Ein wichtiges Etappenziel für die Stadtentwicklung in Aalen-Süd ist jetzt erreicht worden: Die Stadt hat das Haus Nr. 37 mit Grund an der Stuttgarter Straße erwerben können. Bereits im November letztes Jahr hatte der zuständige Stadtentwicklungsausschuss dem Kauf zugestimmt. Das 575 Quadratmeter große Grundstück besticht durch seine besondere Lage am Kocher, zwischen Landratsamt und Rathaus.
„Es freut mich, dass wir dieses Schlüsselgrundstück in dieser Lage erwerben konnten“, sagt Oberbürgermeister Brütting. „Das passt wunderbar in unser Entwicklungskonzept für das Gebiet Aalen-Süd“. Schon seit einigen Jahren treibt die Stadt Aalen eine engere Anbindung der Innenstadt an die Aalener Südstadt voran, da sich dieses Areal in den letzten Jahren rasant entwickelt hat. Dort ist ein großes neues innerstädtisches Quartier am Werden, aktuell entsteht auf dem ehemaligen UNION-Areal das neue Soziallandratsamt. Im vergangenen Jahr wurden auf dem Gelände mit der Renaturierung der Kocherauen und Grüngestaltung ein städtebaulicher Akzent gesetzt. „Wir sehen großes Potential in Aalens Süden – nicht nur für urbanes Wohnen, sondern auch für modernes Arbeiten, aber auch Freizeit und Erholung“, erläutert der OB. 2018 hat die Stadt mit der Ausschreibung eines städtebaulichen Wettbewerbs den Grundstein für die Entwicklung von Aalens Südstadt gelegt. Das Wettbewerbsgebiet umfasst insgesamt 6,8 Hektar. Darin enthalten ist mit 1,7 Hektar das UNION-Areal in der Wilhelm-Merz-Straße, das der Ostalbkreis 2016 erworben hat.
2019 wurde mit dem Erlass einer Sanierungssatzung „Stadtmitte/Wilhelm-Merz-Straße“ eine Konzeptentwicklung für Aalen-Süd angestoßen. Stets wurde dabei das Ziel einer Verknüpfung der Südstadt mit der Innenstadt im Auge behalten. Nur folgerichtig ist deshalb auch die im Mai 2023 vom Gemeinderat beschlossene Erweiterung des Sanierungsgebietes in nordöstlicher Richtung bis zur Stuttgarter Straße und Kreuzungsbereich Friedrichstraße und Julius-Bausch-Straße. Ausdrücklich mit einbezogen sind somit die Freifläche vor dem Landratsamt und das Quartier Wilhelm-Merz-Straße. Und genau in dieser Sichtachse liegt das nun von der Stadt erworbene Grundstück.
„Im nächsten Jahr wollen wir mit dem klimagerechten Umbau der Stuttgarter Straße beginnen“, so Oberbürgermeister Brütting. Damit werde eine grüne Verbindungsachse zwischen Quartier Aalen-Süd und Innenstadt geschaffen, flankiert durch das neu gestaltete Gaulbad mit offengelegtem Kocher. Im Zusammenspiel mit der begrünten Stuttgarter Straße wird diese innerstädtische Grünoase für mehr Aufenthaltsqualität und weniger motorisierten Verkehr in der Stadtmitte sorgen.
Mit der Einrichtung eines neuen Südeingangs am Rathaus soll zudem von der Stuttgarter Straße ein direkter Durchgang zum Marktplatz geschaffen werden. „Eine wichtige Verbindung zur Innenstadt und eine weitere Stärkung des Fußverkehrs. Dem Platz vor dem jetzt erworbenen Haus Nr. 37 an der Stuttgarter Straße kommt dabei eine wichtige Gestaltungsfunktion zu“, erläutert der OB. Ob das Wohnhaus, erbaut 1928 in massiver Bauweise mit Fachwerkelementen, erhalten werden kann, steht noch nicht fest.
Den Vorplatz sollen in Zukunft Bäume beschatten und Grünrabatte die Dominanz der vierspurig ausgebauten Stuttgarter Straße brechen. „Das wird sehr gut mit dem gegenüberliegenden Rathauseingang korrespondieren“, ist der OB überzeugt. Auch dort sollen Bepflanzungen für eine naturnahe Gestaltung sorgen.
In östlicher Richtung endet das Sanierungsgebiet an der Alten Heidenheimer Straße, wo ein Skatepark mit angrenzender Grün- und Freifläche geplant ist. In diesem Zug sollen auch die Bahnunterführung und das Areal „Neue Welt“ in Richtung Innenstadt eine Aufwertung erfahren und insgesamt eine Stärkung des Fuß- und Radverkehrs erreicht werden. Die Stadt erhofft sich von einer Sanierung des Areals, aufgrund der zentralen Lage des Gebietes, auch eine positive Wirkung auf die gesamte Innenstadtentwicklung sowie vor allem eine bessere Verknüpfung der Altstadt im Norden und dem Entwicklungsgebiet im Aalener Süden. „Als Kommune haben wir da einen gewissen Push-Faktor. Wenn wir investieren, folgen uns private Investoren und Immobilieneigentümer“, ist der OB überzeugt. Sowohl öffentliche, als auch private Investitionen werden im Sanierungsgebiet gefördert.
PNr. 127/2025