75 Jahre ist es her, dass Tatabánya aus vier Dörfern zusammengeschlossen und zur Stadt ernannt wurde. Diesen Anlass feierte die Aalener Partnerstadt am 10. Oktober mit einer großen Gala und lud Vertreter*innen der Stadt Aalen ein, an den Feierlichkeiten teilzuhaben. Erster Bürgermeister Wolfgang Steidle folgte der Einladung mit den Stadträten Thomas Wagenblast (CDU) und Hermann Schludi (SPD), der auch den Städtepartnerschaftsverein Aalen e.V. vertrat.
Neben der Aalener Delegation waren auch Vertreter*innen anderer Partnerstädte Tatabányas aus Rumänien, der Slowakei und der Ukraine anwesend. Im Vorfeld der Feierlichkeiten nutzen die Stadtvertreter*innen das Zusammentreffen, um über aktuelle Entwicklungen in den Kommunen zu sprechen. Tatabánya präsentierte sich dabei als moderne Industriestadt, die in den vergangenen Jahren viele Investitionen in städtische Institutionen geleistet hat. So beispielsweise die städtische Bibliothek József Attila oder das Tulipánoz Veranstaltungshaus, die beide während des Aufenthalts auch besichtigt wurden.
Erster Bürgermeister Wolfgang Steidle präsentierte für die Stadt Aalen das Stadtoval, das als Vorzeigebeispiel moderner Stadtentwicklung und urbanen Wohnens gilt und in 2022 unter anderem mit dem „Flächennutzungspreis“ ausgezeichnet wurde. Auch wenn es bei einem Projekt manchmal Rückschläge gäbe, bekräftigte er die Bürgermeisterin Ilona Süczne Postovics, zeige dieses Beispiel, dass es sich lohne, an Ideen zu glauben und deren Entwicklung voranzutreiben. „Die Präsentationen der vertretenen Partnerstädte verdeutlichen mir, wie unterschiedlich die Grundvoraussetzungen unserer Städte sind und wie ähnlich doch unsere Herausforderungen“, sagte Szücsné Posztovics. Alle Anwesenden waren sich einig, zukünftig weiter an der Verbundenheit zueinander festzuhalten und die europäische Freundschaft weiter zu stärken. Besonders der Bericht über die erschwerten Bedingungen, in der die ukrainische Partnerstadt Tiszapéterfalva derzeit lebt, habe sie berührt, betonte die Aalener Delegation einstimmig. Die Region ist zwar bislang nicht vom unmittelbaren Krieg betroffen, dennoch sind Stadtentwicklungsprozesse im Land ausgesetzt, Schulunterricht für die Kinder ist nicht mehr möglich. „Die Erfahrungen des Bürgermeisters aus erster Hand zu hören, war für mich sehr bedeutend“, so Steidle.
Auch die aktuelle Energiekrise wurde in Tatabánya thematisiert. In dem Zusammenhang erinnerte Steidle an die Klimakonferenz der Partnerstädte in Aalen, zu der Oberbürgermeister Frederick Brütting im Rahmen der diesjährigen Reichsstädter Tage eingeladen hatte. Die Klimakonferenz ist für 2023 geplant und soll im Vorfeld der Reichsstädter Tage stattfinden.