„Toilette für alle“ bietet notwendige Hilfestellung für Schwerstbehinderte

Landesverband für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung lobt Engagement der Stadt Aalen bei der Teilhabe von Menschen mit Behinderung

Bürgermeister Karl-Heinz Ehrmann (2.v.re.) und Jutta Pagel-Steidl (re.) präsentierten gemeinsam mit der Familie Tretter und Architektin Eveline Müller die "Toilette für alle".
Bürgermeister Karl-Heinz Ehrmann (2.v.re.) und Jutta Pagel-Steidl (re.) präsentierten gemeinsam mit der Familie Tretter und Architektin Eveline Müller die "Toilette für alle". (© Stadt Aalen)

Bürgermeister Karl-Heinz Ehrmann konnte zehn Monate nach Eröffnung des Kulturbahnhofs KUBAA ein Geheimnis lüften: Die Behindertentoilette im vielbesuchten Gebäude wurde mit einer speziellen Einrichtung für Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen ausgestattet. „Uns liegen als Stadt die Anliegen von Menschen mit Behinderungen am Herzen. Über den Beirat für Menschen mit Behinderungen werden ihre Belange berücksichtigt und eine breite Teilhabe möglich“, sagte Ehrmann bei der Besichtigung der Räumlichkeiten.

Im steten Engagement für Menschen mit Behinderungen sei die „Toilette für alle“ gerne eingerichtet worden – mit Zuschüssen von rund 8000 Euro. „Wir danken der Stadt Aalen für das Einrichten eines zweiten Standorts nach dem Bezirksamt in Wasseralfingen. Die Toilette mit Wickeltisch und Hebeeinrichtung ermöglicht es Menschen mit Behinderungen, auf würdige Art und Weise am öffentlichen Leben teilzunehmen“, sagte Jutta Pagel-Steidl, Geschäftsführerin des Landesverbands für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderungen. Sie betonte, dass im Land rund 380.000 Menschen auf spezielle Einrichtungen wie diese angewiesen seien. In der Region gebe es ein enges Netzwerk für die Belange ihrer Organisation, weshalb es nicht wundere, dass von 67 speziellen Toiletten alleine sechs im Ostalbkreis, davon drei in Aalen, zu finden seien.

Beim Blick in die neue „Toilette für alle“ wird schnell klar, dass es sich um eine besonders hilfreiche Einrichtung handelt. Christine und Oswald Tretter, beide im Körperbehindertenverein Ostwürttemberg engagiert, zeigten mit ihrem schwerstbehinderten Sohn Timo, wie notwendig die Toilette für Menschen mit Behinderungen ist. „Aufgrund der Demografie werden Einrichtungen wie diese immer wichtiger werden. Wir versuchen, stets die Interessen behinderter Menschen mitzudenken und haben gerne den Raum für diese Toilette im KUBAA eingeplant“, sagte Karl-Heinz Ehrmann. 

Im Beisein von Architektin Eveline Müller und Stephanie Bestle vom Eigenbetrieb aalen.kultur&events wurde die Wirkweise der zusätzlichen Einrichtung der besonderen Toilette demonstriert. Neben dem Bezirksamt Wasseralfingen und dem KUBAA ist in Aalen im Landratsamt eine „Toilette für alle“ vorhanden. Weitere Standorte sind in Schwäbisch Gmünd bei der VHS, am Bucher Stausee sowie in Abtsgmünd im Rathaus.
 

© Stadt Aalen, 07.09.2021