Weiterentwicklung Schulsozialarbeit– ein wichtiges Angebot für die Aalener Schulen

Gemeinderat beschließt Ausweitung des Angebots auch für alle städtischen Gymnasien - zukünftig 7,5 statt bisher 6 Vollzeitstellen

Der Gemeinderat der Stadt Aalen hat am 21. Juli 2015 über die Weiterentwicklung der Schulsozialarbeit an den städtischen Schulen in Aalen beraten. Die Stadt Aalen hat sich dieser wichtigen Aufgabe, auch Resultat des gesellschaftlichen Wandels, frühzeitig gestellt und für die städtischen Schulen vorausschauend mit der Beschäftigung von Schulsozialarbeitern reagiert. Im Jahr 2001 wurde die erste Schulsozialarbeitsstelle an der Bohlschule eingerichtet, derzeit im Schuljahr 2014/2015 stehen 6 Vollzeitstellen aufgeteilt, auf neun Aalener Schulen, zur Verfügung.

(© Stadt Aalen)

Auch nach der Einstellung der finanziellen Förderung durch das Land im Jahr 2005, hat sich die Stadt Aalen zur Fortführung des inzwischen etablierten Angebots an Aalener Schulen entschlossen. Nun wurden der Verteilungsschlüssel und der Bedarf für die Aalener Schulen neu geregelt. Zukünftig werden verteilt auf zehn Schulen 7,5 Vollzeitstellen für die Schulsozialarbeit angeboten.

Die bestehenden Angebote an der bisherigen Hofherrnschule – neu Gemeinschaftsschule Welland, der Greutschule, der Hermann-Hesse-Schule, der Schillerschule, der Uhlandrealschule bleiben im gleichen Umfang wie bisher bestehen. Wegfallen werden Schulsozialarbeitsstellen im Umfang von jeweils 50% aufgrund der Schließung bei der Bohlschule und wegen rückläufigen Bedarfs an der Braunenbergschule Wasseralfingen. Erhöht wurden die Deputate für die Schulzentren Unterkochen (Kocherburgschule) und  Wasseralfingen/im Tal (Karl-Kessler-Schule). Darüber hinaus dürfen sich die Aalener Gymnasien, Theodor-Heuss-Gymnasium, Schubart-Gymnasium und Kopernikus-Gymnasium Wasseralfingen ab Oktober dieses  Jahres über je eine 50% Stelle für die Schulsozialarbeit freuen. „Wir begrüßen es sehr, dass wir in den Genuss dieses Angebots kommen. Das ist in heutiger Zeit auch für die Gymnasien ein ganz wichtiger Faktor“, sagte der geschäftsführende Schulleiter der Aalener Gymnasien, Oberstudiendirektor Michael Weiler, Leiter des Kopernikus-Gymnasiums Wasseralfingen.

Angesichts der Umbrüche der letzten Jahre in der Schullandschaft und auch im Hinblick auf den dringenden Bedarf an sozialpädagogischen Betreuungsangeboten für alle Schularten hat sich das Land ab 2012 wieder in die Förderung eingeklinkt. Der Ausbau der Ganztagesschulen und die Einführung von G8 an den Gymnasien, die Einrichtung von Gemeinschaftsschulen und die Inklusion sind Themen, die quer durch alle Schularten eine neue Herausforderung darstellen. Diese teilweise enormen Umstrukturierungen wollen gemeistert werden. Gleichzeitig mit dem Land hat auch der Ostalbkreis als örtlicher Träger der Jugendhilfe die Zeichen der Zeit erkannt und sein finanzielles Engagement in der Schulsozialarbeit erweitert.

Tatsächlich stellt sich die Finanzierung aktuell wie folgt dar: Die Personalkosten für eine Vollzeitstelle in der Schulsozialarbeit werden zu je einem Drittel vom Land, vom Ostalbkreis und von der Stadt Aalen getragen.

Zur Ermittlung des konkreten Bedarfs an Schulsozialarbeitstellen für die Stadt Aalen hat das Amt für Soziales, Jugend und Familie eine Bewertungsmatrix erarbeitet, die ausführlich und detailliert in der Vorlage dargestellt wurde. Oberbürgermeister Thilo Rentschler appellierte an die Gemeinderäte, den plausiblen und auf Basis der vorliegenden Fakten, wie Schülerströme und Heterogenität der Klassen, ermittelten Bedarf zu akzeptieren.

Kriterien und Bedarfsermittlung für die Schulsozialarbeit an Aalener Schulen

Bereits 2013 hat der Gemeinderat eine erste grobe Rahmenkonzeption für die Schulsozialarbeit beschlossen. Hier wurden bereits die vielfältigen Erfahrungen seit Einrichtung der ersten Schulsozialarbeitsstelle aufgenommen. Dieses Papier wurde vom Amt für Soziales, Jugend und Familie weiter konkretisiert und inhaltlich ausgestaltet.

Als Bedarfskriterien für die  Einrichtung einer Schulsozialarbeitsstelle wurden folgende Faktoren definiert:

  • Verhaltensauffälligkeiten von Schülern und Schülergruppen
  • Gewalt
  • Interkulturelle Konflikte
  • familienbelastende Problemlagen
  • Integration von jungen Menschen mit Migrationshintergrund

Diese Faktoren wurden in Korrelation zu den objektiven Schülerzahlen der jeweiligen Schule gesetzt, die als Bemessungsgrundlage dienen.

Des Weiteren soll im Herbst dieses Jahres  eine Konzeption Schulsozialarbeit mit den inhaltlichen Schwerpunkten der Arbeit dem Gemeinderat  vorgelegt werden. Verwaltung und Gemeinderäte waren sich über die Vorteile der Schulsozialarbeit einig.

„Wir unterstützen unsere Schulen nachhaltig in ihrer Arbeit, damit stärken wir auch den Schul,- und Wirtschaftsstandort Aalen. Denn  langfristig trägt dieses Angebot zu einer schnelleren Eingliederung in den Arbeitsmarkt bei. Damit begegnen wir dem drohenden Fachkräftemangel und  tragen unseren Teil zu gleichen Bildungschancen für alle bei“, sagte der Oberbürgermeister abschließend.

© Stadt Aalen, 28.07.2015