Der Bahnhalt Aalen-West ist Konsens bei Bahn, Land, Kreis und Stadt Aalen

Angesichts der vielstimmigen Diskussionen um einen weiteren geeigneten Bahnhalt an der Remsbahn spricht jetzt Aalens OB Thilo Rentschler Klartext. „Bereits seit Mitte der 1990er Jahre wird ein zusätzlicher Bahnhalt im Aalener Westen seitens der bürgerschaftlich organisierten Agendagruppe vorgeschlagen.

Bereits 2012 hat der Regionalverband in einer umfassenden Studie Untersuchungen angestellt, aus der klar hervorgeht, dass der Standort in der Weststadt der neue und zusätzliche Bahnhalt für die Verbesserung des ÖPNV und des SPNV ist. Deshalb wurde seit 2016 eine konkrete Planung dazu von allen Seiten vorangetrieben“, sagt Rentschler zu den aktuellen wildesten Reaktionen aus der Nachbarkommune Essingen.

Mehrere Gesprächsrunden

Auf Basis der Datenerhebungen des Regionalverbands und der Deutschen Bahn wurden die Verträge für einen Bahnhalt Aalen-West eindeutig vereinbart. In mehreren Gesprächsrunden unter Leitung des Verkehrsministeriums und der Bahn und vor dem Hintergrund der Realisierung des Halbstundentaktes auf der Remsbahn wurde ein zusätzlicher Haltepunkt fest vereinbart. „Seit der Vertragsunterzeichnung am 3. November 2017 mit dem Landrat des Ostalbkreises und dem Amtschef im Verkehrsministerium, Prof. Uwe Lahl, war klar, dass eine Verbesserung der Schieneninfrastruktur von allen Seiten gewollt ist – und zwar durch den Bau eines Bahnhalts bei der bestehenden Fußgängerunterführung bei Möbel Rieger“, betont Aalens OB Rentschler.

Diese und weitere Fragen des schienengebundenen ÖPNV wurden beim Besuch von Verkehrsminister Winfried Hermann im März 2018 im Aalener Rathaus ebenfalls besprochen. Offen war im Zusammenwirken mit der Deutschen Bahn im Zuge des Anbieterwechsels hin zu Go-Ahead dabei nur die Einstiegshöhe an dem neuen Bahnhalt. „Dieser Gordische Knoten wurde am 23. Januar 2020 mit dem Kompromiss eines optimierten Hybridbahnsteigs mit 76 und 55 Zentimetern Einstiegshöhe durchschlagen“, erläutert OB Rentschler. Seither laufen alle Planungen sowohl bei der Bahn, dem Land wie auch der Stadt Aalen, die bereits 2021 in das Planfeststellungsverfahren münden werden.

Bürgerforen

„Deshalb halte ich die Argumentation der Gemeinderäte in Essingen für unseriös, die sich für einen alternativen Bahnhalt-Standort in Essingen aussprechen. Die Messe ist längst gelesen. Alle belastbaren und von Verkehrsexperten erhobenen Fakten sprechen für einen Bahnhalt Aalen-West und eben nicht für den Bahnhof Essingen“, betont OB Rentschler.

Die Bevölkerung wurde in den vergangenen Jahren mehrfach in Bürgerforen in der Weststadt, Foren der lokalen Agenda, sowie innerhalb der Diskussionen bei der Entwicklung eines Mobilitätskonzepts und einer Verkehrsentwicklungsplanung für die Stadt Aalen, informiert – zuletzt in einem digitalen Format im Zusammenwirken von Stadt und Bahn.

Für einen Bahnhalt Aalen-West sprechen:

  • 13.500 Menschen wohnen im Einzugsbereich von drei Kilometern, davon 5.800 im Umkreis von einem Kilometer zum geplanten Bahnhalt Aalen-West
  • Gut 4.000 Menschen arbeiten sozialversicherungspflichtig im Einzugsgebiet von einem Kilometer um den geplanten Bahnhalt-West

Somit wird eine sehr gute Anbindung sowohl der Wohn als auch Gewerbegebiete fußläufig oder per Rad erreicht.

  • Es besteht eine Unterführung der B29 sowie der Bahngleise zwischen Stadtgärtnerei und Möbel Rieger
  • Durch die Vertaktung und den Ausbau der Busanbindung kann ein sehr attraktiver Ein- und Aussteigepunkt erreicht werden, der effektiv die individuelle Mobilität fördert
  • Für viele der 6000 Studierenden stellt die Nähe zur Hochschule und die gute Erreichbarkeit des Bahnhalts Aalen-West eine hohe Motivation zum Umstieg auf die Bahn dar.

„Alle diese Fakten und chronologischen Entwicklungen sprechen für die kluge Entscheidung, den Bahnhalt im Westen Aalens – wie im übrigen von allen Entscheidern so besprochen – zu planen“, sagt OB Rentschler.

© Stadt Aalen, 28.07.2021