Schubart-Literaturpreis 2023 Preisverleihung und Lesung

Am Samstag, 22. April wird um 18 Uhr der Schubart-Literaturpreis und der Förderpreis der Kreissparkasse Ostalb im KUBAA verliehen. Beide Autorinnen lesen am Sonntag, 23. April um 11 Uhr in einer Matinee aus den preisgekrönten Romanen.

Auf dem Bild ist die Schubart-Literaturpreisträgerin Julia Schoch zu sehen
Schubart-Literaturpreisträgerin Julia Schoch (© Ulrich Burkhardt )

Julia Schoch erhält den mit 20.000 Euro dotierten Literaturpreis für ihren im dtv-Verlag erschienenen Roman „Das Vorkommnis“.
Die Autorin fällt im ausgezeichneten Roman elegant und absichtlich gleich mit der Tür ins Haus. Schon im ersten Absatz sagt eine Frau zur Ich-Erzählerin: „Wir haben übrigens denselben Vater“. Ein erzählerisch genialer Anfang: Alles, was danach kommt, ist eine nachdenkliche und kluge Selbstbefragung über Erinnerung und die Konstruktion eines Lebens. Es geht Schoch nicht darum, herauszufinden, ob die Frau wirklich ihre Halbschwester ist, sondern um das, was ihr Auftauchen ins Wanken bringt - die vermeintlichen Gewissheiten oder gar Wahrheiten. Schreibend, reflektierend, analysierend versucht sie zu verstehen, warum das Auftauchen so einschneidend war. In kurzen Abschnitten stellt die Autorin Gedanken und Fragen in den Raum, ehrlich, dringlich und zutiefst menschlich. Damit regt Schoch dazu an, selbst zu reflektieren und das vermeintlich Wahre von Familiengeschichten in Frage zu stellen.

Slata Roschal

Auf dem Bild ist die Förderpreisträgerin Slata Roschal zu sehen
Autorin Slata Roschal (© Ammy Berent)

Die zweite Preisträgerin Slata Roschal erhält den Schubart-Förderpreis der Kreissparkasse Ostalb. Sie wird mit dem 7.500 Euro dotierten Preis für ihr Debüt „153 Formen des Nichtseins“ ausgezeichnet.
Die in Sankt Petersburg geborene Schriftstellerin bildet darin das Aufwachsen in einer Gemeinschaft ab, in der zur russisch-jüdischen Herkunft noch die Zugehörigkeit zu einem Reich kommt, das nicht von dieser Welt ist: den Zeugen Jehovas. Sie erzählt von dem schmerzhaften Emanzipationsprozess einer jungen Frau, in dem sie sammelt, wovon dieses Leben umstellt ist: Listen, E-Mails, Notizen, kleine und größere Szenen sowie Zitate.

Preisübergabe

Die festliche Preisübergabe findet am Samstag, 22. April um 18 Uhr im Kulturbahnhof Aalen statt. Am Sonntagvormittag, 23. April lesen die beiden Autorinnen um 11 Uhr im Kulturbahnhof Aalen aus ihren preisgekrönten Romanen. Nach der Lesung gibt es die Möglichkeit, beide Bücher zu erwerben und von den Preisträgerinnen signieren zu lassen.

Info

Der Eintritt ist kostenfrei und eine Anmeldung zu Festakt und Matinee ist nicht notwendig. Allerdings ist die Anzahl der Plätze begrenzt. Weitere Informationen sind unter www.aalen-kultur.de erhältlich.

© Stadt Aalen, 17.04.2023