Imposante Erfolgsbilanz des INNO-Z zum Fünfjährigen

Das Innovationszentrum Aalen belebt seit fünf Jahren erfolgreich die Start-Up-Szene in der Region: Rund 100 studentische Gründungsvorhaben wurden begleitet

Imposante Erfolgsbilanz des INNO-Z zum Fünfjährigen
Begleiten das erfolgreiche INNO-Z eng (v.li.): Wirtschaftsförderer Felix Unseld, Rektor Prof. Dr. Gerhard Schneider, OB Thilo Rentschler, Landrat Klaus Pavel und Geschäftsführer Dr. Andreas Ehrhardt. (© Stadt Aalen)

Im Sommer 2015 wurde das Innovationszentrum INNO-Z an der Hochschule Aalen von Oberbürgermeister Thilo Rentschler im Beisein von Ministerpräsident Winfried Kretschmann sowie Landrat Klaus Pavel und Rektor Prof. Dr. Gerhard Schneider eröffnet. Das INNO-Z ist ein von der EU gefördertes Leuchtturmprojekt, das partnerschaftlich von der Stadt Aalen als Hauptgesellschafter sowie der Hochschule Aalen und seit 2019 als weiteren Gesellschafter auch vom Ostalbkreis betrieben wird.  

Am Innovationszentrum sollen neue Geschäftsideen verwirklicht und zur Marktreife geführt werden. „Dabei ist das enge Zusammenspiel zwischen forschungsstarker Hochschule, wirtschaftsstarken mittelständischen Unternehmen der Region, der Wirtschaftsförderung der Stadt sowie der Wirtschafts- und Wissenschafts-Netzwerke ein Erfolgsfaktor für eine lebendige Gründerszene“, erklärt OB Thilo Rentschler zum fünfjährigen Bestehen. Rektor Prof. Dr. Gerhard Schneider betont: „Als Gründerhochschule ist das INNO-Z ein wichtiger Anlaufpunkt für unsere Studierenden, wo sie ihre Ideen umsetzen und als Start-up gefördert werden. Das stärkt den Gründergeist in der Region und schafft Raum für Innovationen.“
 
Die Arbeit des INNO-Z wird durch einen Förderverein mit aktuell 23 Mitgliedern unterstützt. 2019 wurde der Ideenbeschleuniger AAccelerator Aalen als Ergänzung und Erweiterung der Gründungslandschaft in der Region in Betrieb genommen. Dabei arbeitet das INNO-Z eng in einem Netzwerk mit starken Partnern zusammen, wie zum Beispiel mit der IHK Ostwürttemberg und dem Pegasus Beratungs- und Beteiligungsfonds, den Business Angels Ostwürttemberg, der Wirtschaftsförderung Region Ostwürttemberg (WiRO) sowie Photonics BW. „In dieser Symbiose gedeihen gute Ideen, die den Wirtschaftsstandort in seiner Gesamtheit nach vorne bringen. Als Landkreis unterstützen wir deshalb gerne diese Aktivitäten zielgerichtet“, erklärt Landrat Klaus Pavel.

Imposante Erfolgsbilanz des INNO-Z zum Fünfjährigen
Am 26. März 2019 war Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut im INNO-Z zu Gast, rechts OB Thilo Rentschler. (© Peter Schlipf)

Das Innovationszentrum Aalen ist Teil des großen Netzwerks der regionalen Gründungsinitiative Start-up WOW, um den Gründer-Spirit in der Region Ostwürttemberg stärker voranzutreiben. Zusammen mit den Partnern von Start-up WOW war das INNO Z in den Jahren 2018 und 2019 bei der Messe MAKE Ostwürttemberg, dem Treffpunkt der Maker- und Start-up-Szene, vertreten. „Im INNO-Z finden zahlreiche Veranstaltungen zur Gründungsförderung statt“, sagt OB Rentschler. Neben dem regelmäßig abgehaltenen Gründerabend nutzen viele Unternehmen und andere Gründerzentren die Gelegenheit, die kreative Gründerszene und die Start-ups im INNO-Z hautnah kennen zu lernen. „Bereits mehrmals wurden hochrangige Vertreter der Politik im Gründerzentrum begrüßt, wie zuletzt Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut im März 2019“, erläutert Innovationsmanager und INNO-Z-Geschäftsführer Dr. Andreas Ehrhardt.

Seit der Eröffnung hat sich das INNO-Z kontinuierlich entwickelt. Andreas Ehrhardt begleitete und unterstützte seit Beginn rund 100 studentische Gründungsvorhaben und innovative Start-ups, darunter zahlreiche Shooting-Stars und erfolgreich ausgegliederte Unternehmen. „Im INNO-Z sind seit 2015 aus vielen guten Ideen erfolgreiche Unternehmen geworden, gerade auch in wichtigen Zukunftsfeldern wie der Nachhaltigkeit oder Künstlicher Intelligenz. Ohne die Unterstützung und Förderung wäre das in dieser Form nicht möglich gewesen“, erklärt Rektor Prof. Dr. Gerhard Schneider.

Besonders die Trend-Themen Digitalisierung, Industrie 4.0, 3D-Druck, Künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeit bilden nachweislich und überwiegend die Grundlage der Geschäftsideen der Start-Ups im Innovationszentrum. So sind seit Januar 2018 alle Büros und Labore vermietet. „Mehr als 50 studentische Gründungsvorhaben und Start-ups befinden sich aktuell im INNO-Z und es wurden mittlerweile über 50 zusätzliche Arbeitsplätze in Voll- und Teilzeit geschaffen – das ist eine sehr erfreuliche Bilanz“, resümiert OB Rentschler nach fünf Jahren.

Erfolgsbeispiele von Gründern:  die Erfolgsbilanz des INNO-Z

Einen großen Beitrag zur positiven Arbeitsplatzbilanz leistet das im INNO-Z ansässige Unternehmen ROCKET BACKLINKS. Das Start-Up verzeichnet nicht nur die größte Anzahl an Beschäftigten, sondern bildet seit Dezember 2019 auch eigene Nachwuchskräfte aus und investiert dadurch nachhaltig in seine Zukunft.
Ein weiterer Erfolg der Tätigkeit des INNO-Z sind die insgesamt sechs EXIST-Gründerstipendien des BMWi, die in den letzten fünf Jahren erfolgreich akquiriert und durchgeführt wurden. Dazu zählen die Start-Ups Feasy (2016), Cell Garden (2017), Clip Case (2017), SliderPort (2019), visanox (2019) und Q.Big 3D (2019). 

Seit der Eröffnung gab es auch zahlreiche Patentanmeldungen im INNO Z. Hierzu gehören neben den Patenten der Start-Ups Cell Garden, Active Damping Case und SliderPort, auch die weltweit einzigartige Einrichtung im Fahrsimulator des AMPEL-Labors in Kooperation mit dem Start-Up CableBotics und das selbst entwickelte, hocheffiziente Verfahren zur Pelletextrusion für großvolumige Bauteile von Q.Big3D
    
Auch die Gründer von Blue Ocean Nova, Joachim Mannhardt und Stefan Beck, meldeten mehrere Patente an. Das Patent für ein innovatives Inline-Spektrometer zur Überwachung qualitätsrelevanter Prozessparameter erhielten sie in Zusammenarbeit mit der Hochschule Aalen, der forschungsstärksten Hochschule in Baden-Württemberg. Blue Ocean Nova wurde im Jahr 2018 erfolgreich an das Endress+Hauser Kompetenzzentrum für Flüssigkeitsanalyse verkauft, wodurch die Türen zu internationalen Märkten und Kunden geöffnet wurden.

INNO-Z in den Medien präsent

Zahlreiche Veröffentlichungen und Beiträge über das INNO-Z bzw. die Gründerinnen und Gründer in verschiedenen Print-Medien, im Radio und Fernsehen wurden veröffentlicht. Zu den Medienstars des INNO-Z gehört Philip Frenzel mit mechatronic factory und seiner Geschäftsidee einer aktiven Smartphone-Schutzvorrichtung. Neben einem erfolgreichen dritten Platz im Finale der TV-Sendung „Das Ding des Jahres“ am 26. März 2019 auf Pro7 gab es dazu eine Frage bei der Quizsendung „Wer weiß denn sowas?“ im ARD am 29. April 2020, mit rund einer Million Zuschauern.

Das INNO-Z schaut stolz auf mehrere Shooting-Stars mit siebenstelligem Umsatz in den letzten fünf Jahren zurück. Dazu gehört Johannes Lutz mit seinem ersten Start-Up Mark3D – Print Stronger das bereits im ersten Jahr profitabel war und seine Umsatzzahlen im folgenden Jahr verdreifachen konnte. Johannes Lutz veräußerte ein Jahr später seine Unternehmensanteile und gründete, zusammen mit seiner Schwester Maria Lutz, erfolgreich sein zweites Unternehmen im INNO-Z, die 3D-Industrie GmbH.

Ein weiteres Erfolgsbeispiel im INNO-Z ist auch das B2B-Mobile Messenger Start-Up BLACKPIN, das im vergangenen Jahr nicht nur das Start-up BW Pre-Seed BW Programm gewonnen hat, sondern mit über 250.000 Euro gefördert wurde. Zudem bezeichnete Thomas Strobl, stellvertretender Ministerpräsident und Minister für Digitalisierung Baden-Württembergs, beim Stuttgarter Sicherheitskongress 2020 BLACKPIN als das „Leuchtturm-Start-Up Baden-Württembergs“.

Ziel: noch schneller vorankommen

Im April 2020 hat das INNO-Z eine Qualifizierungsoffensive gestartet. Ziel davon ist, eine höhere Qualität und ein schnelleres Vorankommen der Gründungsvorhaben durch ein systematisches Coaching durch die Gründungsinitiative der Hochschule Aalen, stAArt-UP!de, zu erreichen. Seit 2015 ist nicht aus jeder Gründungsidee ein erfolgreiches Start-up geworden. Aber Studierende konnten im eigens von der Hochschule zur  Verfügung gestellten  Gemeinschaftsbüro (Shared-Desk) im INNO-Z wertvolle Erfahrungen sammeln, welche für die weitere berufliche Entwicklung von großem Vorteil sein werden – oder bei einem erneuten Gründungsvorhaben. Die Förderung des Entrepreneurships lautet hierbei das Ziel.

Das INNO-Z kann auf einige erfolgreiche Auszüge zurückblicken und hat dadurch seine Mission als Nukleus erfüllt. Ein Idealbeispiel dafür sind Dominik Maier und Pascal Stropek mit dem Start-up Landario. Sie starteten als Studenten im Shared-Desk, mieteten dann ihr eigenes Büro an und sind jüngst nach Dewangen umgezogen, um weiter zu expandieren. „Im Idealfall sollen die Gründer nach drei Jahren flügge werden und wieder Raum für weitere Start-Ups im INNO-Z machen“, präzisiert OB Rentschler.

Auch für die kommenden Jahre hat sich das Innovationszentrum große Ziele gesetzt. Dazu gehören eine weiterhin hohe Auslastung und Nutzung der Büro- und Laborräume sowie der Maschinenhalle, viele neue High-Tech-Gründungen, die zur Lösung der gesellschaftlichen und technologischen Herausforderungen beitragen, sowie den Gründer-Spirit noch stärker in die Breite zu tragen. Zudem soll der Standort Aalen auch für Gründer außerhalb der Region attraktiv gemacht und die weitreichende Wahrnehmung verbessert werden. „Dadurch soll sich nicht nur das INNO-Z weiterentwickeln, sondern die gesamte Wirtschaftsregion Ostwürttemberg“, erklärt der Landrat.

Dr. Andreas Ehrhardt freut sich sehr über den erreichten Stand und den erfolgreichen Aufbau einer lebendigen Gründerszene: „Ich danke allen Partnern und Förderern für die gute Kooperation und hilfreiche Unterstützung und freue mich auf die nächsten 100 Gründungsvorhaben und Start-Ups.“

Mehr Infos unter: 
www.innovationszentrum-aalen.de 
www.aaccelerator.de

© Stadt Aalen, 21.08.2020