Ausstellung des Kunstvereins zum 155. Geburtstag von Hermann Pleuer

DIE NEUE WELT UND IHR MALER

Hermann Pleuer, 1863 in Schwäbisch Gmünd geboren, zählt zu den wichtigsten Vertretern des Impressionismus in Deutschland.

Die Dampflokomotive "Wetzlar" der königlich württembergischen Staatseisenbahn nach dem Umbau in der Reparaturwerkstätte Aalen, 1896.
Die Dampflokomotive "Wetzlar" der königlich württembergischen Staatseisenbahn nach dem Umbau in der Reparaturwerkstätte Aalen, 1896.
(© Schloss Fachsenfeld)

Was sein Werk nach 1900 zu einem besonderen und auch in Deutschland hervorragenden macht, ist seine neue Weltsicht. Bahnhöfe und Menschen, Schienen, Werkstätten, Maschinen und ihre Dynamik charakterisierten seine Malerei ab der Jahrhundertwende. Damit wurde Pleuer zum Maler der modernen Welt mit ihrem rasanten Start in den technischen und sozialen Wandel. Seine Sensorik für diese optisch sich wandelnde Welt und ihren Arbeitsalltag spiegelt sich in seinen Zeichnungen sowie in der besonderen Verbindung von Farbe und Licht seiner Bilder.

Der Publizist und spätere Präsident der Bundesrepublik Deutschland, Theodor Heuss, hat 1911 Pleuers Malerei als „eine elementare Gewalt in den eisernen Dingen, eine laute, donnernde, wilde und prächtige Musik“ beschrieben. Von dem Bann dieser malerischen Kraft war auch Baron Franz von Koenig-Fachsenfeld begeistert. Der in Stuttgart lebende Mäzen öffnete Hermann Pleuer den Weg nach Berlin als „deutschem Impressionisten“ und richtete 1904 in seinem Schloss in Aalen-Fachsenfeld eigens eine Galerie für den Künstler ein.  

Vor 155 Jahren sorgten Eisenbahn und technischer Wandel auch in Aalen und Wasseralfingen für einen enormen Entwicklungsschub. Schon 1861 verband die Remstalbahn das königliche Hüttenwerk am Fuß des Braunenbergs mit der Landeshauptstadt. Zwei Jahre später wurde das Ausbesserungswerk in Aalen eröffnet. Das Sinnbild dieser Pionierzeit ist der große Gebäudekomplex auf dem Stadt-Oval, der 2020 als neuer „KUKLTURBAHNHOF“ an den Start geht. Nur wenige hundert Meter davon entfernt schlagen die Bilder und Zeichnungen von Hermann Pleuer anlässlich der „Kulturwochen Aalen“ sowie interessante Fotos aus der frühen Aalener Eisenbahnzeit mitten in der City eine Brücke zwischen Vergangenheit – Gegenwart und Zukunft.   

Info

Zur Eröffnung am Donnerstag 18. Oktober 2018 um 18.30 Uhr ist die interessierte Öffentlichkeit herzlich eingeladen. 

Die Ausstellung kann in der Galerie des Kunstvereins im Alten Rathaus vom 19. Oktober bis 2. Dezember 2018, jeweils von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr, an den Donnerstagen von 14 bis 18 Uhr besucht werden.

Öffentliche Führungen finden an den Sonntagen, 28. Oktober um 15 Uhr, 11. und 25. November jeweils um 11 Uhr sowie am 2. Dezember um 15 Uhr statt.

© Stadt Aalen, 16.10.2018