Die nächsten Schritte zur Neugestaltung stehen an

Stadt Aalen und Landratsamt treiben die Planungen auf dem Union-Areal gemeinsam konsequent voran

Anfang 2022 soll mit dem Bau des weiteren Verwaltungsgebäudes des Landratsamts auf dem ehemaligen Union-Areal begonnen werden – so die Planung des Landkreises. Der städtebauliche Wettbewerb dazu war gemeinsam von Kreis und Stadt ausgelobt worden. Diesem Baubeginn vorgeschaltet wird die Kocherrenaturierung, die den Hochwasserschutz der gesamten Aalener Innenstadt beinhaltet, in Angriff genommen. Dazu hat die Stadt als Auftraggeber alle wesentlichen Vorarbeiten in Abstimmung mit der Kreisverwaltung in den vergangenen Monaten vorangebracht.

Entlang des ehemaligen Union-Areals wird der Kocher renaturiert. Um das Dampfkesselhaus, das erhalten wird, sowie den Neubau des Landratsamts werden die Freiflächen neu geplant. (© Stadt Aalen)

„Wasserrechtliche Genehmigungen, Abstimmungen bezüglich der Landeszuschüsse sowie das Fassen des Grundsatzbeschlusses für die Renaturierung im September durch den Aalener Gemeinderat sind vollzogen“, erklärt Erster Bürgermeister Wolfgang Steidle.

Derzeit laufe das gemeinsam mit dem Landratsamt durchgeführte Vergabeverfahren nach Vergabeverordnung für die weiteren Planungsleistungen für die Renaturierung und die Freiraumplanung. „Wir liegen mit allen unseren Vorarbeiten im festgelegten Zeitplan“, attestiert OB Thilo Rentschler. Im Bauausschuss des Kreistages werden zudem alle Weichenstellungen für den Neubau des Landratsamts besprochen. Die Verfahren, an denen aufgrund der Verflechtungen der Zuständigkeiten die Kreis- wie die Stadtverwaltung beteiligt sind und eng kooperieren, sind komplex. „Wichtig war, die Zuschussanträge beim Land zu platzieren, um sicherzustellen, dass auch daraus keine Verzögerungen entstehen“, erläutert Steidle.

Dass diese Abstimmungen gut funktionieren, ist am Projekt des ehemaligen Dampfkesselhauses abzulesen. „Es wurde eine Erbpachtlösung gefunden, bei der die Stadt das Gebäude langfristig pachtet und für eine Nutzung beispielhaft voranbringt“, sagt der Baubürgermeister. „Die ehemalige Energiezentrale der Union-Werke stellt ein Zeugnis Aalener Industriegeschichte dar, den es zu erhalten gilt. Im Zusammenspiel mit den Freiflächen entlang des Kochers sowie des neuen Radwegs ergeben sich dabei gute Präsentationspotenziale für die Industriehistorie“, erklärt OB Rentschler. Erste Sicherungsmaßnahmen am Gebäude sind erfolgt, Aufträge für die Dacherneuerung sind erteilt.

Die nächsten Schritte folgen

Bereits im Januar sollen die weiteren Planungen der Freiflächen sowie für die Bauten im Zuge des Hochwasserschutzes am Kocher vergeben werden. Diese sollen eine Hochwasserfreiheit des Baugrundstücks gewährleisten. Parallel dazu läuft beim Land die Bearbeitung des Zuschussantrags für die Renaturierungsmaßnahme. Läuft alles weiter nach Plan, wird dieser im März 2021 positiv beschieden. Im April 2021 kann dann der Baubeschluss für die millionenschweren Maßnahmen durch den Aalener Rat getroffen werden. Nach Ausschreibung und Submission können die Vergaben für die Umgestaltung des Flussbetts zwischen Kaufland und Burgstallstraße im Spätsommer erfolgen. „Wir rechnen mit einem tatsächlichen Baubeginn im Oktober 2021. Die Umgestaltung des Abschnitts vom Landratsamt bis zur Burgstallstraße soll im Herbst 2022 abgeschlossen sein“, sagt Wolfgang Steidle.

Dann soll auch der eigentliche Bau des Landratsamts II bereits parallel erfolgen. Für ihn ist noch ein Bebauungsplanverfahren erforderlich. Dafür schafft die Stadt gemäß des Ergebnisses des Realisierungswettbewerbs das Baurecht. „Ein zweiter Bauabschnitt zur Renaturierung des Kochers zwischen Burgstallstraße und Triumph- bzw. Seydelmann-Areal in Richtung Süden ist im Anschluss bis Ende 2023 geplant“, erklärt OB Rentschler. „Die Gespräche im Bauausschuss des Kreistags verlaufen konstruktiv. Nach dem Wechsel an der Kreisspitze haben sie wieder an Fahrt aufgenommen. Ich bin sicher, dass gemeinsam mit der Kreisverwaltung alle im Planungsprozess auftretenden Fragen sowohl bei der Renaturierung des Kochers und dem Hochbauprojekt des Kreises wie bisher seit dem Verkauf des Grundstücks an den Kreis mit der Stadtverwaltung im guten Miteinander geklärt werden“, sagt er.

Und OB Rentschler betont die Dynamik, mit der das Quartier Aalen-Süd auch an anderer Stelle sein Gesicht verändert. Er erwähnt die Beseitigung des Bahnübergangs an der Walkstraße, die Entwicklung des Triumph-Areals und entlang der Burgstallstraße. „Der Bau des zweiten Landratsamts auf dem Union-Areal wird die positive Entwicklung des Quartiers weiter befeuern“, sagt OB Rentschler.

© Stadt Aalen, 19.11.2020