Stadt und Wohnungsbau wollen „stille“ Wohnraumreserven erschließen

Was die Stadt und die städtische Wohnungsbau planen, um in Aalen bezahlbaren Wohnraum zu schaffen

Damit die Miete für Menschen und Familien mit kleinem Geldbeutel bezahlbar bleibt, hat die Stadt gemeinsam mit der Wohnungsbau ein Handlungsprogramm zur Wohnraumförderung erarbeitet, das stetig weiterentwickelt wird. Das „Aalener Modell“ umfasst eine Sozialquote bei Neubauten, Sanierungszuschüsse und die Wohnraumakquise.

Wohnraum ist knapp, bezahlbarer Wohnraum ist noch knapper. Das ist die Realität in Deutschland und auch in Aalen. Um mehr preisgebundene Wohnungen zu schaffen, hat der Gemeinderat bereits 2016 das „Aalener Modell“ beschlossen, das den Bau von Sozialmietwohnungen bezuschusst. Die verbindliche Quote von 25 Prozent für geförderten Wohnraum bei Neubauprojekten wurde 2017 eingeführt. Auch wenn diese Maßnahmen Wirkungen zeigen, ist die Nachfrage nach günstigem Wohnraum weiterhin ungebrochen. 

Deshalb unternimmt die Stadtverwaltung große Anstrengungen, um Menschen und Familien mit geringerem Einkommen bezahlbares Wohnen zu ermöglichen. Ein Baustein ist das Konzept „Wohnraumakquise“, das jetzt auf den Weg gebracht wurde. Es gibt eine große Anzahl an Wohnungen in Aalen, die leer stehen. Diese Reserven sollen mithilfe der Wohnungsbau Aalen aktiviert werden. Das Tochterunternehmen der Stadt Aalen ist mit 1500 Wohnungen der größte Anbieter im Stadtgebiet und ermöglicht vielen Menschen das Wohnen zu angemessenen Mieten. 

Wie funktioniert die Wohnraumakquise? Eigentümer zögern mit der Vermietung aus Angst vor Mietnomaden oder schlechten Erfahrungen. Gleichzeitig wird ihre leer stehende Immobilie dringend benötigt. Hier setzt die Idee an: Die Wohnungsbau mietet den bezugsfertigen Wohnraum von den Eigentümern an und vermittelt interessierte Mieter, die zunächst einen Untermietvertrag erhalten. Ziel ist ein direkter Mietvertrag zwischen Eigentümer und Wohnungsnutzer nach einer Laufzeit von drei Jahren. Dafür bietet die Wohnungsbau Mietgarantien und Beratung bei Problemfällen. Die Wohnraumakquise umfasst aber auch die Anmietung sanierungsbedürftiger Wohnungen. In diesem Fall wird zunächst der Sanierungsbedarf ermittelt. Eigentümer können dann bis zu 10.000 Euro Sanierungszuschuss erhalten. 

Außerdem hat der Gemeinderat im Oktober 2022 die Quote zur Schaffung von gefördertem Wohnraum erhöht und auf 30 Prozent der neugebauten Wohneinheiten festgelegt. Die Stadt Aalen geht hier mit gutem Beispiel voran: Für die Wohnungsbau gilt eine Förderquote von 35 Prozent. Bauherren können sowohl die Fördermittel des Landes Baden-Württemberg als auch den städtischen Baukostenzuschuss parallel in Anspruch nehmen.

In Aalen gibt es viele leer stehende Wohnungen, die mit einem gewissen finanziellen Aufwand saniert und modernisiert werden können. Auch dieses Potenzial soll aktiviert werden. Die finanzielle Förderung von Sanierung und Modernisierung ist ein neuer, weiterer Baustein zur Schaffung mietpreisgebundenen Wohnraums. 

© Stadt Aalen, 30.01.2023