Stadt Aalen erhält renommierten Özelkalem Preis

Seit zehn Jahren verleiht die bekannte türkische Kommunalzeitschrift Özelkalem Preise an türkische Städte für besonders herausragende Kommunalerfolge in verschiedenen Kategorien. Die Städte können sich um diese Auszeichnung bewerben. Auf Anregung der Partnerstadt Antakya / Hatay bewarb sich in diesem Jahr auch Aalen um einen Preis, und zwar in der Kategorie „soziale Erfolge“.

Ehrenamtliche Stellvertreterin des Oberbürgermeisters, Uschi Barth, überreichte nach ihrer Rückkehr den Preis an Thilo Rentschler. (© Stadt Aalen)

OB Rentschler stellte in den Bewerbungsunterlagen Entstehung, Bau und Finanzierung der Schule für syrische Flüchtlingskinder dar. Dieses Projekt begeisterte die sehr renommierte Jury mit Professoren aus der ganzen Türkei so sehr, dass mit Aalen erstmals neben 15 türkischen Städten auch eine ausländische Stadt ausgezeichnet wurde.

Die Preisverleihung erfolgte am vergangenen Dienstag im Kongresszentrum Istanbul im Rahmen eines großen türkischen Bürgermeisterkongresses. Da OB Rentschler wegen der Bürgeranhörung zum Bauvorhaben Palm nicht selbst in die Türkei reisen konnte, entsandte er zur Repräsentation der Stadt Aalen eine dreiköpfige Delegation nach Istanbul. 

Wie schon berichtet waren dies die ehrenamtliche Stellvertreterin des OB, Frau Stadträtin Uschi Barth, Alt-OB Ulrich Pfeifle auch in seiner Eigenschaft als zweiter Vorsitzender des Vereins „Hilfe für syrische Flüchtlinge in Antakya e. V.“ sowie der frühere Fraktionsvorsitzende im Landtag, Claus Schmiedel, der sehr wesentlich zum Gelingen des Projekts beigetragen hatte.

Der Preisverleihung voraus ging ein ganztägiger Fachkongress zu kommunal-politischen Themen wie Verkehrspolitik, Städtebau und Kultur. Dabei hielt Alt-OB Pfeifle einen Vortrag zum Thema Stadt Aalen im Wandel, vom Mittelalter in das 21. Jahrhundert.

Der Vortrag stieß auf sehr große Resonanz. OB a. D. Ulrich Pfeifle wurde unter anderem angefragt, den Vortrag in einiger Zeit bei einem Städtebaukolloquium an der Universität Ankara zu halten.

Der eigentliche Höhepunkt des Tages war zweifellos die abendliche Preisverleihung auf einem stattlichen Bosporusschiff. OB-Stellvertreterin Uschi Barth nahm den Preis, eine Plastik, entgegen, flankiert von Alt-OB Ulrich Pfeifle und MdL a.D. Claus Schmiedel. Ulrich Pfeifle schilderte in der Danksagung das Projekt. Dabei stand ihm, wie während der ganzen Reise, die bewährte Aalener Dolmetscherin Nihal Büyükasik zur Seite.

Am Rande des knapp zweitägigen Aufenthaltes gab es für die Delegation Gelegenheit, zahlreiche Gespräche zu führen. Der Stellvertretende Bürgermeister von Antakya Selim Matkap, der zusammen mit der Planungsamtsleiterin der Stadt Antakya angereist war, berichtete über das mit Spannung erwartete Treffen von Präsident Erdoğan mit dem russischen Präsidenten Putin bezüglich der Erstürmung der benachbarten Provinz Idlib.

Während der zwei Tage machte sich bei allen Gesprächspartnern große Erleichterung über die erzielte Vereinbarung breit. Allerdings gab es auch große Zweifel, ob die Vereinbarung von Dauer sei und welche nichtöffentlichen Nebenabreden es gäbe. Verschiedene Bürgermeister aus allen Teilen der Türkei berichteten über die bei ihnen angekommenen syrischen Flüchtlinge. Sie meinten, dass die Türkei mit dreieinhalb Millionen untergebrachten Flüchtlingen an der Grenze Ihrer Aufnahmefähigkeit angelangt sei.

Gespräche gab es auch mit den Vertretern der Stadt Kiel, vor allem dem dortigen Stadtpräsidenten Hans-Werner Tovar. Die Stadt Kiel hat ja seit einigen Jahren ebenfalls eine Partnerschaft mit Antakya / Hatay. Auch Kiel hat in der dortigen Gegend eine kleine Schule erstellt und wurde dafür ebenfalls prämiert. OB Rentschler hat die Berichte der Delegation mit Freude entgegengenommen und meint, dass durch diese Preisverleihung die Kontakte zwischen den Partnerstädten weiter verfestigt werden konnten.

© Stadt Aalen, 21.09.2018