So lebte es sich im römischen Vicus - Vita Romana

Fest rund ums Limu 16-18 bei freiem Eintritt

Klopfen, Hämmern, Schleifgeräusche – eine Klangsymphonie liegt über dem Gelände zwischen Limu 16-18 und der Reiterbaracke im archäologischen Park am Limesmuseum. Das Fest Vita Romana präsentiert am Wochenende 23./24. September römische Handwerks- und Lebenskunst. Der Eintritt ist frei.

Internationale Römertage am 27. und 28. September 2014 im Limesmuseum Aalen
Internationale Römertage am 27. und 28. September 2014 im Limesmuseum Aalen (© Ulrich Sauerborn)

Die Römer wärmen sich am offenen Feuer vor ihrem Lager. Daneben feilschen Besucher mit den römischen Händlern um den Preis, während Mädchen interessiert die römischen Gewänder und Schmuckstücke begutachten. Und eine Wolke exotischer Düfte zieht über das Gelände. Rund ums Limu 16-18 schlagen an diesem Wochenende die Römer ihre Stände und Lager auf.

Es herrscht rege Betriebsamkeit: das Feuer der römischen Schmiede lodert hell. Mit schwungvollem Schlag lässt der Schmied den Hammer auf das  rotglühende Metall fallen. Er formt daraus ein Schwert oder einen Speer. Die Säge schneidet durch Holz und Knochen, dem Plastik der Antike. Daraus entstehen Dinge des täglichen Bedarfs wie Haarnadeln, Spielsteine oder Würfel.
Der römische Schuhmacher kennt eine Vielfalt von Schuhformen, von weichen Garatinae (Schuhe aus einem Lederstück gefertigt) für den Hausgebrauch bis zu genagelten Sandalen, genannt Calcei, für die Arbeit auf dem Feld.


Der römische Vermessungsingenieur demonstriert die Genauigkeit der Landeinteilung und auf der „tabula peutingerinana“ wird Kartenlesen zur Kunst. Auf den Tischen der Händler klingen die Münzen, Aurei, Denare und Sesterzen für das auf der Waage exakt abgewogene Quantum Weihrauch. Schröpfkelle, Salben und Tinkturen, aber auch feine chirurgische Instrumente des römischen Medicus zeugen von den Kenntnissen der antiken Medizin. Im Kessel liegt die Wolle im färbenden Sud. Aus farbigen Fäden fertigt die Brettchenweberin bunte Bänder und die Zuschauer staunen, dass es schon in der Antike dehnbare Gewebe gab. Der Duft römischer Speisen nach  Apicius steigt in die Nase. Wer gewohnte Speisen bevorzugt, kann sich am Stand des DRK aber auch mit Bratwurst, Steak oder Pommes versorgen.

Verschiedene Programmpunkte ergänzen das farbenfrohe Bild, beginnend mit der Weihezeremonie am Samstag um 11 Uhr bis zur Modenschau am Nachmittag. Jugendliche probieren den römischen Kleidungsstil und staunen über die Stofffülle und die Kunst des Faltenwurfs. Gar nicht so einfach, bis ein römischer Amtsträger würdig gekleidet oder die Römerin mit aufwendiger Flechtfrisur ausgehfein gerichtet ist. Vieles, was die Römergruppen präsentieren, können die Besucher nachvollziehen und an den museumspädagogischen Stationen selbst ausprobieren. Führungen über das UNESCO runden das Programm ab.

Info:
Vita Romana findet statt am Samstag, 23. September von 11 – 18 Uhr und Sonntag, 24. September von 11 bis 17 Uhr statt. Der Eintritt ist frei.
Der Programmflyer liegt in der Tourist-Information Aalen, im Rathaus, den Geschäftsstellen und in öffentlichen Einrichtungen aus.

© Stadt Aalen, 15.09.2017