Außenanlage des Limesmuseums wird neu gestaltet

Der Technische Ausschuss hat in seiner Sitzung am 12. Juli dem Gemeinderat empfohlen, der Neugestaltung der Außenanlagen des Limesmuseums und des Berliner Platzes nach den Plänen des Büros Planstatt Senner zuzustimmen. Oberbürgermeister Thilo Rentschler hat die Planung gemeinsam mit Erstem Bürgermeister Wolfgang Steidle und Landschaftsarchitekt Johann Senner vorgestellt.

So wird sich der Eingangsbereich des Limesmuseums künftig präsentieren.
So wird sich der Eingangsbereich des Limesmuseums künftig präsentieren.
(© Grafik: Planstatt Senner)

Oberbürgermeister und Baubürgermeister erklärten, dass mit dem Konzept das Weltkulturerbe des ehemaligen römischen Reiterkastells im öffentlichen Raum sichtbarer und erlebbarer gemacht sowie besser eingebunden werden solle. Der Entwurf sei sehr gelungen und betone die Wertigkeit des Limesmuseums. Außerdem werde er der Platzsituation und den Anforderungen des Berliner Platzes gerecht. Diese Bereiche sollen nun in einem ersten großen Bauabschnitt mit Gesamtkosten in Höhe von 1.193.000 Euro umgesetzt werden.

VERKEHRSBERUHIGTER PLATZ VOR DEM MUSEUM

Das Vorfeld des Limesmuseums und der Berliner Platz sollen künftig nicht mehr nur als Parkplatz und Straßenraum, sondern als öffentlicher Platz vor der Stadthalle und dem Museum wahrgenommen werden. Es ist ganzflächig ein verkehrsberuhigter Bereich vorgesehen. Die Straßen und die Stellplätze sollen mit einem durchgängigen farbigen Asphaltbelag gestaltet werden und damit den Beginn des verkehrsberuhigten Bereiches kennzeichnen.

Nach der Umgestaltung wird weiterhin Platz für 42 PKWs sein. Die Stellplätze werden durch Bäume und Pflanzbeete gegliedert. Bis zur Gemeinderatssitzung wird von der Verwaltung noch geklärt, ob für den Platz eine Beschränkung auf 7 km/h oder 20 km/h ausgewiesen werden kann.

Die gesamte Gestaltung von Parkplatz, Straßenführung und Pflanzungen soll sich an der historischen Ausrichtung des Römerkastells orientieren. Ein Fußweg in der Parkplatzmitte führt barrierefrei zum Eingang des Limesmuseums. Beim Parkplatz ist am Übergang ein Limesinformationstor vorgesehen, das sich nach der Konzeption in der Stadt als wiederholendes Element vom Bahnhof ab durchziehen soll. Hier sind eine Sitzbank und eine Informationsstele vorgesehen.

KASTELLMAUER MIT SITZMÖGLICHKEITEN

Der ehemalige Verlauf der Kastellmauer wird als Sitzskulptur aus Werkbeton neu interpretiert. In die Mauer können Schriften und Zitate zum Kastell eingelassen werden.

Das Limesinformationszentrum (LIZ) soll mit Lichthof im unteren Teil des Limesmuseums platziert werden. Der barrierefreie Zugang wird von außen über eine Rampe erfolgen. Die Rampe führt sowohl zum Eingang des LIZ, als auch zu den Mauern des ehemaligen Kastelltors. Um das ehemalige Kastelltor besser hervorzuheben und die Besucher mehr auf das UNESCO Welterbe aufmerksam zu machen, werden die Grundmauern des Tores freigestellt. Diese Tor-Fragmente sollen mit Strahlern beleuchtet werden.

Damit der Straßenverlauf hinter dem ehemaligen Kastelltor für die Besucher wahrnehmbar wird, ist angedacht, in der Breite des Kastelltores einen Metallspiegel mit abgebildeten Pferdehufen oder -beinen an der Stützmauer bis auf Höhe des neuen Straßenverlaufs anzubringen. Vom LIZ aus betrachtet wird hierdurch die Torsituation hervorgehoben. Der Name des Kastelltores „Porta principalis sinistra“ ist als Bodenintarsie im Belag eingelassen.

MATERIALKONZEPT

OB Rentschler, EBM Steidle, Amtsleiter Dr. Roland Schurig und Museumsleiter Ulrich Sauerborn mit einer Besuchergruppe vor dem Bauschild, das auf die Maßnahmen hinweist.
OB Rentschler, EBM Steidle, Amtsleiter Dr. Roland Schurig und Museumsleiter Ulrich Sauerborn mit einer Besuchergruppe vor dem Bauschild, das auf die Maßnahmen hinweist. (© Stadt Aalen)

Es werden drei verschiedene Beläge verwendet. Der Fahrbahnbelag und die Parkplätze sind mit Farbasphalt vorgesehen. Durch Boden-Markierungsnägel werden die Stellplätze markiert. Stahlkanten dienen als Einfassungen für die Beete und Übergänge zwischen Grünflächen und Belag. Die gesamte Fläche innerhalb des Kastellareals sowie der Weg vom Parkplatz zum Limesmuseum sind mit einem Possehlbelag geplant. Dieser Possehlbelag soll an die ehemaligen Schotterwege des Kastells erinnern. Am ehemaligen Kastelltor ist eine wassergebundene Wegedecke vorgesehen. Die Stützmauern am Kastelltor sowie die Interpretation des Verlaufs der ehemaligen Kastellmauer sind in Beton angedacht.

INFORMATIONEN

Die Stadt Aalen erhält aus dem Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ eine Förderung für die bauliche Ertüchtigung des Museumsgebäudes und der Aufwertung der Wahrnehmbarkeit des Welterbegeländes im städtebaulichen Umfeld. Das Büro Planstatt Senner, Überlingen hat einen Rahmenplan zur Verbesserung der städtebaulichen und freiraumplanerischen Einbindung im Stadtbild vom Bahnhof beginnend bis zum Limesmuseum erstellt.

© Stadt Aalen, 19.10.2017