Bund fördert Konzeptentwicklung zum Thema 5G in Aalen: Projekt „trAAffic“ gestartet

Schnelles Internet über 5G, autonomes Fahren und die Nutzung von Fahrzeugen mit umweltfreundlichem Elektroantrieb sind aktuelle Themen, mit denen sich Stadt Aalen beschäftigt.

Mittels 5G sollen in Aalen beispielsweise die Verkehrssteuerung in Echtzeit optimiert werden.
Mittels 5G sollen in Aalen beispielsweise die Verkehrssteuerung in Echtzeit optimiert werden. (© Stadt Aalen)

Das Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur (BMVI) hat der Stadt Aalen und den beteiligten Projektpartnern aus Wissenschaft und Wirtschaft eine Konzeptförderung in Höhe von rund 100.000 Euro für das Projekt „trAAffic“ zugesprochen. Der Bund fördert insgesamt 67 Einzelprojekte. Das Projekt der Stadt befasst sich mit unterschiedlichen Aspekten der künftigen Mobilität in Aalen unter Einbeziehung von 5G und wird unter der Federführung der städtischen Wirtschaftsförderung in Kooperation mit den Partnern aus der Hochschule Aalen sowie der regionalen Wirtschaft erarbeitet. „Mobilität ist eines der zentralen Zukunftsthemenfelder. Das erfolgreiche Einwerben von Fördermitteln zeigt, dass wir mit unserem Ansatz, die Stadt Aalen zu einer smarten und vernetzten Stadt zu entwickeln, auf dem richtigen Weg sind“, sagt Oberbürgermeister Thilo Rentschler.

Innerhalb der sechsmonatigen Projektlaufzeit werden Lösungsansätze und Konzepte entwickelt, die mittels 5G die Zukunft der Mobilität prägen werden. Die Förderung systemischer, transdisziplinärer und umsetzungsorientierter Mobilitätsforschung des Bundesverkehrsministeriums soll Wege aufzeigen, wie das komplexe Mobilitätssystem unter Einbeziehung von 5G optimiert werden kann. Um Deutschland als Leitmarkt für 5G-Anwendungen zu etablieren, wird die Erstellung von Konzepten für 5G-Pionierprojekte in Modellregionen gefördert, die für den Aus- und Umbau der Mobilfunknetze hin zum 5G-Standard grundlegend sind. „Das Ziel unseres Konzepts liegt darin, eine Grundlage für die Erprobung und Erforschung anwendungsbasierter Lösungen unter realen Bedingungen zu schaffen“, sagt Wirtschaftsförderer Felix Unseld.

Beim Projekt „trAAffic“ wird als exemplarisches Anwendungsfeld ein 5G basiertes Verkehrsmanagementsystem für die Verkehrssteuerung und deren Optimierung genutzt. Im Fokus der Betrachtung stehen Straßen und Kreuzungen, die durch ein überdurchschnittlich hohes Verkehrsaufkommen geprägt sind, bzw. Bereiche, an denen es zu Stoßzeiten dazu führt, dass sich Rückstaus bilden. Unter  Einbezug der 5G-Technik, entsprechender Datenerhebung, deren Auswertung und dem Generieren von für die Verkehrsteilnehmer nützlichen Informationen lässt sich das Verkehrsaufkommen an kritischen Stellen reduzieren bzw. umleiten. „Das verstehen wir unter Smart City: Eine Verbesserung der verkehrlichen Ist-Situation unter Verwendung intelligenter Steuermechanismen“, sagt OB Thilo Rentschler. 

Gleichzeitig trägt das Projekt „trAAffic“ dazu bei, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und beispielsweise Einsatzkräften in Notfällen eine bessere Informationengrundlage sowie einen schnelleren Zugriff und eine zügigere Ankunft am Einsatzort zu ermöglichen. Um dies zu verwirklichen, werden unterschiedliche Datenquellen zusammengeführt. Im Ergebnis wird ein digitaler Schatten entstehen, der durch Algorithmen-basierte künstliche Intelligenz unterschiedliche Verkehrssituationen digital abbildet, die mit Blick auf die zukünftige Verkehrsplanung von Relevanz sind. „Andererseits kann die künstliche Intelligenz in Echtzeit in den Verkehr ein, um diesen zu optimieren“, erläutert Unseld.

Prof. Dr. Alice Kirchheim, Professorin für Prozessmanagement an der Hochschule Aalen, betont, dass im Zentrum des Projekts stets der Bürger stehe. „Daher setzen wir uns bereits während der Konzeptstudie intensiv mit Fragen der Datensicherheit und Datenhoheit auseinander. Mit dem Projekt gelingt es uns frühzeitig, regionale Kompetenzen in dem neuen Themenfeld aufzubauen und anzuwenden, um die Grundlagen für eine vernetzte Stadt der Zukunft zu schaffen“, erklärt sie.

Mit der Hochschule Aalen, der Industrie- und Handelskammer, dem Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO), der GEO DATA GmbH, den Stadtwerken Aalen sowie der NetCom BW beteiligt sich eine große Zahl an Partnern an der konzeptionellen Entwicklung, die über mehrere Workshops vorangetrieben wird.

Info zum weiteren Verfahren:

Je fünf vielversprechende Konzepte aus den nun geförderten 67 Projekten werden in den Jahren 2020 und 2021 in einer zweiten Projektphase mit einer Umsetzungsförderung von insgesamt 4,5 Millionen Euro unterstützt. Das Aalener Projektteam arbeitet deshalb intensiv daran, die beschriebenen Lösungen für die Stadt Aalen in der Realität umsetzen zu können.

© Stadt Aalen, 23.03.2020