Mit einem Theaterabo in den Aalener Kulturherbst

Der Theaterring Aalen geht mit acht Vorstellungen in die neue Spielzeit 2015/16. Noch bis September können Abonnements gezeichnet werden. Mit 50% Preisnachlass für Abonnenten lockt das unterhaltsame Programm aus Komödien, Krimis, literarischen Bühnenstücken, Oper, Musical und einem Chansonabend.

Homo Faber
Homo Faber (© Foto: Richard Becker)

Bis zu den Reichsstädter Tagen noch können Theaterfreunde ein Abo in der Tourist-Information Aalen buchen. Neben dem klassischen Abonnement  mit acht Veranstaltungen gibt es die Möglichkeit, eine kleine Form des Theaterrings zu wählen. Das Schnupperabo umfasst drei Vorstellungen des Theaterrings und die Aufführung „Sonny Boys“ des Theaters der Stadt Aalen. Außerdem gibt es für junge Theaterfreunde ein vergünstigtes Jugendabonnement.

Den Auftakt macht am 21. Oktober das Euro-Studio Landgraf mit der satirischen Komödie „Ich bin wie ihr, ich liebe Äpfel“. Die Autorin Theresia Walser, jüngste Tochter des Erfolgsautors Martin Walser, zeigt mit dieser hinreißend –abgründigen Komödie wieder einmal, dass sie zu Recht bereits mehrere Auszeichnungen (u.a. Nachwuchsautorin des Jahres 1998, Autorin des Jahres 1999, Stücke-Förderpreis des Goethe-Instituts 1999 und 2001)  erhalten hat.
Dieses Mal karikiert sie das Zusammentreffen dreier Ehegattinnen von Ex-Diktatoren: Margot, Imelda und Leila. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind dabei durchaus gewollt. Diese Ex-First-Lady-Farce ist ein Feuerwerk aus maliziösen Schlagfertigkeiten und zynischen Zitaten der Niederträchtigkeit.

Der „Spatz  von Paris“ wäre in diesem Jahr einhundert Jahre alt geworden.  Kerstin Heiles begibt sich am 26. November auf Spurensuche der legendären Chansonsängerin Edith Piaf. Mit einer Stimme, die den Mythos lebendig werden lässt, verursacht Kerstin Heiles mit Chansons wie „Milord“, „Non, je ne regrette rien“ oder „Padam“ anhaltende Gänsehaut. Liebhaber des klassischen Chansons dürfen diesen Abend in nicht verpassen!

Märchenhaft wird es am 20. Dezember mit der zauberhaften Inszenierung des Musicals  „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“. Das Libretto basiert auf dem weltweit bekannten Märchen der Brüder Grimm – Aschenputtel, Aschenbrödel, Cinderella ....
und dem tschechisch-deutschen Kultfilm von 1973. Die Agentur A.gon gastiert mit dem Erfolgsmusical am vierten Advent in der Stadthalle Aalen und bietet mit farbenprächtigen Kostümen und einem opulenten Bühnenbild ein sinnliches Erlebnis für die ganze Familie.

Das Theater Lindenhof zeigt am 13. Januar  2016 den Klassiker Homo Faber nach einem der bekanntesten Prosawerke  von Max Frisch. Die Inszenierung des Stuttgarter Regisseurs Christoph Küster wurde 2014 mit dem Monica-Bleibtreu-Preis ausgezeichnet.
Schulklassen können sich die Bühnenfassung des Romans am Donnerstag Vormittag, den 14. Januar 2016, in einer Schulvorstellung anschauen. Anmeldungen nimmt die Tourist-Information Aalen entgegen.

Auch Opernfans werden in dieser Spielzeit des Theaterrings nicht enttäuscht. Auf dem Programm steht das Meisterwerk „Nabucco“ von Guiseppe Verdi am 24. Februar 2016 in einer Aufführung des Theaters Pforzheim. Der Komponist hat die alttestamentarische Geschichte um Macht , Selbstbestimmung und Freiheit in eine große Sängeroper mit eindringlichen Chorszenen geformt. Einer der Höhepunkte: der weltberühmte Gefangenenchor. Mit der Beteiligung von Chören aus der Region wird der stimmgewaltige Auftritt Gänsehaut erzeugen und das Publikum beeindrucken.

Am 22. März 2016 löst Kommissar Kluftinger in „Wetterleuchten“ seinen ersten Kriminalfall auf der Theaterbühne. Das für seinen knurrigen Humor bekannte Autorenduo Volker Klüpfel und Michael Kobr hat erstmals für das Landestheater Schwaben einen Krimi als reines Theaterstück geschrieben. Klufti ermittelt im Glocketurm der Ottobeurer Basilika. Neben der Leiche warten schwarz gewandete Möche in seltsam aufgeräumter Stimmung auf Kluftinger, der sich erst einmal die 321 Stufen zur Turmkuppel hinaufquälen muss. Und dann taucht a auch noch dessen alter Intimfeind Langhammer auf. Ein Fall zwischen „Kreizkruzifix“ und „Halleluja“ wie ihn der Allgäuer Kommissar noch nicht erlebt hat.

Die Landesbühne Rheinland-Pfalz gastiert mit dem Schauspiel  „Die Vermessung der Welt“ nach dem Roman von Daniel Kehlmann am 6. April 2016 in der Stadthalle. Mit hintergründigem Humor zeichnet Kehlmann das Bild zweier bedeutender Entdecker, des Weltreisenden Alexander von Humboldt und des Naturwissenschaftlers und Mathematikers Friedrich Gauß. Phantasievoll wird der enge Grat zwischen Lächerlichkeit und Größe, Scheitern und Erfolg skizziert. Man darf gespannt sein auf die Bühnenadaption des erfolgreichen Romans.

Zum Schluss der Theaterring-Saison wird es schwäbisch-urig. Die württembergische Landesbühne zeigt am 11. Mai 2016 die schwäbische Komödie  „Der Sheriff von Linsenbach“ von Oliver Storz. Mit liebevoller Bissigkeit zeichnet Storz das Bild einer schwäbischen Kleinstadt, in der sich jeder selbst der Nächste ist. Wie könnte es im „Ländle“ anders sein?  Es geht um Ordnung, ums Parken und das „Heilige Blechle“. Storz verwickelt seinen „unzeitgemäßen“ Helden und Rentner Herrmann Zettler in überraschend nachdenkliche Dialoge über das Leben und die Gerechtigkeit.

Neue Abonnements können noch bis 13. September in der Tourist-Information Aalen, Reichstädter Str. 1, Telefon 07361/52 2358 erworben werden.

© Stadt Aalen, 02.01.2015