Vernetzung und Austausch beim 1. Akteur*innentreffen Quartiersentwicklung

Am Freitag, 29. September trafen sich über 80 Haupt- und Ehrenamtliche im KUBAA, um über die Verbesserung der Lebensqualität in den Aalener Quartieren zu sprechen.

In Aalen sind jeden Tag viele Haupt- und Ehrenamtliche in ihren Quartieren aktiv. Um diese Kräfte zu bündeln, luden Oberbürgermeister Frederick Brütting und die Stabsstelle für Chancengleichheit, demografischen Wandel und Integration zum ersten Akteur*innentreffen Quartiersentwicklung ein.

„In Zeiten, in denen Familienmitglieder in verschiedenen Städten leben, stellt eine tragende Nachbarschaft ein wichtiges soziales Netz dar“, so der OB. Er freute sich, dass viele Engagierte der Einladung gefolgt waren, um über Quartiersentwicklung ins Gespräch zu kommen.

Prof. Dr. Monika Gonser von der DHBW Heilbronn zeigte in ihrem Vortrag auf, was aus wissenschaftlicher Perspektive hinter dem Begriff Quartiersentwicklung verstanden wird: Es geht darum, Lebens- und Arbeitsbedingungen in einem Quartier zu verbessen. Dies kann geschehen, indem neue Strukturen, Angebote oder Räume entwickelt werden. Die Menschen im Quartier sollen bei dieser Entwicklung mitwirken können. Quartiersentwicklung ist ein Prozess, der geplant in Gang gesetzt wird, bei dem aber die Ziele erst gemeinsam entwickelt werden. Dazu braucht es Menschen und Institutionen, die diesen Prozess tragen.

Wie das in der Praxis aussehen kann, stellte Markus Mayer-Wunderlich von der Neuen Siedlergemeinschaft Pelzwasen-Zebert vor. Der gemeinnützige und 650 Mitglieder starke Verein engagiert sich bereits seit vielen Jahren im Quartier, organisiert unter anderem Kaffeenachmittage für Jung und Alt, Wohnzimmerkonzerte, Bücherabende und Kunstausstellungen. Herzstück des Vereins ist das sogenannte Siedlerhaus, eine angemietete Doppelhaushälfte, die als Treffpunkt dient.

Anschließend waren die Haupt- und Ehrenamtlichen aus den Quartieren gefragt: Im World-Café wurde zu den Themen Vernetzung, Lebensqualität, bauliche und soziale Infrastruktur und Ehrenamt im Quartier gearbeitet. Alle Teilnehmenden konnten zwei der fünf Thementische besuchen. Eine Moderatorin bzw. ein Moderator erarbeitete mit den Interessierten Qualitätsmerkmale und Lösungsansätze. Zum Thema Vernetzung stellte sich heraus, dass die persönliche Begegnung und das Lernen von anderen Quartieren Katalysatoren sein können, um Vernetzung im Quartier voranzubringen.

Die Lebensqualität im Quartier zeichnet sich laut den Teilnehmenden vor allem durch Infrastruktur und soziale Interaktion aus. Durch mehr Grün in den Quartieren und durch sorgende Gemeinschaften könnten hier Verbesserungen erzielt werden.

Beim Thementisch bauliche Infrastruktur wurde vor allem über Barrierefreiheit und grüne, verkehrsberuhigte Zonen gesprochen. In Punkto soziale Infrastruktur wünschen sich die Menschen Begegnungsmöglichkeiten, Feste und Sharing Dienste – beispielsweise das Ausleihen von Werkzeugen innerhalb der Nachbarschaft.

Zum Ehrenamt im Quartier waren sich die Teilnehmenden einig, dass Wertschätzung und ein niederschwelliger Zugang essenziell sind, um nachhaltig und mit Freude dabei zu sein.

Die Ergebnisse aus den World-Cafés bilden die Basis für die Quartiersstrategie, die derzeit bei der Stabsstelle für Chancengleichheit, demografischen Wandel und Integration entwickelt wird. Darin wird festgeschrieben, wie Quartiersentwicklung in Aalen durch die Stadt auf den Weg gebracht wird, und wie lebendige und lebenswerte Quartiere gestaltet werden können.

Der Abend klang bei Fingerfood und kühlen Getränken aus. Die Stadtverwaltung bedankt sich bei allen Teilnehmenden für das Engagement und die Mitwirkung an der Aalener Quartiersstrategie.

© Stadt Aalen, 06.10.2023