Schüler*innen gestalten Gedenkfeier zum Volkstrauertag

Feierstunde am Theodor-Heuss-Gymnasium mit OB Brütting

Zum Volkstrauertag fand in diesem Jahr zum ersten Mal eine eigene schulische Gedenkveranstaltung statt. Schülerinnen und Schüler der UNESCO-AG gestalteten in der Aula des Theodor-Heuss-Gymnasiums eine Gedenkveranstaltung mit Lehrkräften und Schülern, an der auch Oberbürgermeister Frederick Brütting und die Vorsitzende des Elternbeirats der Schule, Sandra Küchler, teilnahmen. Die Veranstaltung war Auftakt für weitere Gedenkfeiern, die zukünftig jedes Jahr zum Volkstrauertag an einer Aalener Schule stattfinden sollen. Nicht als Alternative, sondern als Ergänzung für die in Aalen und den Teilorten stattfindenden öffentlichen Gedenkfeiern, so der Oberbürgermeister in seiner Ansprache.

Begrüßung durch Dr. Christoph Hatscher

 „Wir denken heute an die Opfer von Krieg und Gewalt – an Kinder, Frauen und Männer aller Völker“, führte Schulleiter Dr. Christoph Hatscher in die Feierstunde ein. Er erinnerte daran, dass das vom Bundespräsidenten am Volkstrauertag gesprochene Totengedenken 1952 auf den damaligen Amtsinhaber Theodor Heuss zurückgehe. Und als UNESCO-Projektschule habe das THG nicht nur jährlich den Gedenktag anlässlich der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz am 27. Januar begangen, sondern auch die Aalener Stolperstein-Initiative bei der Verlegung der ersten Gedenksteine intensiv begleitet. Zudem seien die Themen Demokratieverständnis und Menschenrechte wichtige Orientierungspunkte für die Unterrichtsgestaltung.

Prägung des Theodor-Heuss-Gymnasiums

Anschließend schilderten Schülerinnen und Schüler der fünften Klasse ihre Eindrücke einer Radtour zu den Kriegerdenkmälern in Aalen und den Teilorten. OB Brütting bedankte sich für die „spannende Annäherung an diese Denkmäler, die manches Mal in Vergessenheit geraten“. Trotz des traurigen Anlasses, freue er sich auch wieder an seiner alten Schule sein zu dürfen. „Ohne THG wäre ich nicht so ein politischer Mensch geworden“, sagte er im Rückblick auf sein Engagement als Schülersprecher während seiner Schulzeit am THG. Am Beispiel des Aaleners Willie Klumpp stellte er dann die Grausamkeit des Krieges dar. Der Abiturient am Schubart-Gymnasium, ein glühender Hitler-Anhänger, ist als Soldat der Wehrmacht im Alter von nur 21 Jahren an der Ostfront gefallen. Aber auch aus seiner eigenen Familiengeschichte berichtete der Oberbürgermeister und betonte, wie wichtig es sei, dass man sich erinnere, gerade jetzt da es immer weniger Zeitzeugen gäbe. Er betonte, dass „der Volkstrauertag auch Anlass sein soll, aus den Fehlern der Geschichte zu lernen“.

Schweigeminute

Anschließend trugen Schülerinnen und Schüler den Text des Totengedenkens von Theodor Heuss vor, jeweils ergänzt um persönliche Eindrücke, Gedanken und Gefühle. Nach einer Schweigeminute schloss die Gedenkfeier mit dem Musikbeitrag „Ich hatt‘ einen Kameraden“, vorgetragen vom Blechbläserensemble unter der Leitung der Lehrkräfte Sebastian Hahn, Martin Laske und Hans-Ulrich Wezstein.

Diskussion und Austausch von OB Brütting mit den Schüler:innen

Im Abschluss an die Gedenkfeier stand OB Brütting den Schülerinnen und Schüler für Diskussion und Austausch zur Verfügung. Dabei wurde ein weiter Bogen geschlagen vom aktiven Klimaschutz in Aalen über Bahnhalt West, Sport-und Bolzplätze, ÖPNV und Schulmensa.

© Stadt Aalen, 17.11.2021