Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch besucht mit OB Thilo Rentschler und MdL Winfried Mack städtische Kita im Greut
Sechs Kinder sitzen im Speisezimmer der städtischen Kita im Greut. Auf dem Essensplan stehen heute Nudelsuppe und Saitenwürstchen, Kartoffel- und Karottensalat, erklärt Heike Neuberg, stellvertretende Leiterin der Kita. Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch, OB Thilo Rentschler und Landtagsabgeordneter Winfried Mack informieren sich über Bewusste Kinderernährung (BeKi) in der Praxis.
Die Kita wird von Mahlzeit-Ostalb, ein Caterer unter dem Dach der AJO e.V., beliefert, deren Geschäftsführerin Petra Walter die Organisation vorstellt. „Wir müssen weg von der bloßen Preisdiskussion bei der Verpflegung von Ganztageseinrichtungen. Die Sensibilisierung der Eltern ist in den vergangenen Jahren weit fortgeschritten“, sagt OB Thilo Rentschler.
Die Staatssekretärin erläutert ihr Ansinnen, mindestens in 500 Kitas eine BeKi-Zertifizierung hinzubekommen. „Die Träger der Betreuungseinrichtungen haben eine Verantwortung für eine gesunde Verpflegung der Kinder. Ich lade die Kitas hier in Aalen ein, sich an der Zertifizierung zu beteiligen“, sagt Gurr-Hirsch. Winfried Mack regt eine Bildungsinitiative zum Thema gesunder Ernährung an: „Es ist zu überlegen, ob Volkshochschulen Angebote für Kochen und gesunde Ernährung für Eltern mit Kindern anbieten.“
AJO-Geschäftsführerin Petra Walter spricht die Situation während der Pandemie an und verweist auf die Reduzierung des Mitarbeiterstamms bei Mahlzeit-Ostalb und die erhaltene Soforthilfe des Landes. „Das hat sehr gut funktioniert. Bei der Versorgung Bedürftiger haben wir wie bei anderen Themen eng mit der Stadt kooperiert“, sagt sie. OB Rentschler verweist auf die engen Abstimmungen zwischen dem städtischen Amt für Soziales, Jugend und Familie und bietet bei Bedarf einen Runden Tisch mit allen Trägern von Betreuungseinrichtungen zum Thema gesunde Ernährung an.
Einig sind sich alle Teilnehmer beim Kita-Besuch, dass die Regionalität der Produkte bei der Essensversorgung ein wichtiges Kriterium sein sollte. Gurr-Hirsch verweist beispielsweise auf den um 20 % gestiegenen Absatz von Apfelsaft in den vergangenen Monaten. „Ausschreibungen sollten in kleinen Losen erfolgen, damit lokale Anbieter zum Zug kommen“, sagt Winfried Mack. „Wir sollten versuchen, die positiven Erkenntnisse aus der Pandemie wie verstärktes Kochen zuhause nutzen, um eine noch bessere Versorgung in Kitas und Schulen hinzubekommen“, erklärt Rentschler. Petra Walter hofft, dass nach der Pandemie die Strukturen und Lieferketten erhalten bleiben.
