule nass gereinigt. Die Kehrmaschinen verfügen über einen Filter, der verhindert, dass die Härchen wieder freigegeben werden. Die Reinigung dieser Flächen wurde in regelmäßigen Intervallen wiederholt.
Die Schulhöfe der Greutschule, des Schubart-Gymnasiums und der Galgenbergschule wurden vom Bauhof regelmäßig gereinigt. Zeitweise durften die Schulhöfe nicht für die Pausen genutzt werden. Die Außenanlagen der Kita im Greut und der Kita Marie Curie konnten nicht genutzt werden.
Seit 28. Juli wurden diese Einschränkungen wieder aufgehoben.
Der Waldfriedhof kann besucht werden. Besucher sollten sich aber mit langer Kleidung schützen.
Nester auf dem eigenen Grundstück sollten nicht persönlich entfernt werden. Auch vom Besprühen oder Begießen der Nester mit Wasser wird abgeraten, da die Brennhaare während des Besprühens oder nach dem Trocknen in die Luft und auf die Haut gelangen können. Falls Bäume auf dem eigenen Grundstück befallen sind, sollte ein Fachbetrieb mit Erfahrung in der Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners beauftragt werden.
Zu Hause sollte die getragene Kleidung vor Betreten der Wohnung ausgezogen und am besten in einem verschließbaren Plastikbeutel in die Wohnung gebracht werden. Danach sollten die Kleider gesondert bei 60 Grad gewaschen werden. Außerdem sollten die Personen, die mit den Härchen in Kontakt gekommen sind, sich gründlich duschen und die Haare waschen. Die Schuhe sollten ebenfalls gesäubert werden. Bei Symptomen wird geraten einen Arzt aufzusuchen.
https://www.nlga.niedersachsen.de/saisonale_themen/eichenprozessionsspinner-198477.htm
Der Eichenprozessionsspinner ist ein Nachtfalter (Thaumetopoea processionea) Er besiedelt bevorzugt Eichen und legt dort seine Eier ab. Die daraus schlüpfenden Larven ernähren sich von den Blättern der Eichen. Die Raupen bilden ab einem bestimmten Stadium sehr feine Brennhaare aus, die das Nesselgift Thaumetopoein enthalten. Diese Brennhaare können bei Hautkontakt eine allergische Reaktion hervorrufen. Das kann sich zum Beispiel in Rötungen, Hautausschlag mit Juckreiz oder beim Einatmen in der Reizung der Atemwege zeigen. Auch Haustiere sind davon betroffen. Die Härchen können zudem vom Wind mehrere hundert Meter weit verbreitet werden.
Die Vermehrung der Raupen verläuft in Zyklen. Deshalb kann es immer wieder zu Massenvermehrungen kommen.
Die Raupen des Eichenprozessionsspinners sind auffällig behaart und zu Beginn orangebraun gefärbt. Später verfärben sie sich gräulich-schwarz mit zahlreichen hellgrauen Haaren. Sie treten oft in Gruppen auf und wandern wie in einer Prozession am Baumstamm entlang.