Die Stadt Aalen unterhält in der Innenstadt zwei Taubenschläge: einen auf dem Dachboden in der Ritterschule in der City und einen im obersten Stockwerk im Haus der Jugend in der Friedhofstraße. Hier finden die Tauben Unterschlupf, Futter und Nistmöglichkeiten. So können die Population und Gesundheit der Vögel kontrolliert und überwacht werden.
Bei einem Vor-Ort-Termin besichtigte Oberbürgermeister Frederick Brütting kürzlich den Taubenschlag in der Ritterschule. Begleitet wurde der OB von Andreas Niegel (Leiter des Ordnungsamts der Stadt Aalen), Georg Fürst (Leiter des städtischen Bauhofs), Myriam Pfitzer (Innenstadtverein ACA) sowie der Aalenerin Petra Tanzer, die sich aktiv im Stadttaubenschutz engagiert. Brütting bedankte sich bei Petra Tanzer und deren Bereitschaft, die Stadt künftig ehrenamtlich beim Taubenmanagement zu unterstützen. „Stadttauben sind ausgewilderte Haustiere, die von uns Menschen so gezüchtet wurden. Es ist unsere Aufgabe, das Tierwohl zu gewährleisten aber auch die Population zu regulieren. Daher möchte ich Frau Tanzer für ihr Engagement danken“, so Brütting.
Zuständig für die Betreuung der beiden Taubenschläge sind Reinhold Weiß und Tobias Wengert, tätig beim Bauhof der Stadt. Sie kümmern sich um das Wohl der Stadttauben und um deren besondere Bedürfnisse. Regelmäßig kontrollieren und reinigen sie die Taubenschläge und stellen Körnerfutter und Wasser bereit. Der Taubenkot muss fachgerecht verpackt und entsorgt werden. Auch die Reparatur und Instandhaltung der Taubenschläge fallen in das Aufgabengebiet von Reinhold Weiß und Tobias Wengert.
Populationskontrolle mittels Gipseiern
Ein großer Vorteil der betreuten Taubenschläge ist die artgerechte und schonende Kontrolle der Population. Dafür überprüfen die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs regelmäßig die Vogelnester und ersetzen jedes zweite Ei durch ein Gipsei. So ist gewährleistet, dass sich die Taubenpopulation im Stadtgebiet in einem ausgewogenen Rahmen bewegt und die Tiere ausreichend Raum und Futter finden. „Diese Art der Populationskontrolle ist schonend für die Tauben und hat sich vielfach bewährt“, erklärt Weiß. Außerdem sei der Eiertausch verhältnismäßig einfach und ohne großen Aufwand umzusetzen. Während der Taubenschlagbesichtigung wurde mit Petra Tanzer vereinbart, die Austauschquote zu erhöhen.
Schätzungsweise leben aktuell in den beiden städtischen Taubenschlägen jeweils etwa 30 bis 40 Tiere. Genau erfasst werden die Vögel jedoch nicht. Auch kommt es immer wieder vor, dass die Taubenbestände durch natürliche Feinde wie Sperber oder Marder dezimiert werden.
Fütterungsverbot für Stadttauben
Die polizeiliche Umweltschutzverordnung der Stadt Aalen regelt ein Fütterungsverbot für Tauben in der Innenstadt. Damit werden nicht nur Ratten und andere Schädlinge angelockt, sondern damit schadet man sogar unter Umständen den Vögeln. „Das ist falsche Tierliebe. Brezelreste, Eiswaffelkrümel oder Bratwurststückchen eignen sich nicht als Taubenfutter“, erläutert Reinhold Weiß und appelliert, das Füttern der Tiere zu unterlassen. Die Vögel erhalten ausreichend Körnerfutter in den städtischen Taubenschlägen und kehren deshalb regelmäßig dorthin zurück, um dort zu nisten, und nicht an Gebäuden oder anderen Plätzen in der Stadt. Dies habe in der Vergangenheit immer wieder zu Beschwerden wegen Verschmutzungen durch Taubenkot geführt. Damit lasse sich das gut in den Griff bekommen, erläutert Weiß weiter.
PNr. 311/2025